VEB Plasticart

[zivilpfeil]

Bei der Auswahl der zivilen Vorbilder sollte man bedenken, dass die (damals aktuelle) sowjetische Luftfahrt ziemlich gut abgedeckt war. Mir fallen da nur wenige Muster ein, die nicht umgesetzt wurden. Also war es wahrscheinlich auch naheliegend auch etwas von der westlichen Konkurenz zu machen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es da einen Auftrag oder wenigstens grünes Licht "von oben" gab - Produkte, die sich für "Valuta" im Ausland absetzten ließen waren immer gefragt.
Die Comet war übrigens in der DDR durchaus ein Begriff - der Ruhm des ersten Passagierjets (jedenfalls in Serie) und die folgende Absturzserie haben sich auch "zu uns" herumgesprochen. Und Caravelle und 727 heulten jeden Tag über unsere Köpfe (Einflugschneise Tegel).

Fotos wuden übrigens viel selbst entwickelt. In Schulen, Betrieben und anderen Einrichtungen gab es oft Fotolabors die mit dem nötigsten ausgestattet waren. Weniger für betriebliche Zwecke sondern um den Schülern/Werktätigen/Soldaten eine Möglichkeit zur sinnvollen Freizeitgestaltung zu geben. Nicht, dass die noch auf dumme Gedanken kommen und anfangen Beat-Musik zu machen... Fotografiert wurde überwiegend in Schwarzweiß - nur für den Urlaub oder wichtige Anlässe leistete man sich auch mal einen Diafilm. Farbige Papierbilder gab es im Prinzip auch - die waren aber nicht nur extrem teuer sondern auch noch von trauriger Qualität.

 

[Modellhubifan]

Die japanische Anzeige oben muss aber aus den späten 70ern sein. Die Kartondeckelbilder zeigen allesamt Plasticart-Motive und die Tu-20 ist erst 1974 erschienen, da allerdings mit einem anderen, viel tolleren Kartondeckelbild, gemalt von Sigfrid Hommola im Jahr 1972.




Im Buch steht nichts zu den Gründen, warum welches Modell produziert wurde, weil es darüber keine Aufzeichnungen gibt.
Die westlichen Modelle wurde sicherlich auch wegen der zu erwartenden Devisen produziert, aber nicht ausschließlich deswegen. Sie waren auch im stationären Handel erhältlich. Bei einem Passagierflugzeug aber auch kein Problem.
Militärisch gab es nur die Saab, warum, hatte @boxkite bereits geschrieben.

 

[Killnoizer]

…. allerdings kenne ich den TU 20 Bausatz genau mit dem in der japanischen Anzeige gezeigten Bild und habe ihn Mitte der 70er Jahre von einer Reise in die DDR mitgebracht .

 

[zivilpfeil]

Ich kann mich an beide Deckelbilder erinnern und hatte (glaube ich) auch beide... Das andere gefällt mir pesrönlich besser. Der Start aus dem Sonnenaufgang, die Perspektivie von vorn schräg unten - sehr dramatisch. Außerdem wird so der Unterschied kaschiert, dass das Modell ein Mitteldecker, das Original aber eher ein Schulterdecker ist. Auf diesem Deckelbild ist das wegen der Perspektive kaum zu entscheiden.

 

[modelldoc]

Nun, ich korrigiere meine Aussage, die Anzeige ist von 1978, als Nachweis hier die komplette Seite:



Die Il-28 von Airfix stammt in dieser Verpackung aus dem Jahr 1978:

Ilyushin IL-28, Airfix 04010-9 (1978)

www.scalemates.com

Der Airfix Katalog ist 1979 erschienen, somit könnte es maximal 1979 sein.

Auf der Leipziger Messe wurden durch den Außenhandelsbetrieb DEMUSA natürlich auch die Modelle von Plasticart angeboten.
Leider ist nur noch das Deckblatt des Katalogs verfügbar:



modelldoc

 

[boxkite]

Nun, ich bleibe meiner Aussage, die Anzeige ist von 1968, als Nachweis hier die komplette Seite:



Die Il-28 von Airfix stammt in dieser Verpackung aus dem Jahr 1968:

Ilyushin IL-28, Airfix 04010-9 (1978)

www.scalemates.com

...

Irgendwie stehe ich jetzt auf dem Schlauch: Die in der Anzeige präsentierte Airfix-Il-28 ist doch die Rebox von 1978, nicht von 1968. Somit kann doch die Anzeige nicht schon von 1968 stammen, da die neue Verpackung erst 10 Jahre später aufkam. Oder bin ich zu später Stunde nicht mehr aufnahmefähig?

