Sobald die Gefahr besteht, dass der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verlieren kann, weil für den Betrieb von Jet-Kampfflugzeugen übliche Sicherheitseinrichtungen (Anti-G-Hose und Sauerstoffmaske) weggelassen werden, hört der Spass auf. Spätestens dann, wenn es bereits einen oder mehrere Unfälle wegen "Pilot Disorientation" gegeben hat.
Da hast Du nicht unrecht. Allerdings wurde bisher offenbar die Gefahr einer Kollision aufgrund unbeabsichtigter Steuerbewegungen wegen sich aufblähender G-Hose höher eingeschätzt, als die Gefahr des Kontrollverlustes durch G-loc. Es war also eine Abwägung der Wahrscheinlichkeiten. Bleibt zu hoffen, dass man bei der US Navy endlich eine Lösung findet, die beiden Gefahren gerecht wird.
Führen die Blues nicht die Verluststatistik der Display Teams mit 26 toten Piloten an?
Das weiss ich nicht. Gibt es denn vergleichende Statistiken zu Abstürzen bei Displayteams, oder zumindest Infos in dieser Richtung? Wo hast Du z.B. die Zahl 26 bei den Blues her? Falls Du Links oder andere zugängliche Infoquellen dazu hast, würde mich das sehr interessieren.
Uebrigens sind die Blues nicht das einzige Jet Team das ohne G-suit und/oder ohne Sauerstoff fliegt. Gerade bei den zivilen Teams ist dies eher die Ausnahme. So hatten z.B. bei meinen Mitflügen mit den Sasol Tigers (L-29) und dem Team Rus (L-39) die Piloten und auch ich keins von beidem. Die Belastungen gingen allerdings nicht über 4.5 bis 5 G. Die Russian Knights (Su-27) fliegen zumindest teilweise ohne G-suit (aber immer mit O
2). Bei meinen Mitflügen sind wir Manöver mit bis zu knapp 7 G geflogen und weder die Piloten, noch ich, hatten G-suits. Ich habe damals ja nur vom Rücksitz aus Fotos machen müssen und habe bei Belastung auch immer tüchtig die Bauch- und Beinmuskeln angespannt. Ich habe dadurch zwar keinen G-loc gekriegt, aber trotzdem war ich nach den Flügen jeweils ziemlich kaputt, und ich habe mich gefragt wie man das auf Dauer aushält und dabei auch noch die Maschine jederzeit im Griff hat.
Da ich zuvor schon mit G-suit ähnliche Belastungen erlebt hatte, konnte ich auch einen gewissen Vergleich ziehen. Wenn auch die "Speed Jeans" nicht das alleinige Wundermittel gegen die G-Kräfte sind (man muss trotzdem mitarbeiten und die Muskeln spannen), empfand ich sie doch als Hilfe. Jedenfalls war ich nach den Flügen ohne jeweils einiges kaputter als nach den Flügen mit. Ich denke, obwohl Berufs-Jetpiloten sicher besser trainiert sind als ich, würde es den meisten wohl ähnlich gehen, wenn sie mal ohne die "Speed Jeans" fliegen müssten.
Auch die ganzen Propellerkunstflieger, egal ob solo oder im Team, tragen ja keine G-suits, obwohl ja auch sie sehr hohen Belastungen ausgesetzt sein können, wenn auch nur kurzzeitig.