"Luftwaffenreise" führte aufs Lechfeld
Angehende General- und Admiralstabsoffiziere besuchen die Technische Schule der Luftwaffe.
Besonderen Besuch hatte kürzlich die Lehrgruppe II. der Technischen Schule der Luftwaffe 1 (TSLw 1): Kommandeur Oberstleutnant Norbert Trenker konnte die zukünftige "Führungsriege" der Bundeswehr, den Lehrgang für General- und Admiralstabsoffiziere der Führungsakademie der Bundeswehr, willkommen heißen.
95 angehende General- und Admiralstabsoffiziere besuchten unter der Leitung von Oberst im Generalstab Dirk Brodersen im Rahmen der "Luftwaffenreise" das Lechfeld.
Die Menge der Lehrgangsteilnehmer stellte für die Unterkunftslogistik der Lechfeldkaserne eine besondere Herausforderung dar. Dennoch gelang es dem Kommandeur mit seinem Team einen abwechslungsreichen und informativen Tag im Bereich der Führungsunterstützung der Luftwaffe zu gestalten.
Es kommt nicht von ungefähr, dass der neu konzipierte Lehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr im Zeichen der tief greifenden Veränderungen in den Streitkräften erstmalig als "Joint-Lehrgang" streitkräftegemeinsam durchgeführt wird. Neben Offizieren aus allen Teilstreitkräften nehmen auch 21 Teilnehmer aus NATO-Mitgliedsstaaten an diesem zweijährigen Ausbildungsgang teil.
Ziel dieser Exkursion, so der Projektoffizier, sei es in erster Linie, das Fähigkeitsspektrum der Luftwaffe abzubilden, in dem die Führungsunterstützung eine wesentliche Rolle spielt.
In seinem Einführungsvortrag, stellte Oberstleutnant Trenker die Struktur der II. Lehrgruppe sowie der angegliederten Inspektionen vor und erläuterte die Schwerpunkte in der Ausbildung. Er betonte, die Technische Schule der Luftwaffe habe besonders hier auf dem Lechfeld, den Gedanken von "Jointness" und "Combinedness" längst umgesetzt. Als Beispiel nannte er die Simulations-, Test-, Ausbildungs- und Referenzanlage ( STAR) in der Lechfeldkaserne, die zunehmend im Rahmen von Interoperabilitätsübungen als "Werk- und Testbank" genutzt wird. Leider würden diese Möglichkeiten immer noch zu wenig genutzt.
Im zweiten Teil seines Vortrages ging der Kommandeur auf die bevorstehenden Veränderungen im Rahmen des Ausbildungskonzeptes der Bundeswehr ein. Die Aufstellung der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr in Pöcking am Starnberger See, werfe ihre Schatten auch auf das Lechfeld. Jedoch seien diese organisatorischen Maßnahmen in Anbetracht der infrastrukurellen Rahmenbedingungen sicherlich nicht kurzfristig umzusetzen.
Als Kommandeur der II. Lehrgruppe und langjähriger Dezernatsleiter im Ausbildungskommando der Luftwaffe sei für ihn das Lechfeld eine besondere Tagungsstätte der Führungsdienste und somit "Handelsbank", aber auch "Schulbank" für alle, die im Bereich der Führungsunterstützung, den Transformationsprozess in den Streitkräften aktiv begleiten möchten und sollen, so Trenker.
Breites Spektrum vorgestellt
Den Lehrgangsteilnehmern wurde dann in einer "Tour d"horizon" das breite Spektrum der Ausbildungsgänge innerhalb der II. Lehrgruppe der TSLw 1 vorgestellt. Das umfangreiche Ausbildungsangebot von den Fernmeldesystemen des Flugraketenabwehrsystems PATRIOT, über die Führungsinformationssysteme der Luftwaffe bis hin zu den innovativen Elementen des mobilen Kommunikationssystems der Bundeswehr, begeisterte die Zuhörer ebenso wie die computerunterstützte Ausbildung, der Bereich der Funksysteme sowie die Ausbildung zum Programmierer und den "Elektronischen Kampf" der Fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr.
Am Ende eines "sportlichen", aber interessanten Programms, bedankte sich Lehrgangsleiter Brodersen mit den Worten, dass er einen guten Einblick in die Führungsunterstützung in der Luftwaffe gewonnen hat, ganz besonders erwähnte er das Engagement und die Fachkompetenz der Ausbilder der II. Lehrgruppe der TSLw 1.
Quelle: Augsburger Allgemeine Stand 13.06.2005