Kenneth
Alien
So lange ich mich erinnern kann, war es immer mein Traum einen Flugschein zu machen. Die Interesse habe ich von meinen leider inzwischen verstorbenen Vater, der mich bereits mit 3 Jahren regelmäßig in verschiedenen Kleinflugzeugen mitnahm. Meine Hauptinteressen richteten sich schnell in Richtung Oldtimer-Flugzeuge (dürfte bereits hier aufgefallen sein... ) und das Fliegen nur des Fliegens wegen, beispielweise zu kleinen Fly-Ins oder zu nahe gelegenen Plätzen.
Erst mit meinem Umzug nach Deutschland und Einstieg ins Berufsleben geling es mir. 1994 bekam ich den PPL-A und war vollwertiges Mitglied eines Münchener Vereins mit zwei rassigen Bölkow Bo 209 Monsun. Mit Steuerknüppel, Schiebehaube und der Name "Messerschmitt" auf dem Leitwerk war es genau die Art von Flugzeugen, die ich suchte. Es konnte also losgehen!
Dann holte mich die Realität ein. Erst wurde unserer Flugplatz in einem Münchener Vorort (Neubiberg) geschlossen und die Flugzeuge nach Eggenfelden (EDME) verlagert. Schöner Platz, aber man braucht fast 2 Stunden mit dem Auto von München aus, um dort hinzukommen. Dann wurde meine geliebten Monsuns verkauft und durch eine profane TB200 ersetzt. Also entschied ich mich den Verein zu wechseln, und zwar zum Verein in Eggenfelden. Mit einer Cessna 152, Cessna 172, Piper PA-28 Warrior und einer Piper Turbo-Arrow genug Flugzeuge vorhanden. Vor allem an der C152 hatte ich viel Spass. Wendiges, billiges Flugzeug, das für meine Vorstellungen voll gereicht hat und immer (auch kurzfristig) zu haben war, weil alle nach der Schulung nur etwas mit mehr Sitzen, PS und Knöpfe im Cockpit fliegen wollten. Und als munterer Single war es kein Problem, einen ganzen Tag auf der Landstrasse und am Flugplatz zu verbringen, nur um 1-2 Stunden zu fliegen. So weit so gut. Viel Spass gehabt und auch längere Flüge gemacht, vor allem mit der C152.
Dann geriet der Verein in einer finanziellen Schieflage und die C152 und die Warrior wurden verkauft. Übrig blieb nur die C172 und die Turbo-Arrow mit entsprechender Andrang. Es machte langsam kein Spass mehr. Die Turbo-Arrow rührte ich nie an, die C172 gefiel mir, aber das etwas träge Handling, der abgenutzte Innenraum, die immer wiederkehrenden kleinen Pannen mit einem älteren, viel geflogenen Flugzeug, und vor allem die Fahrerei machte mich immer mehr zu schaffen.
Inzwischen sind Frau, Haus & Garten und Kind (in genannter Reihenfolge) hinzugekommen. Es ist nicht mehr drin, bei schönem Wetter jeden Samstag/Sonntag/Feiertag auf dem Flugplatz zu verbringen. Also ging es in den letzten Jahren nur noch um den Scheinerhalt. Und das macht kein Spass. Man kommt am Flugplatz an, nachdem man Monate lang nicht mehr geflogen ist. Ist der Wind nicht doch etwas böig und/oder quer zur Bahn? Bin ich noch in der Lage eine gute Landung hinzukriegen? Was ist wenn ich ein Motorausfall habe? Kriege ich eine gute Zeillandung noch hin? Hat die Kiste auch das letzte mal dieses Geräsuch gemacht? Und so weiter und sofort. Dann die (immer steigende) Kosten. Ich setzte mich immer wieder dafür ein, dass der Verein wieder eine einfache und kostengünstige Maschine anschaffen sollte. Keine Interesse. Viel PS, Knoten und bewegliche Teile müssen sein. Es machte absolut kein Spass mehr.
Im Frühjahr dieses Jahr war ich seit über ein Jahr nicht mehr geflogen. Es hat gereicht. Ich habe das Fliegen an sich sehr vermisst, nicht aber das ganze Drumherum. Ich entschied mich dafür, die Fliegerei aufzugeben. Internet, Flugschaus, Modelle und Litteratur müssen reichen. Ende/Aus mit der Traum. Die aktive Fliegerei war nie richtig das geworden, was ich mir erhofft hatte.
