Der NH90 ist für SAR (in Deutschland) deutlich zu groß.
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Weiterhin ist SAR KEINE Aufgabe der Bundeswehr...aber das hatten wir ja schon mal diskutiert....
Vielleicht bekommen dann die zivilen Betreiber die Gelegenheit, die zivile Luftrettung weiter auszubauen....
Zivile Luftrettung und SAR ist wie ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.
Früher wurde zwar auch an den ICAO-SAR-Kdo (und damit meine ich jetzt nicht die Rettungszentren) so einiges im zivilen Bereich geflogen, was aber eher darauf zurückzuführen war, dass es kein derart dichtes Netz an Ambulanz- und Verlegungshubschraubern (heute Intensivtransporthubschraubern) gab, die SAR-Kdo mit ihrer originären Aufgabe nicht augelastet waren und ferner als dann doch die ersten Sekundärhubschrauber aufkamen, der SAR-Hubschrauber für den gleichen Einsatz einen geringeren Preis beim Kostenträger abrechnete. Vielleicht einmal abgesehen von Bergwachteinsätzen von Landsberg aus ist dies aber deutlich zurückgegangen, nicht zuletzt weil die BW nun auch andere Kosten berechnet als früher und in den Rettungsleitstellen bzw. Koodinierungsstellen für Sekundärtransporte der SAR-HEL nur "Mittel der letzten Wahl" sind. Dafür haben ADAC Luftrettung und die DRF Luftrettung (bzw. ihre Vörgängergesellschaften) schon gesorgt. Insgesamt sind die Gesamteinsatzzahlen an den SAR-Kdo nun aber überhaupt kein Vergleich zu dem, was zivile RTH p.a. fliegen.
Wunschdenken vieler, die Bundeswehr von dieser (offensichtlich als "lästig" empfundenen) Aufgabe zu befreien, aber wer soll es denn machen? Es kann ja wenn dann nur ein ausländischer Anbieter sein, ein deutscher würde mir nicht einfallen. CHC? Bristow? Wenn man mal über den Ärmelkanal schaut, wird man aber schnell feststellen, wie unzufrieden man mit dem outsourcen von SAR aus dem Militär ist - denn die Rechnung, damit insgesamt Geld zu sparen, geht nicht auf.
Es betrifft jetzt zwar weniger den SAR-Dienst der Luftwaffe, aber die zivilen Luftrettungsbetreiber erfüllen doch zur Zeit überhaupt nicht die technischen Vorraussetzungen. Oder möchtest Du (nachts) bei Sauwetter über See oder im Gebirge mit einer BK-117 herumschrappeln, die Beladungsmäßig dann auch noch am Limit ist.
Ich bin mir sicher, dass sich weder die ADAC Luftrettung, noch die DRF Luftrettung um dieses Aufgabenfeld reißen werden (inkl. der Beschaffung von adäquaten Mustern), nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Tatsache, dass man mit SAR nun wahrlich kein Geld verdienen kann.
Sicherlich kann man mit fortschreitender Optimierung des zivilen Luftrettungsnetzes zumindest das Einsatzpensum auffangen, was die SAR-Kdo derzeit (noch) in der zivilen Luftrettung "nebenbei" fliegen und möglicherweise zumindest tagsüber sogar auch dem ICAO-Auftrag gerecht werden. Wenn es dann aber um komplexeres SAR geht, sprich über See, im Gebirge, nachts und bei Scheißwetter stößt die Zivile Hubschrauber- und Luftrettungswirtschaft recht schnell an ihre Grenzen.