@tiegerente, @ all:
Spreißeln“ wir mal den Begriff „AR“ samt div. routinemäßiger Notverfahren auf:
D.h.: AR aus dem Reiseflug, also ‚straight in’ sowie mit wechselnden Kurven, AR aus dem Tiefflug, also vor und nach CDP + Quickstops; Hover-AR (hoch und tief, mit und ohne Vorwärtsfahrt), Fix-Tailrotor-Pitch und Loss of Tailrotor.
Dann sind wir sofort bei der relativ komplexen und weit über das Thema „Freilauf“ hinausgehenden Problematik, wie dem SHS EC 135 mit seinem
BMR-Hauptrotorkonzept inne. Nämlich „
MR-Drehzahl - MR-Torque - Flexbeam – Steuertüten – Konuswinkel“ (Man ‚google’ einfach mal mit den kursiv geschriebenen Begriffen und sichte speziell Beiträge zur Entwicklung des
EC 135 bzw. des BO 108, insbesondere aus den Bereichen
BW-Hochschule München, Uni-Stuttgart und EADS-EUROCOPTER-MBB bzw. in Veröffentlichungen des Dr. Ing. Horst Bansemier / ECD zum BRM-Konzept.)
Fakt ist damit, daß der EC 135 als zweimotoriger HS und samt seines BRM-Hauptrotorkopf-Konzepts eben nicht als 'BSHS' konstruiert und deshalb als 'BSHS' ungeeignet ist, weil konstruktiv
für die vorgenannten Notverfahren und deren drillmäßiges Üben schlichtweg nicht ausgelegt!
Zitat von grinch :
Es bleibt dabei, der Nutzer muss sich selbst die Karten legen, ......
Unabhängig davon, beim BSHS geht es nicht nur darum, dass ein Privatpilot das Hovern lernt. Es geht um mehr als AR Ausbildung. Es bleibt militärische Profiausbildung ...... Die EC 135 waren auch meiner Meinung nach ein völliger Fehlkauf, da sind wir uns alle einig. Jetzt sollte man die verkorkste Sache bestmöglich richten. Der BSHS könnte ja auch ein Einstieg sein, diesen Quatsch ohne politsichen Gesichtsverlust zu korrigieren und irgendwann 20 BSHS umfangreich zu fliegen und nur noch 4-5 EC 135 für advanced training vorzuhalten
Zitat von Army Aviator
Hallo, ......ich könnte mir gut vorstellen, dass sich die BO-105 als Schulungshubschrauber durchsetzen wird. ..... Wenn die Kosten einer Neuanschaffung, egal ob AS 350 oder EC-120 gegenüber gestellt werden könnte mit BO-105 noch einige Jahre geflogen werden. ...... Da die BuPo ja schon ihre Erfahrungen mit der EC-120 gemacht hat wird sich die HFlgWas schwer tun, nach der EC-135 Fehlentscheidung nun auch die EC-120 zu kaufen.
Zitat von Tigerente:
Außerdem kann ja bei der Umschulung auf das endgültige Muster welche die Lfz. Füherer durchlaufen müssen, dort ein paar AR mehr machen.
Nachdem TIGER, NH-90, CH 53, Lynx, Sea-King und ein MH-90 bzw MHS sowie ein CSAR-HS alle Radfahrwerke haben (bzw. haben werden), darf ich sagen, keine einzige AR während des Typeratings „mehr“, zumindest nicht bis zum Boden!
Fazit:
Grinch hat so fürchterlich sympathisch recht und
Army-Aviator fachlich absolut auch.
Grinch ist zudem mit seinen 20 BSHS und seiner Reduktion auf auf 4 – 5 SHS des Typs EC 135 T1 weit einer längst gebotenen Bundeswehrplanung voraus, welche bislang nur an 9 BSHS denkt!
Army Aviator trifft insgesamt den Nagel genauso auf den Kopf, nur haben diesen – genau so wie mich –
die „Vollkosten“ der „fliegerisch-technisch optimalen BSHS-Kompromisslösung“ BO 105 M i.H.v. 6.053,00 €/FlStd überholt.
P.S.:
Ob man insgesamt mit weniger AR’s (+ der genannten Notverfahren) auskommt, ist nicht nur eine „philosophische Frage", sondern auch der feine Unterschied zwischen den „Basic-Skills“ eines Profis und den darauf aufbauenden sowie noch anspruchsvolleren „Kernfähigkeiten“ eines Militärhubschrauberführes.
Meine persönliche Meinung ist – und dies ganz pragmatisch –, daß ein MFS-Holder die vorgenannten Verfahren bereits vor den „höheren Weihen der militärischen Kernfähigfkeiten“ aus dem FF beherrschen sollte, denn ein echter HS der „Leistungsklasse 1“ – simpel ausgedrückt – mit „single-engine-hover-performance (HOGE)“ und dies in allen „Lebens- und Einsatzlagen“, wird diesem wohl kaum mehr in seiner militärischen Pilotenkarriere und im realen Einsatz über den Weg laufen.
Und wenn dann durch Beschuss ein Triebwerk abpfeift oder ein Tailrotor getroffen wird - und dies im Gegensatz zum zivilen Flugbetrieb samt statistisch geringem Risiko einer Emergency-Stuation bei einem „Zweimot“ – sollte der Militärpilot schlichtweg wissen was Sache ist.
Oder simpel ausgedrückt, „was Hänschen nicht kann, lernt Hans nimmer mehr“ bzw. „was BO 105 M –Swooper in Hammelburg oder in Calw mit Ach-und-Krach kann, ist sehr viele Meilen entfernt von Afganistan und selbst in Bückeburg an einem heißen Sommertag mit hitzeflimmernder Apron von plötzlicher Realität!