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Tragisch und dennoch sehr merkwürdig. Wenn die Startrichtung 05 war, dann zeigt die Spur auf FlightAware eine 90 Grad Kurve nach rechts. Der Abflug geht aber nach einem kurzen Abflug nach links und dann ziemlich genau Heading 360 auf Meldepunkt Echo. Platzrunde ist dann links rum. Rechts rum geht es direkt in die Berge. Er stammt lt. Zeitungsbericht aus Dornbirn, man kann davon ausgehen das er die Gegend kannte. Ich kann mir grad echt sehr schwer vorstellen das man bewusst bei einer Wetterlage startet wenn man nach ca. 1min Flugzeit schon in IMC drin steckt, Hohenems geht nur VFR.
Das sehe ich genauso…vorallem wenn Du nach dem Takeoff direkt in IMC kommst und Dich nur noch nach den Instrumenten orientieren kannst. Aber es passiert leider auch immer wieder scheinbar erfahrenen Leuten „Loss in IMC“
Das ist eine von mir beobachtete Praxis (diese Aussage gilt generell, nicht auf Hohenems bezogen): wer des Instrumentenfluges fähig ist, praktiziert diesen auch - in der allgemeinen Luftfahrt sehr oft unabhängig davon, ob Flugverfahren dafür vorgesehen sind oder nicht.
In so einem Szenario dann umso mehr verwunderlich warum die Kurve beim Abflug dann genau in Richtung Berge geht. Unabhängig davon ob vorgesehen und erlaubt.
Ohne die Verhältnisse vor Ort genau zu kennen: es ist total einfach und fürchterlich schnell geschehen, sich um exakt 180 Grad zu vertun - insbesondere weil es genau zwei um 180 Grad voneinander abweichende Startrichtungen gibt.
Im Sinne von AP auf falsches Heading eingestellt? Wäre in meinen Augen (VFR'ler) eine Erklärung. Wobei es für mich schwer vorstellbar ist, dass die Einleitung der Kurve nicht irgendwie "am Allerwertesten" spürbar ist (und die Instrumente würden das beim Kontrollblick dann sogar belegen).
Es gibt sehr schöne Übungen, die man zu zweit fliegen kann. Einer steuert und der andere macht die Augen zu. Theoretische Grundlage ist, dass unser Gleichgewichtsorgan langsame Richtungsveränderungen nicht registriert, schnelle hingegen schon. Eine langsam eingeleitete Kurve nach rechts vom Kurs und eine schnelle Bewegung zurück auf Kurs vermittelt dem Piloten mit Augen zu das Gefühl, nach links abgedreht zu sein. Sein Unterbewusstsein würde ihn jetzt wieder eine langsame Kurve nach rechts steuern lassen - erneut vom Gleichgewichtsorgan nicht bemerkt.
100%ige Zustimmung, einfliegen in IMC ist teuflisch und ein totaler Orientierungsverlust geht u.U. in Sekunden. Durfte ich selber während eines IFR Ausbildungsfluges mit erleben. Von VMC in echtes IMC und das was man spürt (oder glaubt zu spüren) passte plötzlich gar nicht mit dem zusammen was man im Cockpit sah und das war ein sehr sehr merkwürdiges Gefühl. Hatte in den ersten Sekunden echte Probleme das wieder im Kopf zusammen zu bekommen. Ist auch noch nicht lange her als ich mit einem FI bei den gesetzlichen erlaubten minimum VFR Bedingungen unterwegs war plus Regen. Auch das ist schon eine Hausnummer. Als noch VFRler habe ich seit diesen Erfahrung noch viel viel mehr Respekt davor. Deswegen bin ich auch so überrascht, das bei der gegebenen Wetterlage gestartet wurde. Bin Hohenems selber schon öfters angeflogen. Die Wetterlage kann man eigentlich dort gut abschätzen und die Berge geben eine recht gute Referenz in Bezug auf Wolkenuntergrenze und Sichtweite.
Abgesehen davon, dass man so etwas einmotorig aus anderen Gründen nie tun sollte: was ist der Unterschied zu einem LVTO hier oder in Innsbruck?
Wow.
Dornbirn / Karren - Blick nach Nordwesten zum Bodensee - Foto-Webcam.eu - hier kann man die Sicht vom Zeitpunkt des Unfalls aus etwa 976m NN (lt. Website der Bergbahn) einstellen/bewerten. Ich würde schätzen(!), dass die Obergrenze bei rund 600-700m lag. Die Unfallstelle liegt etwa links unten, knapp außerhalb des Blickfeldes. Ohne Frage, drüber war's top Wetter!
