Während der letzten Reise nach Moskau hab ich mich auch mal auf den Weg nach Kubinka und von da aus zum Park Patriot gemacht. Mit der Elektritschka bis nach Kubinka (ca 1:20 mit dem normalen Zug, der Sputnik/Express ist etwas schneller) und dann mit dem Taxi zum Park Patriot. Der Preis ist festgelegt, liegt bei 350 Rubel (derzeit ca 4,86 Euro), ich hatte das Glück, auf dem Bahnhof auf einen Gleichgesinnten zu treffen, sodaß jeder von uns mit Trinkgeld 2,50 Euro für die ca 13 Kilometer bezahlte. Der Taxist war auch noch nicht allzuoft dort, sodaß wir eine kleine Schleife um den Gebäudekomplex fuhren, bis wir den Eingang fanden, was aber nichts am Fahrpreis änderte.
Das Gelände selbst ist so groß, daß es eine Buslinie gibt, die die interessanten Orte miteinander verbindet. Aber vom Haupteingang zum Museumsplatz 1 kann man auch laufen, das dauert ca 10 Minuten.
Dort angekommen, führte mich mein Weg als erstes in die Ausstellung der 12. Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums, das ist die, der die Kernwaffen unterstehen. Wahrscheinlich als kleine Reminiszenz an die Forschungs- und Produktionsumgebung der Spezialwaffen bekommt man für diesem Pavillion kleine blaue Kunstsoffüberzieher für die Schuhe (so ähnlich, wie hierzulande in manchen Abteilungen eines Krankenhauses).
Tja, was ist dort zu sehen ? Nicht wirklich viel, aber immerhin die Hülle einer Kernwaffe kleiner Leistung, wie sie an diversen Kagdbombern oder Jagdflugzeugen eingesetzt werden kann (RN-28?)
Die Hülle scheint zumindest original zu sein, sie enthält den Stecker und den Belüftungsanschluß für den Spezialwaffenträger
Desweiteren gibt es noch einen Anschluß im Heck der Bombe, die Aufschrift bedeutet " vor dem Abflug Blindstopfen abnehmen"
Daneben stehen noch die Hülle eines 533mm-Torpedosprengkopfes (Torpedo SAÄT-60 und DÄsm-2 laut Infotafel)
der Sprengsatz einer taktischen Rakete
und eine 205mm - Artilleriegranate (unter anderem für die
PION)
Für Interessenten (und einigermaßen Sprachkundige) lief dort ein Film über sowjetische Kernwaffentests mit umfangreichen Aufnahmen der Vorbereitung und der Auswertung, einschließlich der Nennung von Entfernung und aufgenommenen Strahlungsdosen.
Recht speziell, aber sehenswert.
Axel