Die ganze Zeit hatte ich jedoch die Entwicklung der UL-Flugzeuge verfolgt und bin sehr beeindruckt von dem jetztigen Stand. Meine Frau ist vor allem von dem Rettungsgerät sehr begeistert! Mit einem gültigen PPL-A kann man den UL-Schein lediglich durch eine Art erweiterte Mustereinweisung bekommen. In Jesenwang (EDMJ), nur ca. 40 Min. mit dem Auto von meinem Wohnort entfernt, gibt es eine Flugschule die ULs auch verchartert. Ich hörte mich ein bißchen herum und hatte nur positive Rückmeldungen von der Schule. Vom Flugplatz selber hatte ich mich immer ferngehalten, weil die Bahnlänge nur knappe 400m beträgt. Wer eine leicht beladene C172 beim böigen Wind gelandet hat, weiss wovon ich rede. Könnte es etwas für mich sein, ULs zu fliegen? Ich fliege ehe immer meistens alleine, nicht weit weg und nur beim schönen Wetter.
Heute um 18.00. Probestunde in Jesenwang mit einer nur 1 Jahr alten Remos G3-600 Mirage. Stundenpreis € 91,-. 2 Stück stehen zur Verfügung, sie bleiben nur 2 Jahren bei der Schule, dann werden sie durch neue ersetzt. Das Flugzeug beeindruckt mit einer hervorragenden Verarbeitung und Inneneinrichtung. Alles ist nagelneu und alles funktioniert. Endlich mal wieder ein Steuerknüppel. Und richtige (4-Punkt) Gurte. GPS mit Moving Map, digitale Motoranzeige und elektrische Trimmung (vom Knüppel aus betätigbar). Als ich wartete konnte ich das Wrack einer überschlagener C172 studieren und eine andere, die nach dem Aufsetzen mit quietschenden Reifen am Ende der Bahn zum Stillstand kam. Nichts für PPL'er, die wenig fliegen, aber für ein UL kein Thema. Der sympatische Fluglehrer und ich fliegen los. Voll beladen steigt die kleine Maschine nach einer kaum wahrnehmbaren Startstrecke mit fast 6 m/s in die Luft. Wir probieren Steilkurven, Stalls und viel mehr. Das Flugzeug ist schnell und wendig, aber dennoch total gutmütig. Es macht total viel Spaß und ich kriege mich nicht mehr ein vor Begeisterung. Zurück in Jesenwang machen wir ein paar Platzrunden. Nicht perfekt, aber immerhin gibt es einige Sachen woran ich mich noch gewöhnen muß. Das ist es! Das ist genau das was ich immer gesucht habe! Wie wiedergeboren steige ich jubelnd aus dem Flugzeug aus und lalle vor Begeisterung um mich herum (zum größten Vergnügen der Anwesenden...).
Nach der Urlaubszeit geht es Ende September weiter (ich werde berichten) - und wie ich mich darauf freue. Ich fliege tatsächlich weiter - aber nicht mehr mit der E-Klasse.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, dann würde ich gerne davon hören.
Erst mit meinem Umzug nach Deutschland und Einstieg ins Berufsleben geling es mir. 1994 bekam ich den PPL-A und war vollwertiges Mitglied eines Münchener Vereins mit zwei rassigen Bölkow Bo 209 Monsun. Mit Steuerknüppel, Schiebehaube und der Name "Messerschmitt" auf dem Leitwerk war es genau die Art von Flugzeugen, die ich suchte. Es konnte also losgehen!
Dann holte mich die Realität ein. Erst wurde unserer Flugplatz in einem Münchener Vorort (Neubiberg) geschlossen und die Flugzeuge nach Eggenfelden (EDME) verlagert. Schöner Platz, aber man braucht fast 2 Stunden mit dem Auto von München aus, um dort hinzukommen. Dann wurde meine geliebten Monsuns verkauft und durch eine profane TB200 ersetzt. Also entschied ich mich den Verein zu wechseln, und zwar zum Verein in Eggenfelden. Mit einer Cessna 152, Cessna 172, Piper PA-28 Warrior und einer Piper Turbo-Arrow genug Flugzeuge vorhanden. Vor allem an der C152 hatte ich viel Spass. Wendiges, billiges Flugzeug, das für meine Vorstellungen voll gereicht hat und immer (auch kurzfristig) zu haben war, weil alle nach der Schulung nur etwas mit mehr Sitzen, PS und Knöpfe im Cockpit fliegen wollten. Und als munterer Single war es kein Problem, einen ganzen Tag auf der Landstrasse und am Flugplatz zu verbringen, nur um 1-2 Stunden zu fliegen. So weit so gut. Viel Spass gehabt und auch längere Flüge gemacht, vor allem mit der C152.
Dann geriet der Verein in einer finanziellen Schieflage und die C152 und die Warrior wurden verkauft. Übrig blieb nur die C172 und die Turbo-Arrow mit entsprechender Andrang. Es machte langsam kein Spass mehr. Die Turbo-Arrow rührte ich nie an, die C172 gefiel mir, aber das etwas träge Handling, der abgenutzte Innenraum, die immer wiederkehrenden kleinen Pannen mit einem älteren, viel geflogenen Flugzeug, und vor allem die Fahrerei machte mich immer mehr zu schaffen.
