Tannkosh 2013- endlich habe ich mir nach Jahren mal die Zeit freigeschaufelt, um dorthin zu fahren (nein, nicht fliegen, war nur "Zaungast").
Hier mal ein paar textliche Eindrücke von mir als Besucher und Fotograf für alle, die nicht dabei sein konnten. Bilder kommen noch, wenn ich fertig sortiert habe.
Freitag Mittag waren die Abstellplätze schon gut gefüllt, Wetter perfekt und der Besucherandrang hielt sich noch in Grenzen. Am Abend waren es dann laut Veranstalter 1300 Flugzeuge am Platz. Schon beeindruckend, welche Vielfalt an Privatflugzeugen unterwegs ist. Beim Bummel durch die Flugzeugreihen gab´s Motive und Details für Fotografen ohne Ende, daher hab ich auch nur die Hälfte geschafft an diesem Tag. Sehr gute Präsentation der Luftwaffe und Marine, es war ohne lange Wartezeiten gut möglich Transall und CH53 mal in Ruhe von innen zu besichtigen. Aber auch alle anderen abgestellten Schätzchen und Raritäten waren ohne Absperrungen frei zugänglich und mit etwas Geduld auch ohne Leute mit drauf fein abzulichten. Nur die Red Bull P38 wurde etwas abgesperrt, weil sie nach Ankunft regelrecht von den Besuchern überrannt wurde und sicher auch das wertvollste Stück am Platz war. Stündlich gab´s dann ab 14 Uhr auch jeweils einen kleinen Block von Flugvorführungen, die gegen 21Uhr mit Nachtflugeinlagen der Modellflieger spektakulär beendet wurden. Ich bin dann noch durch die beleuchteten Reihen der Flieger geschlendert, um bei einem Bierchen und gemütlichen Plausch mit einem Oldtimer Eigner zu landen bis uns Livemusik und Durst in das gut gefüllte Festzelt gelockt haben. Den Vogel abgeschossen hat dort dann Modellflieger Alexander Balzer aus Wien mit seinem selbst gebauten 3 D Slowflyer (100g Abfluggewicht !) Torque Rollen und Loopings passend zur Musik der Band wenige cm über den Köpfen der Zuschauer quer durch´s ganze Zelt haben die Leute fast zum Ausflippen gebracht. Geniale Nummer und absolutes Stimmungshoch. Halb 3 Uhr in der früh war dieser super Tag dann auch schon wieder zu Ende
Samstag wurde der Platz dann von einer Unzahl Besuchern fast schon gestürmt. Leider war eine Schlechtwetteront im Anmarsch. Daher hat man allen Piloten, die für diesen Tag noch raus wollten, bereits um 10Uhr empfohlen, den Platz zu verlassen, da die Front für 14 Uhr erwartet wurde. War gut gemeint, aber dadurch wurde eine regelrechte Stampede ausgelöst. Beidseitig der Bahn standen plötzlich um die 50 Flieger mit laufenden Motoren in der Warteschlange. Ein riesen Spektakel, wirklich fesselnd und beeindruckend, allerdings war an Flugvorführungen unter diesen Umständen nicht zu denken. Bis das Ganze dann um etwa 12Uhr durch den üblen Unfall der Flamingo beendet wurde. Ich hab´s live gesehen, aber spekulieren muß man hier glaube ich nicht. Es gibt genug Bilder und sicher auch Videoaufnahmen sowie die Aussagen der Piloten, die für Aufklärung sorgen werden. Jedenfalls war die Party dann erstmal zu Ende, plötzlich Stille am Platz und betretene Gesichter. Das war schon ein krasser Stimmungswechsel. Bis 14 Uhr war der Platz gesperrt und kein Flugbetrieb. Front kam dann auch nicht, so gingen weitere Flieger auf den Heimflug. Um 17Uhr gab´s dann "endlich" besagte Front mit Wind aber kaum Regen, sie war auch weniger stark ausgefallen als befürchtet, es wurde durchgehend gestartet. Daher bis 18Uhr immer noch keine Flugvorführungen. Dann gab´s doch noch den Looping Battle Bo105 gegen Matthias Dolderer. Beide schafften 18 Stück in 3 Minuten, also unentschieden. War zwar nett anzusehen, wie die 105 dauerloopte, aber in Summe war es doch eher ein Red Bull Marketing Ding.
Danach noch hervorragender Kunstflug von Matthias Dolderer und Überflug von 2 CH 53. Die Lightning verabschiedete sich ohne Display, nicht mal ein Überflug wurde uns gegönnt, schade. Von den diversen angekündigten Display Highlights war am Ende des Tages kaum was übriggeblieben und viele Zuschauer zogen mit langen Gesichtern ab. Auch der Abend konnte die Stimmung des Vortages in keiner Weise mehr erreichen. Rock im Hangar (crews only) war zwar gut besucht, da die Mehrzahl aber eh schon abgereist war, war´s im Bierzelt eher trist. In der Nacht kam dann erst der angesagte Regen, weshalb ich Sonntag Vormittag gemütlich wieder nach Hause bin.
Fazit: Freitag genial, genau das oder sogar mehr, als ich mir erwartet habe. Am Samstag hatte ich dann das Gefühl, daß der Event an seine grössenmässige Grenze gestossen ist. Bin gespannt, wie es mit Tannkosh weitergehen wird. Jedenfalls ein dickes Danke an alle Beteiligten und an das durchwegs sehr nette Fliegervolk. Und Gruß an den Eigner der Stinson.
Andreas- und Dank an Alle, die das jetzt alles gelesen haben