Venezuela vrs. Guyana

[Sczepanski]

Die Tagesschau hat - wie mehrere andere Medien - schon vor zwei Tagen berichtet:
Referendum in Venezuela: Mehrheit für Teil-Annexion Guyanas | tagesschau.de
Es geht um eine Region, in der auch die USA in der Erdölförderung aktiv sind. ExxonMobil fördert seit 2018 an der Spitze eines Konsortiums in der umstrittenen Region Öl – und hofft, sich weitere Konzessionen zu sichern. Die Streitkräfte Guyanas wären einer Invasion aus dem Nachbarland wohl kaum gewachsen. Die Luftwaffe verfügt nur über wenige Transportflugzeuge und Mehrzweckhubschrauber.
Inzwischen scheinen die Pläne Venezuelas weiter zu reifen - und die Nachbarn zu beunruhigen. So berichtet aktuell der Tagesspiegel:
Venezuela will Teil von Guyana annektieren: Droht jetzt auch noch ein Krieg in Südamerika? (tagesspiegel.de)

Venezuelas Präsident Maduro will sich eine ölreiche Region des Nachbarlandes Guyana einverleiben. Auch die USA könnten in den Konflikt hineingezogen werden.
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Bis 2035 könnte das Land rund 1,7 Millionen Barrel Öl täglich fördern. Weil die Konzessionen äußerst intransparent und unvorteilhaft für Guyana seien, bezeichnet Maduro Guyanas Präsidenten Irfaan Ali als „Sklave von ExxonMobil”. Irfaan Ali wiederum entgegnete, er erwäge den Bau von US-Militärbasen an der Grenze (dazu eine weitere Quelle). Die Eskalation beunruhigt auch das Nachbarland Brasilien. Dessen Militär verstärkte am Wochenende seine Truppen an der gemeinsamen Grenze im Dreiländereck.
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siehe auch: Bläst Maduro zur Invasion? Guyana ohne Verteidigungschancen - Blick

So ernst meint es Maduro mit einer Invasion

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro droht, einen grossen Teil des Nachbarlandes Guyana zu annektieren. Dessen kleine Armee steht bereit, auch Brasilien zieht Truppen zusammen. Macht Maduro ernst, oder ist alles ein grosser Bluff?
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und hier wird dann auch noch etwas zum brasilianischem Engagement geschrieben:

... Brasilianische Geheimdienstinformationen gehen davon aus, dass venezolanische Truppen über brasilianisches Territorium in das Nachbarland Guyana eindringen könnten. Ein solcher Krieg wäre der erste militärische Grenzkonflikt in der Region seit dem Krieg zwischen Ecuador und Peru von 1995 bis 1999. Es ist auch möglich, dass Brasilien gezwungen sein könnte, militärisch in den Konflikt einzugreifen und Guyana zu Hilfe zu kommen.
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Dann stellt sich nur noch die Frage, ob die Briten anlässlich der Unabhängigkeit noch irgendwelche Sicherheitsgarantien gegeben haben - und schon ist der nächste Sch .... am dampfen.

 

[Ta152]

Das ist ein rein politisches Ding. Wenn Venezuela wirklich angreift dann hat Guyana natürlich erst mal keine Chance.

Ein eingreifen der USA (nur wenige hundert km entfernt) oder Frankreichs (noch näher) ist aber extremst wahrscheinlich. Eine Funktionierende Luftwaffe wird Venezuela nur sehr begrenzt haben, nach spätestens zwei Tagen auf keinen Fall mehr. Ein paar Tage später ist Guayana wieder frei.

Fliegen die Venezolanischen F-5 und F-16 eigentlich noch oder sind die Ersatzteile aufgebraucht.

Einziger klarer Gewinner einer solchen Situation wäre Russland. Denn es würde weniger Unterstützung für die Ukraine bedeuten.

 

[Stovebolt]

Es wurde in den Meldungen zwar immer wieder erwähnt, dass Guyana keine nennenswerte Verteidigung hat, aber aktuelle Konfliket zeigen ja, dass ein paar Drohnen reichen sollten, um Frontflugplätze des Gegners zu gefährden.

 

[Ta152]

Es wurde in den Meldungen zwar immer wieder erwähnt, dass Guyana keine nennenswerte Verteidigung hat, aber aktuelle Konfliket zeigen ja, dass ein paar Drohnen reichen sollten, um Frontflugplätze des Gegners zu gefährden.

Guyana hat gerade mal 4000 Soldaten und keine Wehrpflicht, Venezuela 123000 + Wehrpflichtige + Paramilitärische Kräfte.

