Rumpfrücken der Bf 109

[helischmidt]

Vielleicht sollte man erst mal klären das man die "Querverstärkungen" Spant und die Längsverstärkungen Stringer nennt!
Das gilt fürden Rumpf!
Für die Flügel gibt es in der Längsachse des LFZ, Rippen und in der Querachse, Holme.

Nur das hier niemand aneinander vorbei redet!!

Friedarr, du hast recht!!!

... und zu Carlos G.,

diese ’U’-Schienen verbinden die rechte, mit der linken Hälfte des Rumpfes (oben und unten), deshalb die Doppelnietlochreihe.

Sie sind kein Spant!

Die Rumpfspanden (selbsttragend) der Bf 109, sind in die einzelnen Halbschalen formintegriert.

Die einzelnen Halbschalen werden vorher aneinandergenietet.

Dieses Foto wurde mir freundlicherweise von Herrn Claus Colling, Flug Werk GmbH, zur Verfügung gestellt.

 

[Carlos G.]

Vielleicht sollte man erst mal klären das man die "Querverstärkungen" Spant und die Längsverstärkungen Stringer nennt!
Das gilt fürden Rumpf!
Für die Flügel gibt es in der Längsachse des LFZ, Rippen und in der Querachse, Holme.

Nur das hier niemand aneinander vorbei redet!!

Hmmm... und was sagte man auf deutsch, bevor das englische Wort "Stringer" üblich wurde? "Rumpflängsverstärkung"? wenn ja, dann würde sich ein Fachbegriff wie "Rumpflängsverstärkungsvernietungsmaschinenhandgriffbefestigungsschraubenschlüssel" ja schön anhören... 'tschuldigt das off topic...

Trotzdem interessant dies so im Detail durchzusprechen... Danke!

 

[Friedarrr]

Hmmm... und was sagte man auf deutsch, bevor das englische Wort "Stringer" üblich wurde? "Rumpflängsverstärkung"? wenn ja, dann würde sich ein Fachbegriff wie "Rumpflängsverstärkungsvernietungsmaschinenhandgriffbefestigungsschraubenschlüssel" ja schön anhören... 'tschuldigt das off topic...

Das ist jetzt schon deutsch, die Engländer sagen eher "longeron"! ;)

 

[helischmidt]

Hmmm... und was sagte man auf deutsch, bevor das englische Wort "Stringer" üblich wurde?

... Stoßprofil!

 

[helischmidt]

Die Bf 109 und Längsspant

... nachdem im ’FF’ noch einmal Fragen aufgetaucht sind, im Zusammenhang mit dem ’Me’ 109 Längsspant (gibt es nicht!!!)... und wie dieses 'Ding', das komische U-Profil hieß, bevor der Name ’Stringer’ verwendet wurde... deshalb hier, noch einmal eine kurze Erklärung und dazu zwei Fotos von Claus Colling, Flug Werk GmbH.

Das Ding... der ’Stringer’, hatte den Namen Stoßprofil, weil da zwei Bleche aufeinander gestoßen sind!
Es gab noch ein Längsprofil und die Spantlasche!

Der halbe Spant (quer), war Bestandteil der Grundform eines Rumpf-Segmentes, vergleichbar mit der Form eines Kotflügels vom Auto.

Also... alles eine Form.

Diese einzelnen Rumpfsegmente wurden, jeweils rechte oder linke Rumpfhälfte, aneinandergenietet und mit den Längsprofilen stabilisiert.

Die jetzt entstandenen zwei Rumpfhälften (Rechte und Linke), wurden oben und unten mit einem Stoßprofil (U-Schiene) verbunden. Dieses Stoßprofil hatte eine parallel verlaufende Nietlochreihe.

Die rechte Lochreihe war Deckungsgleich mit den Nietlöchern der rechten Rumpfhalbschale und umgekehrt.

Nachdem die einzelnen Segmente mit Spantlaschen verbunden und befestigt wurden (erst jetzt entstand ein kompletter Spant), konnte der Rumpf (oben und unten) vernietet werden.

Foto: Rumpfhälfte rechts.

 

[helischmidt]

Foto: Rumpfendteil von innen.

 

[Ghostbear]

Hmmm... und was sagte man auf deutsch, bevor das englische Wort "Stringer" üblich wurde?

Im Allgemeinen: Längsprofil, Längsversteifung.

Im Speziellen für die Stoßverbindung (und nur für die) der Messerschmitt Flugzeuge, wie Helischmidt schon schrieb: Stoßprofil.

Stringer ist ein englischer Begriff, der sich hier eingebürgert hat.

Longeron ist ein französischer Begriff, der sich im Englischen eingebürgert hat und nicht mit Stringer gleichzusetzten ist.

Hier die Erklärung eines Longerons aus der englischen Fachliteratur:
The main longitudinal, load-bearing members of a truss-type aircraft fuselage.

Longerons findet man demnach hauptsächlich in Fachwerkrümpfen. Ausserdem nehmen Stringer, im Gegensatz zu Longerons keine Hauptstrukturlasten auf. Die Rumpfstruktur ist "selbsttragend" und nimmt die Last als Gesamtstruktur auf. Díe Stringer sind nur ein Teil davon. Longerons müssen die eingeleiteten Lasten alleine als Hauptlastpfad aufnehmen. Die Verkleidung eines Flugzeuges mit einem Fachwerkrumpf kann deswegen ja auch aus Stoff bestehen...die Bespannung oder Beplankung muß in dem Fall keine Last aufnehmen.

 

[Carlos G.]

Äusserst interessant! Danke Euch für die detaillierten Antworten mit angeh. Grafiken. Toll.

 

[Friedarrr]

Longeron ist ein französischer Begriff, der sich im Englischen eingebürgert hat und nicht mit Stringer gleichzusetzten ist.

Hier die Erklärung eines Longerons aus der englischen Fachliteratur:
The main longitudinal, load-bearing members of a truss-type aircraft fuselage.

Longerons findet man demnach hauptsächlich in Fachwerkrümpfen. Ausserdem nehmen Stringer, im Gegensatz zu Longerons keine Hauptstrukturlasten auf. Die Rumpfstruktur ist "selbsttragend" und nimmt die Last als Gesamtstruktur auf. Díe Stringer sind nur ein Teil davon. Longerons müssen die eingeleiteten Lasten alleine als Hauptlastpfad aufnehmen. Die Verkleidung eines Flugzeuges mit einem Fachwerkrumpf kann deswegen ja auch aus Stoff bestehen...die Bespannung oder Beplankung muß in dem Fall keine Last aufnehmen.

Gerüstbauart oder doch Fachwerkbauart oder eben Bauweis, Gurt,Holm, Stringer und Longeron.
Das wird selbst in der "Fachliteratur" hin und her geschmissen. Ich denke, und es wir auch oft in der Praxis so gehandhabt, dass man Stringer und Longeron gleichsetzen kann.
Obgleich ich einen Longeron auch "massiver bzw. belasteter.." sehe als einen Stringer, aber die Grenzen sind so fließend, wo will man sie in der Praxis festlegen??
Fest steht das Longerons auch häufig im modernen LFZ Bau (Schale/Halbschale...)zufinden sind.