Einleitung (Achtung! Ist länger ausgefallen – aber ist ja auch mein Thread *hehe*)
So um Ostern 2005 fings an. Eigentlich wollte ich im Modellbauladen ja für meinen Sohnemann (5 Jahre) einen dieser Revell-Rally-Steckmichschnellzusammen-Bausätze kaufen weil ich mich dunkel daran erinnerte wieviel Spaß mir als Kind Plastikbausätze gemacht haben.
Damals, als ich noch jung war (vor ca. zweihundert Jahren) brauchte ich nicht mal einen Lack zum Glücklichsein – die rohe Plastikfarbe war einfach super - die Decals hielten ohne Chemie und für das Raustrennen der Spritzteile waren die Finger gut genug. Das Geld für Zusatzliteratur, Zusatzdecals und Zusatzverbesserungen wurde damals anderwertig investiert. In 45 Minuten (längstens!!) waren die Modelle fertig und konnten Ihrer Bestimmung übergeben werden. Im Hof wurde – natürlich ohne Wissen der Eltern – festgestellt was mit einem Panzer passiert wenn man einen oder zwei Piraten-Kracher darin zum Zünden bringt *hehe*
Kurz und gut – ich kann mich nicht mehr genau erinnern was im Modellbauladen passierte, aber ich kam jedenfalls ziemlich benommen mit mehreren Schachteln nach Hause (richtig – das Revell-Auto für den Sohn war nicht dabei *gg*). Meine Frau starrte mich fassungslos an und meinte der Junge sei ja noch zu klein um mit diesen Bausätzen umzugehen – vom mitgebrachten Superkleber war sie auch nicht begeistert. Dann beichtete ich Ihr dass diese Schachteln alle für mich sind – seitdem sagt sie zu Ihren Freundinnen immer „ ... ich hab mir seine Midlife-Crisis eigentlich ganz anders vorgestellt, aber so ist es besser als wenn er mit einer jüngeren Assistentin Überstunden macht“.
Eine dieser mitgebrachten Schachteln war jedenfalls auch der Eduard Pfalz D.IIIa Bausatz. Ich hatte von Eduard vorher noch nie etwas gehört – auch Pfalz als Flugzeug war mir neu. Ich kannte nur Fokker und Albatros … von einigen Filmen. Aber das Packungsbild zur Pfalz fand ich toll und PROFIPACK stand auch drauf – genau das richtige für den Mann!!
Also setzte ich mich hin, öffnete die Schachtel, besah die Ätzteile genau, machte die Schachtel wieder zu und kratzte mich am Kopf. Ach du XXXXXX, wie soll ich denn das verarbeiten – inzwischen hatte ich geplant doch ein richtiges Standmodell zu bauen und auf die Verwendung von Piraten-Krachern oder Abschussrampen zu verzichten.
Nach einigem Nachdenken fiel mir das Fluzeugforum ein das ich Aufgrund meiner Flugsimulator-Leidenschaft kannte und BINGO hier waren andere Leute die Flugzeugmodelle bauen – und was für welche. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus was hier aus einfachen Spritzgussteilen gezaubert wurde.
Ich musste mehr erfahren – die nächsten Wochen und Monate saugte ich alles auf was es so in diesem Bereich gab. Alles fügte sich wie Vorherbestimmt zusammen. Ich entdeckte Zeitschriften zu dem Thema (Modellfan, Kit, Wingmasters, …) andere Foren wurden entdeckt, Modellbauportale wurden gefunden und sogar zwei Plastik-Modellbauclub in meiner Stadt wurden ausgemacht.
Mein 1. Semester als Plastikmodellbauer war vorüber – jetzt war ich bereit für den ….
EINKAUF – Jetzt wurde MASSIG eingekauft – Airbrush, Kompressor, Farben, Verdünner, Marderhaarpinsel, Schleifpapiere aus Spezialgeschäften (im Bauhaus gibt’s die Körnung nicht), Mikrobohrer aus der Chirurgie, geheime chemische Substanzen aller Art die von Modellbau-Profis in diversen Foren bekanntgemacht wurden (mein Apotheker schaut schon komisch wenn ich durch die Tür gehe *gg*), amerikanische und tschechische Spezialwerkzeuge, im Arbeitszimmer wurde ein Werktisch, eine Airbrushkabine und 4 verschiedene Lampen installiert …….
Nachdem nun das nötigste Equipment (ca. 1.000 €) vorhanden war konnte der Bausatz von Eduard (ca. 25 €) wieder geöffnet werden. Und als ich die Ätzteilplatine sah wusste ich was zu tun war …. theoretisch.