"...Da legt man sich am besten nicht damit an..."
a) Geringe ökonomische Kapazität, sprich knappe Budgets. Dann muss jeder Schritt auch richtig sein, und auch die Anzahl der Schritte an sich sind gut zu überlegen. Macht man dies nicht und produziert auf komme was wolle, landet man bei einer ausgehöhlten Wirtschaft, den üblichen Vorboten eines Totalzusammenbruchs. Dies ist nicht nur der SU passiert, sondern jedem Imperium: Dem Alexanderreich, dem Römischen Reich, den Byzantinern, den Osmanen, den Engländern und irgendwann auch den Amis. Die Kosten der Aufrechterhaltung und Sicherung des Imperiums sind irgendwann höher als die Einnahmen. Wie beim Tante Emma Laden folgt dann der Konkurs. Damit ist die Strategie der RF gut nachvollziehbar: Strategisches Gleichgewicht herstellen und aufrecht erhalten (Nuklearbereich), Massenproduktion von hochtechnologischen (und damit sehr teuren) Militärgütern nur zur Aufrechterhaltung des Technologischen Status Quo und der Parität (Su-57, Armata, ...), nur beschränkte Einsätze in "Interessengebieten" (Syrien, Lybien). Wenn man will, die Lehren aus dem Untergang der SU und des Afganistan-Einsatzes.
b) Hohe Korruption und Vetternwirtschaft, Klientelpolitik. Die uneffiziente öffentliche Verwaltung verschlingt einen riesigen Bereich des öffentlichen Budgets, Gelder landen in dunkle Kanäle, die eigentlichen Adressaten verbluten durch Unterfinanzierung. Zu sehen ist dieser Kampf jährlich in der Presse (wenn man eben auch die Presse der Gegenseite liest, statt nur die eigene Propaganda). Dort liest man dann, dass dieser oder jener Großmanager / Politiker / Provinzfürst verhaftet wurde. Bei uns heisst es dann immer "...weil für Präsident Putin politisch gefährlich...", in Realität meist wegen Bestechung, Unterschlagung, Steuerhinterziehung u.ä. Dies betrifft natürlich auch Hersteller und Lieferanten, was auch die extrem langen Entwicklungszeiten der RF-Erzeugnisse erklärt. Geringe Mittel, ein Großteil davon veruntreut, bringt Unterfinanzierung und als Folge Langsamkeit und Ineffizienz.
c) Know-how-drain. Helle Köpfe wissen über ihren Wert und sind - wie Kapital - mobil. Sprich ohne gute Anreize, kann man über lange Zeit keine Top-Leute halten. Man bezahlt deren Top-Ausbildung, führt sie in die harte Produktion ein und sorgt so auch für Erfahrung...um sie dann zu verlieren, weil die "Konkurrenz" besser bezahlt (kann sie ja auch, weil die Kosten andere getragen haben). Solche Situationen kann man bei dem Transfer der Grundlagen der Stealth-Technologie, der Schubsteuerung u.a. nachvollziehen. Mittlerweile reagiert man auch darauf, indem man Leute, die man ausgebildet hat, auch vertraglich für einige Jahre seit der Ausbildung an das jeweilige Unternehmen / Institution bindet. Natürlich können sie dann immer noch abhauen, aber die Hürden sind höher.