Guyana hat praktischt keine schweren Waffen, erst recht nichts modernens. Keine KPz, keine SFL, keine Kampfflugzeuge. Praktisch keine Flugabwehr... Da ist nix mit verteidigen.

 

[Bleiente]

"... Angesichts des eskalierenden Konflikts zwischen Guyana und dem Nachbarland Venezuela wollen die US-Streitkräfte mit Flügen über dem Staatsgebiet von Guyana Präsenz zeigen. „Die USA werden ihr Engagement als verlässlicher Sicherheitspartner Guyanas fortsetzen und die regionale Zusammenarbeit fördern“, teilte das Südkommando des US-Militärs am Donnerstag mit. ..."
US-Streitkräfte unterstützen Guyana mit Patrouillenflügen (msn.com)

 

[Sczepanski]

Maduro eskaliert weiter: Venezuela: Präsident Maduro ordnet Ausbeutung von Bodenschätzen in Guyana an - FOCUS online
Es muss nicht zwingend auf einen bewaffneten Konflikt raus laufen - die direkte Grenze zwischen Guyana und Venezuela gilt ohnehin als unpassierbar - aber:
Alleine die Präsenz von US-Streitkräften in der Region beeinträchtigt die Möglichkeiten für das US-Engagement in anderen Gebieten (Naher und Mittlerer Osten, Ostasien, Ukraine).

 

[TF-104G]

Mir fehlt hier komplett der Luftfahrtbezug. Man muss nicht jeden kleinen Gartenkrieg erwähnen.

 

[Sczepanski]

US-Streitkräfte mit Flügen über dem Staatsgebiet von Guyana

siehe auch Streit mit Venezuela: USA wollen mit Luftwaffe Präsenz über Guyana zeigen - n-tv.de
komplett ohne Luftfahrtbezug?

 

[Stovebolt]

Guyana hat gerade mal 4000 Soldaten und keine Wehrpflicht, Venezuela 123000 + Wehrpflichtige + Paramilitärische Kräfte.

Guyana hat praktischt keine schweren Waffen, erst recht nichts modernens. Keine KPz, keine SFL, keine Kampfflugzeuge. Praktisch keine Flugabwehr... Da ist nix mit verteidigen.

Ah ich seh schon. Du wolltest jetzt nur mal erzählen, was du so weißt oder irgendwo gefunden hast. Denn ich habe nichts von dem behauptet, was du suggerieren möchtest.

 

[alois]

siehe auch Streit mit Venezuela: USA wollen mit Luftwaffe Präsenz über Guyana zeigen - n-tv.de
komplett ohne Luftfahrtbezug?

Dann konzentriere Dich bitte auf diesen Aspekt. Ansonsten hat das Thema null Luftfahrtbezug und macht in diesem Forum keinen Sinn.

 

[Bleiente]

Jeder Konflikt, und damit auch die potentiellen, in unserer Zeit haben einen Luftfahrtbezug, mehr oder weniger.

In einer weniger spannungsreichen Zeit wären die wahrscheinlich nämlich nicht los geflogen und auch der Grund wäre wohl eher mehr Routine-Besuch gewesen, wenn denn überhaupt.

"...Ein Hubschrauber der guyanischen Armee mit sieben Menschen an Bord ist in der Nähe der Grenze zwischen Guyana und Venezuela verschwunden (Anm: am Mittwoch dem 06.Dezember) , da die Spannungen in einem Territorialstreit um die Region Essequibo eskalieren, sagten Beamte.
Bisher haben die Behörden jedoch betont, dass schlechtes Wetter und nicht feindliches Feuer die wahrscheinlichste Ursache .... ist.
Der Hubschrauber brachte fünf hochrangige guyanische Offiziere mit, um Truppen zu inspizieren, die das Grenzgebiet bewachen, das beide Länder für sich beanspruchen, so Brigadegeneral Omar Khan, Chef der guyanischen Armee. Er sagte, dass sich auch zwei Besatzungsmitglieder in dem Flugzeug befanden, einer brandneuen (Anm: übergeben im Juli 2023 - New aircraft for the Guyana Defence Force (scramble.nl) ) Bell 412 EPI, die etwa 48 Kilometer östlich der venezolanischen Grenze verschwand.
Khan sagte Reportern, es gebe keine Hinweise darauf, dass Venezuela in den Vorfall verwickelt sei, trotz des jüngsten Aufmarsches venezolanischer Truppen mit schwerem Gerät und Maschinen an der Grenze. "Wir haben keine Informationen, die darauf hindeuten, dass es in diesem Gebiet einen Flug von venezolanischen Flugzeugen gab", sagte er. ...."
Armeehubschrauber von Guyana in der Nähe der venezolanischen Grenze vermisst – DW – 12.07.2023

