Die Frage ist sehr gut und stellt sich durchaus.
Tegel, Tempelhof und Gatow waren direkt Militärflughäfen.
RAF Gatow lag unmittelbar an der Mauer und man erwartete, aus einer in Sichtweite befindlichen Ost-Kaserne, direkt überrannt zu werden. Deswegen gab es umfangreiche Stacheldrahtverhaue und auch vorbereitete MG-Nester auf dem Vorfeld, bzw. dem angrenzenden Golfrasen der Briten. Militärisch zu verteidigen gewesen wäre Gatow nicht lange.
Base Aérienne 165 (Tegel) der französischen Luftwaffe lag direkt neben dem französischen Hauptquartier mit der größten Kaserne der Franzosen. Dass hier verteidigt worden wäre, liegt nahe. Pläne sind mir nicht bekannt.
Tempelhof Air Base war die wichtigste Transportdrehscheibe der Amerikaner in Berlin und Sitz diverser Kommandostellen. Man hätte Tempelhof gebraucht, um amerikanische Militär-Familienmitglieder auszufliegen und um Verstärkung einzufliegen. Habe mal gehört (unbestätigt), dass die deutsch-amerikanische Wachpolizei der Amerikaner und die Air Force Security-Polizei Tempelhof zu verteidigen gehabt hätten.
Generell war West-Berlin militärisch nicht lange zu halten, klar. Die letzte Bastion wäre am Olympiastadion im britischen Hauptquartier gewesen, wo der westalliierte Stab saß.
Geheimwaffen sind schwer zu sagen. Die einzige Möglichkeit scheint mir die schwere US-Selbstfahrlafette M109 zu sein (155mm). Die hätte, jedenfalls theoretisch, auch Nuklearmunition verschießen können. Falls die Sowjets alle Verträge gebrochen hätten und in West-Berlin einmarschiert wären, könnte ich mir vorstellen, dass die Amis noch schnell Wünsdorf beschossen hätten. Reichweite passt. Ob nuklear? Davon hat man nie gehört. Unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen.
Zur Haubitze:
http://www.fas.org/man/dod-101/sys/land/m109a6.htm
Fotos und Infos zu den Amerikanern und Links:
http://www.usarmygermany.com/Units/Berlin Brigade/USAREUR_Berlin Brigade.htm
Berlin war etwas besonderes und auf allen Seiten politisch und militärisch ganz oben aufgehängt.