Es ist denkbar, daß das Personal in Marxwalde via Sirene alarmiert wurde, um es kurzfristig zur Verfügung zu haben. Solche Verknüpfungen von Maßnahmen waren nicht unüblich, um die routinemäßige Alarmüberprüfung gleich mit abzuhaken.
Die Frage wäre, welche Maßnahmen nach Abnahme der Norm getroffen wurden:
- DHS-Starts
- Alarmstarts der BK-1?
- Anhängen der Raktenbewaffnung an die BK-2 und BK-3?
- Ausrücken der KRS auf den Ausweichflugplatz?
- Errichtung von militärischen Straßensperren im Vorfeld der Kasernentore?
usw. usf.
Ich gehe davon aus, sollte eine Alarmierung stattgefunden haben, werden alle o.g. Maßnahmen für die Vorbereitung der 12 MiGs als Lieferung für Syrien eher hinderlich gewesen sein und haben wohl nicht stattgefunden.
Welche Rolle die OHS Kamenz bzw. deren Flugplatz oder die dort stationierte Transportfliegerausbildungsstaffel 45 und gar der örtliche Med.Punkt mit bewaffneten Patienten gespielt haben soll, ist mir immer noch unklar.
Mir sind aber zwei Dinge eingefallen:
* Die Rolle und Funktion der Med.Punkte sind in der Literatur m.W. bisher völlig unbeleuchtet geblieben. Hinweis: Vom Soldaten bis einschl. Hauptmann gab es kein "Hauskrank"! Wer wegen Erkältung Arbeitsunfähig wurde, durfte nicht in der Unterkunft, LWH, zu Hause im Bett bleiben, sondern zog stationär im Med.Punkt ein (Krankenhausfunktion, kleine Operationen konnten sogar ausgeführt werden ... Im Med.Punkt gab es wiederum Arbeitspflicht (Stube, Küche reinigen, Essen austeilen, abwaschen) ... nur Offiziere waren von dieser wieder ausgenommen
Dieses Einrücken senkte den Krankenstand deutlich!
* mangels Personal trugen wir einmal einen Techniker, der mit Gipsbein im ("richtigen") Kreiskrankenhaus einfach als BK-1 Techniker ein (Normzeit 3h) ... da er die nie und nimmer gehalten hätte - unbewaffnet wie er war :D - gab es "etwas" Ärger, als das rauskam.
Vorsorglich: Die Lieferung von Technik erfolgte durch die NVA _nach_ dem Waffenstillstand.