Inzwischen sind Frau, Haus & Garten und Kind (in genannter Reihenfolge) hinzugekommen. Es ist nicht mehr drin, bei schönem Wetter jeden Samstag/Sonntag/Feiertag auf dem Flugplatz zu verbringen. Also ging es in den letzten Jahren nur noch um den Scheinerhalt. Und das macht kein Spass. Man kommt am Flugplatz an, nachdem man Monate lang nicht mehr geflogen ist. Ist der Wind nicht doch etwas böig und/oder quer zur Bahn? Bin ich noch in der Lage eine gute Landung hinzukriegen? Was ist wenn ich ein Motorausfall habe? Kriege ich eine gute Zeillandung noch hin? Hat die Kiste auch das letzte mal dieses Geräsuch gemacht? Und so weiter und sofort. Dann die (immer steigende) Kosten. Ich setzte mich immer wieder dafür ein, dass der Verein wieder eine einfache und kostengünstige Maschine anschaffen sollte. Keine Interesse. Viel PS, Knoten und bewegliche Teile müssen sein. Es machte absolut kein Spass mehr.
Im Frühjahr dieses Jahr war ich seit über ein Jahr nicht mehr geflogen. Es hat gereicht. Ich habe das Fliegen an sich sehr vermisst, nicht aber das ganze Drumherum. Ich entschied mich dafür, die Fliegerei aufzugeben. Internet, Flugschaus, Modelle und Litteratur müssen reichen. Ende/Aus mit der Traum. Die aktive Fliegerei war nie richtig das geworden, was ich mir erhofft hatte.
Die ganze Zeit hatte ich jedoch die Entwicklung der UL-Flugzeuge verfolgt und bin sehr beeindruckt von dem jetztigen Stand. Meine Frau ist vor allem von dem Rettungsgerät sehr begeistert! Mit einem gültigen PPL-A kann man den UL-Schein lediglich durch eine Art erweiterte Mustereinweisung bekommen. In Jesenwang (EDMJ), nur ca. 40 Min. mit dem Auto von meinem Wohnort entfernt, gibt es eine Flugschule die ULs auch verchartert. Ich hörte mich ein bißchen herum und hatte nur positive Rückmeldungen von der Schule. Vom Flugplatz selber hatte ich mich immer ferngehalten, weil die Bahnlänge nur knappe 400m beträgt. Wer eine leicht beladene C172 beim böigen Wind gelandet hat, weiss wovon ich rede. Könnte es etwas für mich sein, ULs zu fliegen? Ich fliege ehe immer meistens alleine, nicht weit weg und nur beim schönen Wetter.
Heute um 18.00. Probestunde in Jesenwang mit einer nur 1 Jahr alten Remos G3-600 Mirage. Stundenpreis € 91,-. 2 Stück stehen zur Verfügung, sie bleiben nur 2 Jahren bei der Schule, dann werden sie durch neue ersetzt. Das Flugzeug beeindruckt mit einer hervorragenden Verarbeitung und Inneneinrichtung. Alles ist nagelneu und alles funktioniert. Endlich mal wieder ein Steuerknüppel. Und richtige (4-Punkt) Gurte. GPS mit Moving Map, digitale Motoranzeige und elektrische Trimmung (vom Knüppel aus betätigbar). Als ich wartete konnte ich das Wrack einer überschlagener C172 studieren und eine andere, die nach dem Aufsetzen mit quietschenden Reifen am Ende der Bahn zum Stillstand kam. Nichts für PPL'er, die wenig fliegen, aber für ein UL kein Thema. Der sympatische Fluglehrer und ich fliegen los. Voll beladen steigt die kleine Maschine nach einer kaum wahrnehmbaren Startstrecke mit fast 6 m/s in die Luft. Wir probieren Steilkurven, Stalls und viel mehr. Das Flugzeug ist schnell und wendig, aber dennoch total gutmütig. Es macht total viel Spaß und ich kriege mich nicht mehr ein vor Begeisterung. Zurück in Jesenwang machen wir ein paar Platzrunden. Nicht perfekt, aber immerhin gibt es einige Sachen woran ich mich noch gewöhnen muß. Das ist es! Das ist genau das was ich immer gesucht habe! Wie wiedergeboren steige ich jubelnd aus dem Flugzeug aus und lalle vor Begeisterung um mich herum (zum größten Vergnügen der Anwesenden...).
Nach der Urlaubszeit geht es Ende September weiter (ich werde berichten) - und wie ich mich darauf freue. Ich fliege tatsächlich weiter - aber nicht mehr mit der E-Klasse.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, dann würde ich gerne davon hören.