Mit Sicherheit eine kaum nachweisbare Spekulation ist allerdings eine Aussage dahingehend, die Flughöhe sei zulässig und angepasst gewesen. Für den Start in Emmen und den Flug bis zum Tal mag das zutreffen. Für die Annäherung an das Talende kann das nicht mehr gelten.
Wenn das Flugzeug am Ende des Flugweges eine Flughöhe von oft AGL hat (was einem Crash gleichkommt), dann muss natürlich eine bestimmbare Zeit vorher die Flughöhe 1000ft AGL unterschritten haben. Die interessante Frage ist ja (gewesen), ob eine Verletzung der Vorschriften ursächlich war. Anscheinend war sie es nicht, sondern ein Irrtum/Fehler.
49ers schrieb:
Jedesmal wenn ich Pilotenfehler als Unfallursache lesen muss, wird mir schlecht!
Wenn den Unfallforschern die Argumente ausgehen, war es Pilotenfehler.
Lässt es sich nicht anders erklären, war es Pilotenfehler.
War das Wetter gut, war es Pilotenfehler.
War das Wetter schlecht, war es Pilotenfehler.
etc etc.
War es denn wirklich ein Pilotenfehler?
Sicher gibt es Vorfälle bei denen Piloten falsch, oder nicht ganz korrekt reagiert/agiert haben.
Die behauptung """Pilotenfehler""" kommt mir in Unfallberichten zuoft vor.
Selbst in fällen, die klar durch Technische Defekte domoniert waren, wurden dem Piloten Fehlverhalten zu last gelegt.
Ich fahre Motorrad. Jedesmal wenn es bei Motorradfahrern zu einem crash kommt, wird Automatisch der Motorradfahrer unter verdacht gestellt, er war zu schnell, "zu tief", zu laut, hat böse gekuckt etc etc bla bla.
Da ich eine technische Ausbildung besitze, durfte ich schon so manche Unfallbericht durchschmökern.
Egal ob Straße oder Luft.
Sehe ich das falsch????
Ach, das stimmt doch nicht!
Ich lese auch den einen oder anderen Unfallbericht, und wenn da steht Pilotenfehler, dann ist es meist ein ... Pilotenfehler. Und Deine Analogie zum Motorradfahren soll uns was sagen? Das meist was anderes Schuld ist? Wenn ich es richtig sehe, sind 100% der Motorradunfälle ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer Schuld des jeweiligen Motorradfahrers.
Was genau sollen "Unfallforscher" denn feststellen? Es gäbe ganz klare technische Indikatoren: Kontrollverlust, Triebwerksausfall, systembedingter Navigationsfehler. Anscheinend ist der Pilot aber einfach "falsch abgebogen".
Natürlich bitter, dass so eine Kleinigkeit ihm gleich das Leben kostet. Da möchte man gerne mehr hören, irgendwas Spektakuläres oder vielleicht noch ne Spur Heldentat wie in russischen Unfallberichten: "... die Besatzung kämpfte heldenhaft durch konnte die Situation nicht mehr retten ...". Aber Tiefflug im bergigen Gelände ist nun mal ein sehr gefährliche Sache, vor allem wenn das Gelände an manchen Stellen stärker ansteigt als das Flugzeug steigen kann.
Jeden Tag machen Piloten Fehler. Diese werden in den meisten Situation schnell genug bemerkt und korrigiert. Das System Flugzeug ist nicht dafür ausgelegt, dass es 100% fehlerfrei bedient wird. Jedoch ist die Marge in manchen Situation gering bis kaum vorhanden. Interessant wäre tatsächlich zu wissen, ab welchem Zeitpunkt eine Korrektur des Fehlers (oder besser: seiner Konsequenzen) noch möglich war.
Das Problem ist eher die öffentliche Wahrnehmung, die bei dem Wort "Fehler" immer gleich das Stigma des Versagers austeilt.