Stukas über London als "Night- Intruder", Ju 87B, 1.StG1 (J9+IH) ex TrG186

[A6Intruder]

Moin Männers,
ich plane demnächst diese Maschine auf den Tisch zu legen.

Junkers Ju 87B Stuka 1.StG1 (J9+IH) ex TrG186 Ostend Belgium January 1941 0A

Asisbiz article about Junkers Ju 87B Stuka 1.StG1 (J9+IH) ex TrG186 Ostend Belgium January 1941 0A

www.asisbiz.com

Siehe auch dieses Youtube Video ab Minute 11:

Hier stellen sich für mich einige Fragen:
Im Video wird von B-1 gesprochen??? Das fällt mir schwer zu glauben, da im gleichen Video von SC 1000 Bomben gesprochen wird. Konnte die wirklich schon 1000kg in "Überlast" tragen?
Für die B-2, fand ich diesen interessanten Satz im Netz:
Die Ju 87 B-2 konnte sogar eine 1.000-kg-Bombe SC1000 tragen, aber nur wenn lediglich der Pilot in der Maschine saß. !
Wenn tarsächlich SC 1000 eingesetzt wurden, wie passten die in die "Abwurfgabel" und konnte so beladene Maschinen tatsächlich London erreichen inkl. Rückweg?
Weiß jemand mehr über diese Night-Intruder Missionen über London? Ende 1940 - Anfang 1941 von Ostende aus.
Ich konnte nur ein Bild dieser Maschinen finden, in Ju 87 in action, Seite 19. Dort wird die Maschine auch als B-1 angesprochen, allerdings mit dem Auspuff der B-2, man kann auch nicht erkenn ob die Maschine noch die schmalen Propellblätter der B-1 hat??
Hab Ihr evtl. mehr?
Bin gespannt auf Eure Expertise.
Beste Grüße
Stefan

 

[Jumo 004]

Ich möchte mal behaupten, dass während der BoB never ever eine Ju 87 über London zu sehen war. Mit den Maschinen hat man die Radaranlagen an der englischen Südküste angegriffen und das bei relativ starken Verlusten aber auch schnell wieder gelassen. Für solche Strecken hatte man He 111, Do 17 und auch schon einige Ju 88.

 

[A6Intruder]

Im Grundsatz bin ich bei Dir, das war bis vor kurzem auch meine Meinung. Erst durch einen Decalsatz bin ich auf diese Maschine aufmerksam geworden.
B- Modelle mit schwarzen Unterseiten sind sehr selten und damit umso interessanter. Und getreu dem Motto: Wo Rauch ist ist auch Feuer, bin ich noch nicht so ganz bereit diese "Night-Intruder-Stukas" komplett ins Reich der Fabel zu verorten. Zumal man später, beim "Kleinen Blitz", auch Fw 190 mit 1000kg Bomben in gleicher Weise eingesetzt hat.
Ich hoffe weiter auf Euer Schwarmwissen.
Beste Grüße
Stefan

 

[Monitor]

Welchen Zweck sollten Ju 87 1941 über London haben ?
Die Luftschlacht war schon vor Monaten verloren gegangen.

Hier steht etwas von Südengland, aber nicht speziell London:
Sturzkampfgeschwader 1 (lexikon-der-wehrmacht.de)

Zu Jahresbeginn 1941 lag die II. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 in Ostende und wurde gegen Ziele im Kanal und in Südengland eingesetzt. Anfang 1941 verlegte die Gruppe nach Sizilien zum Einsatz gegen die britische Mittelmeerflotte und die britische Mittelmeerinsel Malta. Ab dem 30. März wurde die Gruppe unter dem Stab des Sturzkampfgeschwaders 1 beim VIII. Fliegerkorps während des Balkanfeldzuges eingesetzt.

