Cessna bewarb sich, wie die meisten anderen US-Leichtflugzeughersteller, um den Auftrag und bekam im Mai 1950 die Zusage.
Die Zeit drängte, denn die kleine Entwicklungsabteilung war vollauf beschäftigt mit den Modellen 140, 170, 190 und 195. Und so nahm man kurzerhand die Flächen der 170er, das Heck der 195er, einen aufgebohrten Continental O-470-11 mit 213 PS und schneiderte einen neuen Rumpf. Eine wichtige Neuerung waren die bis auf 60 Grad ausfahrbaren Klappen. Diese waren entscheidend für die Forderung nach höchstens 600 Fuß Startstrecke.
Das Ergebnis – Modell 305 genannt – geriet schwerer als verlangt, bei Cessna war man dennoch hoch zufrieden. Denn der Ganzmetallschulterdecker übertraf die Forderungen des Militärs. Er konnte mit 1290 Fuß/Minute steigen, erreichte eine Höhe von 22900 Fuß, hielt noch bei 40 Knoten treu die Höhe und erzielte 90 Knoten Reisegeschwindigkeit bei gerade einmal 29 Prozent Motorleistung.
Zunächst wurden 418 Stück bestellt, die vom US-Militär als L-19 bezeichnet wurden. Das „L“ steht für „Liaison“ und benannte die Kategorie des Verbindungsflugzeugs. Später, 1962, wurde die Bezeichnung in O-1 („Observation“) geändert. Der Beiname Bird Dog (Hühnerhund) spielte auf eine zentrale Rolle des Musters an: es sollte gegnerische Stellungen aufspüren und markieren.