Kleine Ergänzung, alle konventionell startenden Jets der Russen können ohne Katapult starten. Das schließt die MiG-29K/KUB, Su-33 (Su-27K), Su-33UB (Su-27KUB) und die Su-28 (Version der Su-25) ein, auch eine MiG-27 wurde wenn mich nicht alles täuscht für Trägereinsätze modifiziert.
Zur MiG-29M und K:
MiG-29 „Fulcrum“ 2. Generation
Technische Daten
Herkunftsland : Rußland
Hersteller : MAPO MiG
Erstflug : 25.04. 1986 (MiG-29M), 23.06 1988 (MiG-29K), 22.04. 1998 (MiG-29SMT-1)
Typ : Mehrzweckkampfflugzeug (MiG-29M/SMT), Trägergestützter Mehrzweckjäger
(MiG-29K)
Besatzung : 1
Antrieb :
2 Klimow/Leningrad RD-33K Mantelstrom-Nachbrennertriebwerke mit einem Trockenschub von jeweils 53,95 kN (5503 kg), einem Nachbrennerschub von je 86,33 kN (8805 kg) und einem kurzfristig verfügbaren Nachbrennerschub von 92,22 kN (9406 kg) (MiG-29M/K) bzw. 2 Klimow/Leningrad RD-43 mit einem Nachbrennerschub von je 98,1 kN (10006 kg) (MiG-29SMT-2).
Maße :
Länge : 17,37 m (MiG-29M/K), 17,32 m (Mig-29SMT)
Höhe : 4,73 m
Spannweite : 11,36 m (M/SMT), 11,99/7,80 (K)
Tragflächengröße : 38 m² (M/SMT), 43 m² (K)
Flügelstreckung : 3,4 m
Leitwerksspannweite : 7,78m
Spurweite : 3,10 m
Radstand : 3,67 m
Massen :
Leergewicht : 11500 kg (MiG-29M), 12700 kg (MiG-29K)
normales Startgew. : 15800 kg (M), 15570 kg (K), 16850 kg (SMT)
Max. Startgewicht : 21000kg (MiG-29M), 20500 kg (MiG-29SMT), 22400 kg (K)
Treibstoffzuladung :
Intern : 4460 kg (MiG-29M/K), 4775 kg (MiG-29SMT)
Extern : 2709 kg
Leistungen :
Höchstgeschwindigkeit : 2445 km/h (Mach 2,3) (M), 2400 km/h (Mach 2,27) (SMT), 2300 km/h (Mach 2,17) (K) in 10000 m Höhe
In Meereshöhe : 1500 km/h (Mach 1,25)
Dienstgipfelhöhe : 17000 m (MiG-29M), 17400 m (K), 18000 m (MiG-29SMT)
Steigleistung : 320 m/sek (M), 260 m/sek (K), 300 m/sek (SMT) in Meereshöhe
Max. Lastvielfaches : 10,5 G (MiG-29M), 9 G (MiG-29SMT)
AOA : 35º (Maximaler Grenzwert) (MiG-29M/K), 30º (MiG-29SMT)
Startstrecke : 250 m
Landestrecke : 600 m
Einsatzradius : 850 km mit und 1300 km mit Zusatztanks (K)
Reichweite : 2000 km (MiG-29M), 2200 km (MiG-29SMT), 1850 km (K)
Überführungsreichweite : 3200 km (MiG-29M), 3000 km (K), 3300 km (MiG-29SMT-1)
Bewaffnung :
Ein 1-Rohriges Gsh-30-1 30 mm Bordkanone mit 100/150 Schuß (MiG-29M/MiG-29SMT), sowie 9 Außenlastträger für Luftkampfraketen vom Typ R-60M (AA-8 Aphid), R-73E (AA-11 Archer), R-27R/T/Re/Te (AA-10 Alamo A/B/C/D) und R-77 (AA-12 Adder), Sprengbomben FAB-250 und –500, OFAB-250 Spreng-/Splitter-Bomben, Pb-250 verzögerte Spreng-/Splitterbomben, RBK-500 Streu- und ZAB-500 Brandbomben, KMGU-2 Bombenausstoßgeräte, Ungelenkte Raketen S-8, S-13 und S-24, TV-/Lasergelenkte Luftbodenraketen Ch-25MT/ML (AS-10 Karen), Ch-29T/L/TE (AS-14 Kedge) und Bomben KAB-500KR/L, Antiseezielraketen Ch-31A (AS-12 Kegler) und Ch-35 (AS-17 Krypton), Antiradarraketen Ch-25MP (AS-10 Karen) und Ch-31P (AS-12 Kegler), sowie 1150 l, 1500 l und 1520 l Tanks. Außerdem kann die MiG-29SMT Laserzielbeleuchtungsbehälter PDCLT und Luft-Luftraketen K-30, K-77M und K-37M mitführen. Die Maximale externe Waffenzuladung beträgt 4500 kg bei der MiG-29M/K und 5000 kg bei der MiG-29SMT.