Auch noch gefunden:
Setbacks TF4 Night Stukas, black underside, J9+Bh & J9+IH, plus generic skin [Archive] - The Air Tactical Assault Group - Team Fusion - Cliffs of Dover

Aircraft details:

• J9+IH of 7./StG 1, Ostende, Belgium, January 1941. 'The temporary black undersides and overpainting of all white markings and insignia point to this aircraft's participation in the nocturnal attacks on south-east England early in 1941.' Paraphrased from: Osprey Combat Aircraft nr.1 Junkers Ju 87 Stukageschwader 1937-41
• J9+BH is reported as operational in France 1940

 

[Jumo 004]

Ich will nicht die Ju 87 mit geschwärzter Unterseite ins Reich der Fabel verbannen. Das hatte es wohl - aus welchen Gründen auch immer - gegeben. Nachdem die Tagangriffe zu unvertretbaren Verlusten geführt hatten, wurden die Ziele dann in der Nacht angegriffen und die hellen Flächen der verwendeten Maschinen behelfsmäßig geschwärzt. Jetzt kommt das lange aaaber: Eine Ju 87 konnte nur gegen Punktziele sinnvoll eingesetzt werden. Dazu musste das Ziel vom Flugzeugführer erkannt und dieses dann im Sturzflug angegriffen werden. Der Stuka wurde dabei dann in relativ geringer Höhe abgefangen. Und da behaupte ich einmal, dass so etwas in der Nacht kaum möglich und schon so riskant war, dass man das nicht mehr als tollkühn, sondern eher als verrückt bezeichnen müsste. Mir erschließt sich auch nicht, was man dann bei Dunkelheit noch mit einem Stuka in England angreifen wollte. Die Radaranlagen musste man recht genau treffen. Bereits bei Bahnhöfen, Hafenanlagen oder Flugplätzen machten ein paar Do 17, He 111 oder auch Jabos wesentlich mehr Sinn. Als Schleppflugzeug eines Lastenseglers bei Dunkelheit wäre das mit der dunklen Unterseite nachvollziehbar. Vielleicht gab es ja auch eine Anweisung, alle Bomber abzudunkeln und die Einheit nahm das dann wörtlich, ohne damit jedoch Einsätze geflogen zu haben. Da meistens Rußfarbe verwendet wurde, konnte die ja auch schnell wieder abgewaschen werden.

 

[Monitor]

... Mir erschließt sich auch nicht, was man dann bei Dunkelheit noch mit einem Stuka in England angreifen wollte. ...

Genau das ist das Problem.
Vielleicht Unterstützung bei einem Kommando-Unternehmen ? Den König oder Winston Churchill entführen ?

 

[Jumo 004]

Kann ja sein, dass man die Ju 87 mangels Verfügbarkeit anderer Maschinen mal nächtens als Horizontalbomber eingesetzt hatte. Das kann ich mir aber nur von den kurzen Anflugstrecken an der Ostfront oder im Balkan vorstellen, nicht jedoch gegen England. Viel zu lange Anflugstrecke für ein derart langsames Flugzeug, Aufwand und Risiko für eine einzige Bombe. Da bringen zwei Bf 109 dann schon mehr (was dann ja auch gemacht wurde).

 

[Monitor]

Bis London sind es hin und zurück fast 500km. Das wird knapp für eine Ju 87B.

 

[Pewi]

In dem Buch "Stuka Attack" von Andy Saunders, das sich mit dem Einsatz der Ju 87 in der Kämpfen über dem Kanal 1940 und der Luftschlacht um England befasst, werden drei nächtliche Angriffe auf London bzw. einer auf Dover im Januar 1941 erwähnt. Der Autor schreibt, der erste Angriff am 15/16. Januar habe bei Vollmond stattgefunden, außerdem habe London unter einer Schneedecke gelegen, was der Besatzung, es war nur eine Maschine, den Angriff erleichtert habe. Warum die Sache nach drei Angriffen eingestellt wurde, sagt er leider nicht.

 

[HoHun]

Moin!

Für die B-2, fand ich diesen interessanten Satz im Netz:
Die Ju 87 B-2 konnte sogar eine 1.000-kg-Bombe SC1000 tragen, aber nur wenn lediglich der Pilot in der Maschine saß. !

Tja ... siehe Anlage :-)

Tschüs!