"... Khan told reporters late Wednesday that Guyana’s Defense Force lost contact with the brand-new Bell 412 EPI aircraft after it took off from the Olive Creek settlement in western Guyana following a refueling stop. ..."
Helicopter with senior Guyana military officials is missing - Los Angeles Times (latimes.com)

Hinsichtlich der Funktion der einzelnen Insassen gibt es momentan unterschiedliche Ausführungen. Aber es gibt glücklicherweise 2 Überlebende.
"... with three crew members and four passengers on board. Two occupants have survived the accident. .."
Accident Bell 412EPI 8R-AYA, (aviation-safety.net)

und weiter zum Engagement der US-Truppen in Guyana:
"... Amerikanische Soldaten hielten am Donnerstag Manöver in der Hauptstadt Georgetown ab. Kampfflugzeuge überflogen die Stadt. Es seien Routineübungen, erklärte die amerikanische Botschaft. Das United States Southern Command – das militärische Kommando, das für Lateinamerika zuständig ist – habe ein Kooperationsabkommen mit Guyanas Militär. .."
Setzt Maduro alle seine Karten auf den Krieg mit Guyana? (nzz.ch)

Ob es wirklich Kampfflugzeuge (?) waren oder doch eher (zumindest) bewaffnete Hubschrauber, ist für mich noch nicht klar. Ich tendiere aber eher zu letzterem.

 

[Sczepanski]

Ob es wirklich Kampfflugzeuge (?) waren oder doch eher (zumindest) bewaffnete Hubschrauber, ist für mich noch nicht klar. Ich tendiere aber eher zu letzterem.

Vor vier Tagen - am 7. Dezember - hat N-TV bereits die Entsendung von Kampfflugzeugen angekündigt. Und am 9. Dezember wurde geschrieben:

USA und Guyana planen gemeinsame Luftwaffenübung
...
Details zu der Flugübung und den beteiligten Luftstreitkräften sind noch unklar. Vertreter des Pentagon haben sich zur gemeinsamen Übung noch nicht geäußert.

Auch das Handelsblatt meldete aktuell gestern "Kampfflugzeuge":

... US-Militärs hielten am Donnerstag Manöver in Georgetown ab. Kampfflugzeuge überflogen die guyanische Hauptstadt. ...

eine Quelle - z.B. eine Nachrichtenagentur wie DPA - ist nicht angegeben. Der nahezu identische Wortlaut lässt aber vermuten, dass NZZ und HB von einer Nachrichtenagentur zitieren.

 

[Sczepanski]

Nun schickt auch GB demonstrativ seine Truppen los - vorerst nur die Marine:
Großbritannien unterstützt Dschungelstaat Guyana im Konflikt mit Venezuela - DER SPIEGEL

...
Britische Machtdemonstration: Im Grenzstreit zwischen Venezuela und Guyana stellt sich Großbritannien auf die Seite des ölreichen Dschungelstaats. Das britische Verteidigungsministerium teilte am Sonntag mit, noch in diesem Monat das Patrouillenschiff »HMS Trent« der Royal Navy vor Guyana zu stationieren. Es werde den regionalen Verbündeten und Commonwealth-Partner besuchen. Vor zwei Wochen hatten bereits die USA eine Militärübung mit Guyana angekündigt. ...

wobei die Trent nur kleinere UAVs aufnehmen kann, also wohl Aufklärungsdrohnen

 

[Sczepanski]

Nach HMS Trent schickt nun auch Venezuela kleinere Kriegsschiffe an die Grenze:
Video: Venezolanische Marine verlegt iranische Raketenboote an die Atlantikküste - Carro e motos
Kopie: Video: Venezolanische Marine verlegt iranische Raketenboote an die Atlantikküste (msn.com)

Die venezolanische Marine hat die von Iran gekauften Zolfaghar-Raketenboote von der Basis in Puerto Cabello im Osten des Landes an die Atlantikküste verlegt

...
Die Zolfaghar-Raketenboote sind für schnelle und wendige Operationen in maritimen Umgebungen konzipiert. Mit einem kompakten Design und beachtlicher Geschwindigkeit sind diese Boote für schnelle Angriffsmissionen geeignet und können mit einer Vielzahl von Waffen, einschließlich Raketen, ausgestattet werden.

Der nächste Schritt auf der Gegenseite sind dann wohl zumindest bewaffnete Hubschrauber und Seeziel-Drohnen, um diese Raketenboote fern zu halten.