MiG-29M „Fulcrum“
Geschichte
Das der vermeintliche sowjetische Superjäger die MiG-29 „Fulcrum“ alles andere als Perfekt ist, weiß der Westen erst seit 1990 nachdem die Bundeswehr ca. 2 Dutzend Maschinen dieses Typs von der ehemaligen NVA übernommen hat. Während der 80ziger Jahre als der kalte Krieg seinen Höhepunkt erreicht hatte, war die MiG-29 das im Westen am meisten gefürchtete Kampfflugzeug hinter dem Eisernen Vorhang und wurde mit größtem Respekt beurteilt. Die Sowjetischen Luftstreitkräfte mußten aber schon kurz nach der Indienststellung der „Fulcrum“ bemerken, dass das Flugzeug eine Vielzahl von Mängeln besaß. Auch die Konstrukteure des Flugzeuges wussten von diesen Schwächen. Bemängelt wurden die geringe Lebensdauer der Zelle und der Triebwerke, das die Triebwerke unter bestimmten Umständen stark rußten und das die Maschine in sehr kurzen Abständen gewartet werden mußte. Weitere Schwachpunkte waren das Cockpit, dass mit seinen Analogen Instrumenten deutlich veraltet war. Die Avionik war zum Teil ebenfalls veraltet, das Navigationgerät soll ungenau sein und die Systeme sind zudem schlecht integriert, wodurch die Bedienung insgesamt sehr schwer ist, was sich negativ auf die situative Gegenwärtigkeit des Piloten auswirkt. Der Pilot ist im Gefecht zu sehr mit der Bedienung der Systeme beschäftigt und kann sich so nicht so sehr auf seine Mission bzw. das Kämpfen konzentrieren. Die MiG-29 besitzt außerdem keine elektronische Flugsteuerung, so dass auch das Fliegen der Maschine schwierig ist. Auch das Radar besitzt mehrere Mängel. Die Signal-, Abtast- und Verarbeitungskapazität sind sehr gering. Der Pilot ist zur Gefahren- und Zieleinschätzung unverhältnismäßig viel auf externe Quellen wie z.B. GCI-Radarleitstationen und/oder AWACS-Flugzeuge angewiesen. Das Radar ist nicht in der Lage mehrere Ziele gleichzeitig anzugreifen. Ein autonomes Operieren ist somit fast unmöglich. Die BVR-Bewaffnung der MiG-29, bestehend aus 2 R-27R (AA-10 Alamo A) Lenkflugkörpern, ist zudem bescheiden im Vergleich zu der westlicher Kampfjets. Auch die Reichweite der „Fulcrum“ stellt ein Problem dar, da sie aufgrund der geringen Treibstoffzuladung, ebenso wie die Flugdauer, sehr niedrig ist. Bemängelt wird auch das geringe Angriffspotential. Die ursprüngliche „Fulcrum A“ besaß nur eine geringe Waffenzuladung besaß nur sehr bescheidene Angriffsfähigkeiten. Die MiG-29S besaß bereits eine doppelt so hohe Waffenzuladung wie die Basisversion und war somit schon etwas besser für Angriffszwecke geeignet. All diese Schwächen galt es nun auszumerzen. 