Henning (HoHun)

 

[A6Intruder]

In dem Buch "Stuka Attack" von Andy Saunders, das sich mit dem Einsatz der Ju 87 in der Kämpfen über dem Kanal 1940 und der Luftschlacht um England befasst, werden drei nächtliche Angriffe auf London bzw. einer auf Dover im Januar 1941 erwähnt. Der Autor schreibt, der erste Angriff am 15/16. Januar habe bei Vollmond stattgefunden, außerdem habe London unter einer Schneedecke gelegen, was der Besatzung, es war nur eine Maschine, den Angriff erleichtert habe. Warum die Sache nach drei Angriffen eingestellt wurde, sagt er leider nicht.

Dann scheinen diese Angriffe, wie weit auch immer sinnvoll oder nicht, doch stattgefunden zu habe. Diese Info deckt sich weitgehend mit dem Felton Video, hoffentlich hat er nicht das selbe Buch auf dem Nachttisch.
Dann bleibt noch die Frage: Echt mit 1000 kg Bomben? Welche Reichweite hatte der Vogel wohl mit so einer Bombenlast? Wenn Monitors 500km bis London stimmen wird das wohl mehr als eng. Im Felton-Video ist mann sich sehr sicher was die 1000kg angeht?!
Ich konnte im Netz auch kein Bild einer "B" mit 1000kg Bombe finden. Wie wurden die montiert und was war dann mit der Wurfgabel?
Nach obigem Ladeplan ist das Thema "B-1" wohl vom Tisch.
Bis hierhin schon mal vielen Dank an alle fürs Beteiligen!!
Beste Grüße
Stefan

 

[Jumo 004]

Bitte eines nicht vergessen: die Ju 88 wurde zunächst auch als "Stuka" eingesetzt! Es gab damals jemanden im RLM, der sehr stark zu diesem Einsatzmittel tendierte. Udet war von dieser Waffe begeistert. Die Frage bleibt also, ob das wirklich eine Ju 87 war. Vom technischen Standpunkt aus gesehen war dieses Flugzeug für solch einen Einsatz mehr als suboptimal. Wirklich vorstellbar ist für mich nur Dover, das man ja schon von der franz. Küste erkennen konnte.

P.S.: mir fiel gerade das Unternehmen Cerberus (Kanaldurchbruch der deutschen Flotte) ein. Das war aber erst im Feb. 1942. Ich könnte mir vorstellen, dass man zur Bekämpfung von gegnerischen Schiffen ein paar Stukas in Bereitschaft gehalten hatte. Eingesetzt wurden die aber nicht.

 

[Hagewi]

Wieso steht im Ladeplan bei Nr. 4 "Benutzung"? Ein Schreibfehler statt " Besatzung"? In einem amtlichen Dokument wohl Bemerkenswert. Oder war das gar die offizielle Bezeichnung?

 

[A6Intruder]

Moin,
hat keinen etwas zur 1000kg Bombe an einer "B"?
Beste Grüße
Stefan

 

[alois]

Konnte die Stuka keine Bomben horizontal abwerfen?

 

[A6Intruder]

Konnte die Stuka keine Bomben horizontal abwerfen?

Im Modellbord habe ich den Kollegen Kannonenvogel gebeten mal in sein riesiges Archiv abzutauchen und der hat tatsächlich Bilder gefunden die 1000 Kg Bomben an einer "B" zeigen. Wohl mit einer angepassten Gabel.
Guckt Ihr hier:

Einloggen

Einloggen

www.modellboard.net

Ganz unten.
Beste Grüße
Stefan

 

[JohnSilver]

Hmmm, wenn ich auf den Link klicke, bekomme ich folgende Meldung

 

[Charly]

..für den Bereich muss man als user angemeldet sein.

 

[Flugbeobachter]

Korrekt, die Bilder im Modellboard sind in einem Bereich auf den nur angemeldete Nutzer zugriff haben.
Wenn man angemeldet ist kann man die Bilder auch betrachten.

 

[Charly]

Zum Thema schwarze Unterseite: Eine Maschine der 7./StG 1. Angeblich für Nachtangriffe gegen England.
Zum Thema SC 1000 ist die Quellenlage dünn.

Bildquelle: Abgelaufene Auktion auf einer Internetplattform

Gruß KH