 

[modelldoc]

Sorry alles richtig:

1978 bzw. 1979, siehe Airfix Katalog.

16. Ausgabe 1979, FROG Anzeige usw.

modelldoc

 

[Killnoizer]

Puuuh, ich konnte deswegen auch nicht schlafen …

 

[Flugi]

Eine Rezension.

 

[Modellhubifan]

Ich kann mich an beide Deckelbilder erinnern und hatte (glaube ich) auch beide... Das andere gefällt mir pesrönlich besser. Der Start aus dem Sonnenaufgang, die Perspektivie von vorn schräg unten - sehr dramatisch. Außerdem wird so der Unterschied kaschiert, dass das Modell ein Mitteldecker, das Original aber eher ein Schulterdecker ist. Auf diesem Deckelbild ist das wegen der Perspektive kaum zu entscheiden.

Ja, so unterschiedlich sind zum Glück die Geschmäcker.
Das erste Deckelbild wurde auch nur etwa 2-3 Jahre hergestellt. So war es bei einigen Kartondeckelbildern, die kürzeste Zeit war vermutlich beim ersten DC-8-Bild, gefolgt vom zweiten Deckelbild der Tu-114, beide waren nur knapp 1 Jahr in Produktion.
Mit solch einem orange-gelben Hintergrund wie bei der Tu-20 sind in der Folgezeit viele Kartondeckelbilder von Otto Reich entstanden.
Die Gründe dafür sind auch nicht überliefert.

 

[Modellhubifan]

modelldoc

Das ist aber ein eigenartiges Katalogdeckelbild. Das ist wahrscheinlich von Anfang der 1970er Jahre. Dort, wo die Jak-40 zu sehen ist, hängt normalerweise eine Tu-114. Und das DEMUSA-Zeichen ist oben rechts abgebildet. So ist es unten auf der Katalogmappe von 1977 zu sehen.
Die Jak-40 wie auf deinem Katalogtitel, ist so in einem Katalog von 1969 zu sehen, in meinem Buch auf Seite 33 abgebildet.

 

[Modellhubifan]

Die auf dem Katalogtitel gezeigte Tu-154 bekam 1973 vom DAMW (Deutsches Amt für Messwesen- und Warenprüfung) das 'Q' für ausgezeichnete Qualität verliehen, zusammen mit der Tu-144. Ein Bild davon ist auch im Buch auf Seite 294 zu finden.

 

[Modellhubifan]

Im Jahr 2010 suchte ich nach dem Namen des Künstlers, der etwa 1965/66 sieben Kartondeckelbilder zeichnete und ein D hinterließ.



Leider konnte mir niemand eine Antwort geben und somit ist er auch nicht in meinem Buch erwähnt.
Nun fand ich den Namen heraus, es handelt sich um Adelhelm Dietzel aus Dresden. Somit ist das Kürzel wohl eher ein 'Di'.
Er illustrierte viele Bücher, u.a. 'Leichter als Luft' und zeichnete auch Kalenderblätter. Wie es zur Zusammenarbeit mit Zschopau kam, weiß ich nicht und ist auch äußerst schwer heraus zu bekommen, da er bereits 1998 verstorben ist.
Ich bin aber froh, dieses kleine Rätsel gelöst zu haben. Leider etwas zu spät, um im Buch zu erscheinen.
Die drei Künstler der ersten Jahre sind demnach Sigfrid Hommola, Adelhelm Dietzel und Otto Reich.

 

[Killnoizer]

Heute erstanden , komplett mit Zubehör und zu einem sehr fairen Preis .

 

[FREDO]

Nur nostalgisch, zur Aufbewahrung geeignet. Als Modell zum Bauen gibt es Besseres.

 

[Killnoizer]

Die Qualität steht bei diesen Bausätzen sicher nicht im Vordergrund ... , ich freu mich trotzdem .

 

[MiGhty29]

ich wette,@syrphus würde ein Schmuckstück daraus zaubern !

Gruss Uwe

 

[AE]

Ist das nicht das Teil, ohne Kabine, wo nur zwei Köpfe aufgeklebt werden?

 

[MiGhty29]

Moment ... ich kuck mal nach !

Uwe

 

[MiGhty29]

Stimmt...Kabine is nich...müsste man aussägen und scratchen...
Köpfe zum aufkleben existieren nicht !
Eine Bauanleitung nur in Textform!

Gruss Uwe
(das dunkle oben=liegende Rumpfhälfte!)