1984 brachte Mikoyan-Gurevich eine Version der MiG-29 hervor, die die Firmeninterne Bezeichnung Isdelije 9.14 trug. Es handelte sich dabei um eine direkte Weiterentwickelung der 9.13. Bei dieser Variante der „Fulcrum“ sollte einfach ein Avionikbehälter unter dem Rumpf angebracht werden, der den Einsatz präzisionsgelenkter Erdkampfwaffen ermöglichen sollte. Außerdem sollten die Waffenzuladung gesteigert und eventuell schubstärkere Triebwerke eingebaut werden. Durch die neuen Triebwerke wollte man ein Höheres Startgewicht erzielen und somit eine höhere Waffenzuladung ermöglichen. Letztendlich wurde dieser Entwurf jedoch aufgegeben, da selbst mit stärkeren Triebwerken die Leistungsverluste, die durch den Avionikbehälter verursacht wurden, nicht akzeptabel gewesen wären. Außerdem konnten mit dieser Version nicht alle Schwachpunkte beseitigt werden. So begannen die Konstrukteure nach anderen Lösungen zu suchen. Schließlich entschloss man sich dazu eine neue verbesserte Version der MiG-29 zu entwickeln. Die Arbeiten begannen noch 1984. Das Ergebnis der Bemühungen war die MiG-29M „Fulcrum“ (Produkt 9.15), ein Mehrzweckjäger der 4. Generation. Die M basierte auf der 9.12, war aber ein völlig neues Flugzeug. Sechs Prototypen wurden gebaut von denen der Erste seinen Jungfernflug am 25. April 1986 durchführte. Die Flugerprobung wurde bis Mitte der 90ziger Jahre fortgeführt und fasst beendet, bevor das Ende der Finanzierung das Programm stoppte. Rußland hatte kein Geld mehr für die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge, bzw. es konnte sich nicht mehr viele sondern nur noch einige Typen leisten. Die russischen Luftstreitkräfte mußten viele Kompromisse schließen und Entscheidungen treffen. So hatten die Streitkräfte die Wahl zwischen der MiG-29M von MAPO MiG und der Sukhoi Su-35/37. Die Entscheidung viel zugunsten Sukhois Muster, was das aus für die MiG-29M bedeutete. Ursprünglich sollte die MiG-29M Anfang der 90ziger Jahre eingeführt werden. Insgesamt sollten 300-400 Maschinen beschafft werden. Nachdem sich Mitte der 90ziger Jahre immer mehr zeigte, dass die einseitige Ausrichtung auf die Su-27 nicht die richtige Wahl war, plante die russische Luftwaffe 1996 doch noch die Anschaffung von zunächst 30 MiG-29M. Allerdings scheiterte dieses Vorhaben am Geldmangel der Jelzin-Regierung. 1992 wurde die MiG-29M erstmals im Westen, auf der Flugausstellung Farnborough, präsentiert. Die einzige Möglichkeit die MiG-29M noch zu vermarkten ist der Export. Die Exportvariante der MiG-29M wurde bis 1994 als MiG-29ME bezeichnet und dann in MiG-33 umbenannt. Sie entspricht der MiG-29M. Aufträge wurden bisher noch nicht erteilt. Es gibt jedoch durchaus reale Chancen das Flugzeug zu Vermarkten, denn die MiG-29M/33 ist ein sehr attraktives Kampfflugzeug und vor allem für Länder wie dem, Irak oder Nordkorea, die dem Westen gegenüber feindlich eingestellt sind und nur wenig Geld haben, die einzige Möglichkeit sich moderne Jagdflugzeuge zu beschaffen. Bisher hat wohl nur Indien Interesse an der MiG-33 bekundet. Die Zukunft für das Kampfflugzeug ist also ungewiss aber ein gewisses Potential ist durchaus vorhanden.