Obwohl man sich bezüglich der Unfallursache nicht in Spekulationen einlassen sollte, liegt der Verdacht, dass ein Strömungsabriss durch Föhnturbulenzen zum Absturz der Vari Eze geführt hat, sehr nahe.
Ich fliege seit Jahrzehnten vorwiegend über den Gebirgsregionen der Schweiz, jedoch nur bei einwandfreien Wetterbedingungen, bei denen die Gebirgsfliegerei ein Erlebnis der Spitzenklasse ohne spezielles Risiko darstellt.
Starken Föhn meide ich seit einem Erlebnis der besonderen Art wie der Teufel das Weihwasser:
Vor vielen Jahren startete ich in einem Motorsegler vom Typ SF 25 C - Falke im Kanton Aargau, nahm Kurs auf den Zürichsee und folgte diesem südwärts. Es herrschte Föhnstimmung, die Luft war jedoch, abgesehen von einigen kleineren Turbulenzen, relativ ruhig. Das blieb so bis in Höhe der Flugplatzes Schänis der Schweizer Alpensegelflugschule.
Als ich mich westlich des Platzes befand, packte mich unvermittelt extreme Turbulenz wie eine Walze. Das Flugzeug wurde emporgerissen, um unvermittelt wieder von Böen nach unten geschleudert zu werden. Hätte ich mich nicht fest angeschnallt gehabt, wäre ich aus dem Cockpit geschleudert worden. Meine Beine wurden von den Seitenruderpedalen gerissen und knallten gegen die Unterkante des Instrumentenbrettes. Das hatte zwei blutende Kerben an beiden Schienbeinen zur Folge.
Nachdem der "Falke" kaum noch zu bändigen war und ich den Steuerknüppel wie ein Alpwirt seinen Klöppel im Butterfass hin- und her bzw. rundum rühren musste, gelang es mir mit grosser Mühe, schliesslich eine erlösende 180 Grad-Gegenkurskurve zu fliegen und in Richtung Unterland zu "flüchten".
Bald darauf war ich der Föhnwalze entkommen und gelangte bis zur Landung wieder in wesentlich ruhigere Luft.
Seither meide ich bei Gebirgsflügen nicht sicher einschätzbare Föhnlagen wie Pest und Cholera.