Also ich versuche mal das Durcheinander hier zu entwirren:
Grundieren für eine Metall-Lackierung wenn ja, warum ?
Metallfarben reflektieren - und zwar auch kleinste Strukturen. Deshalb sind jegliche und auch feinste Oberflächenfehler bei solchen Farben immer deutlicher sichtbar als bei normalen Farbtönen.
Eine Grundierung kann also dazu dienen, feine Fehler (Kratzer) abzudecken.
Metallfarben decken oft nur schlecht. Im Grunde sind sie lasierend, vor allem die hellen Töne. Für einen einheitlichen Farbton in einer Fläche braucht es also einen entsprechend einfarbigen Untergrund. Der kann Weis, Grün, Blau und auch Schwarz sein. Was dabei herauskommt ist egal - es ist aber EIN Metallfarbton. Alleine eine Weise Spachtelstelle auf Grauem Palstik führt schon zu sichtbaren Farbunterschied.
Eine Grundierung kann also dazu dienen, um einen einheitlichen Farbton der Lackierung zu erreichen.
Einige Metallfarben - vor allem Alclad2 - sind sehr aggresiv. Sie bestehen haubtsächlich aus einem Lösungsmittel und einen recht kleinem Anteil feinster Metallpartikel. Dieses Lösungsmittel aber greift Plastik an und auch viele Enamel-Farben.
Eine Grundierung kann also auch dazu dienen, eine Lösungsmittelresistente Oberfläche zu schaffen. Solche Grundierunegn basieren auf Wasserlöslichen /Acrylfarben da diese gegen Lösungsmittel resistent sind.
ABER:
Nicht jedes Plastik reagiert gleich, es gibt auch recht resistente Sorten.
UND:
Ein hochpolierte Plastikoberfläche ist wesentlich resistenter gegenüber Lösungsmitteln - ein wirklich glatte Plastikoberfläche verträgt Alclad2 problemlos.
Manche , besonders effektvolle Metallfarbtöne wie Chrom oder High Polished Aluminium benötigen für ihre richtige Wirkung eine farbliche "Tiefe" - diese wird mit Schwarzen Untergrund ("Grundierung") erzeugt.
Wer bis jetzt aufmerksam mitgelesen hat, wird nun genau wissen, was das für ein das Schwarz sein sollte ;)
Aber:
Nehmt NICHT die schwarze Grundierung von Alclad ! - die neigt gerne zum Reisen !!
UND:
Zu großflächige Anwendung von Farben wie Chrom lassen Modelle zu Briefbeschwerern werden - zumindest wirken diese dann so.
Und hinterher ?
Aufpassen ! - Metallfarben sind die anfälligsten, am wenigsten griffesten Farben. Und wenn zb. Alclad2 auch resistent gegen alle möglichen Lösungsmittel ist - Weichmacher verträgt sie nicht so gut...- und so manches Tape hinterlässt für immer und ewig seine Spuren nach dem Abkleben auf der Metallhaut...
Es stellt sich deshalb oft die Frage nach einer Versiegelung - ohne den typischen "Metallglanz" zu verlieren.
Nun, dieser Typischer "Metallglanz" ist nix weiter als eine bestimmte Seidenmatt-Abstufung - welche aber auch sehr sauber ausgeführt sein muß. Bei einigen Farben- wie etwa von Gunze oder Humbrol MetalCote - wird dieser erst nachträglich durch Aufpolieren erzeugt. Acryl-Metallfarben erreichen das kaum, ich kenne bis heute nur eine und die gibt es nicht mehr(JPS Alu).
Effektvoll sind auch unterschiedlich glänzende Metallpaneele.
All dies ist insgesamt und im Einzelnem eine Frage der eigenen Erfahrung, des Aufwandes und einer gewissen Erfahrung die man sich einfach selber aneignen muss...
Und wer aufmerksam mitgelesen hat - ja, eine Grundierung kann, muss aber nicht sein ;)