Wenn ich auch mal meinen Senf dazu geben darf: In Artikel 120 des Grundgesetzes steht immer noch, dass die Bundesrepublik die "Besatzungskosten" zu tragen hat (einfach mal "googeln"). "Näheres regeln Bundesgesetze". Das bedeutet, vereinfacht, dass die Infrastruktur vom Bund finanziert wird! Darunter fallen auch Neubauten. Immer noch, 64 Jahre nach der Kapitulation. Also kostet es die Amis gar nichts, wenn sie in Spangdahlem ausbauen, sondern den Bund. Der Ausbau von Spangdahlem war ohnehin ein Tauschgeschäft für den US-Abzug aus Frankfurt. Die "Besatzungskosten" werden in verschiedenen Etats versteckt und addieren sich zu einer Summe von zehn (!) Stellen vor dem Komma. Mit den "Besatzungskosten" sind Transport- und Personalkosten nicht abgedeckt. Deswegen ist es für die Amis immer noch eine Rechnerei, ob sich ein Verbleib lohnt. Da ein Teil der Gesamtkosten aber immer noch vom Bund getragen wird, lohnt sich der Verbleib durchaus noch (die britischen Landstreitkräfte halten es ähnlich). Andernfalls wären die US-Streitkräfte wohl weitaus stärker ausgedünnt und Richtung Südosteuropa verlegt worden, wo sie näher am Geschehen (Nahost, Mittelost) lägen und ein günstigeres Umfeld hätten. Das Thema "Besatzungskosten" wird gerne unterschlagen, um keine Ressentiments zu wecken, oder um Ewiggestrige nicht auf den Plan zu rufen. Aber es ist nun mal Fakt, dass wir den Verbleib der allierten "Siegermächte" zumindest mitfinanzieren. Das muss auch mal gesagt und einkalkuliert werden! Ich bedauere das jedoch nicht. Im Gegenteil, die mit den Stationierungen verbundene Verwestlichung der Bundesrepublik empfinde ich als segensreich. Dass es daran andernorts (noch) etwas hapert, zeigt ein Blick nach Osten.