Das Gerichtsverfahren scheint irgendwie zähflüssig zu laufen.
Heute gab es eine erneute Verschiebung auf den 18.06.09, die Beweisaufnahme wird fortgesetzt.
Der Angeklagte stand heute nicht so sehr im Mittelpunkt wie in den letzten Verhandlungstagen, bei denen sich noch alles auf ihn fokussierte.
Heute waren die Startgenehmigung und die Abläufe bei der Veranstaltung dran.
Der Veranstalter trat heute in den Zeugenstand. Offenbar hatte das letztens verhängte Ordnungsgeld gewirkt
Er sagte aus, dass der Besatzungswechsel auf den unerfahrenen Unglückspiloten mit ihm abgestimmt war.
Für ihn gibt es bis heute keine Zweifel, dass der Pilot trotz seiner Unerfahrenheit berechtigt war die Vorführung zu fliegen.
(Anmerkung von mir: "berechtigt" und "in der Lage" sind offenbar vor Gericht getrennte Dinge
Sollte der Pilot "berechtigt" gewesen sein, dann ist der Veranstalter wohl aus dem Schneider. Das "Können" muss er ja nicht verantworten.)
Der Veranstalter ging weiterhin das Luftamt mit verschiedenen Aussagen recht hart an und behauptete wortwörtlich, das Amt hätte das Gericht belogen. :p
Unter anderem wäre das Amt über den Pilotenwechsel sehr wohl mündlich informiert gewesen und hätte keinerlei Einwände gehabt und keine Fragen gestellt. :?!
Also die Beweisaufnahme gestaltet sich recht spannend, es kommt immer mehr Staub hoch und es könnte durchaus dazu kommen, dass für einzelne Zeugen
der Vorwurf der wissentlichen Falschaussage verhandelt wird. Ich könnte mir denken, das der Veranstalter sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen würde, wenn er es nicht beweisen könnte.
Das wiederum veranlasste vielleicht auch den Richter zu dem neuen Termin, bei dem Luftamt (heute nicht vorgeladen) und anderen Zeugen noch mal Daumenschrauben angelegt werden sollen.
Ich persönlich werte das so, dass der Richter doch offenbar das Drumherum nicht für ganz unmaßgeblich hält
und sich nicht ausschließlich auf die Schuld des Unglückspiloten konzentriert. Das könnte also vielleicht doch noch kleine Kreise ziehen und das Strafmaß für den Piloten nicht unerheblich beeinflussen.
Eine vorsätzliche Falschaussage des Luftamtes wäre schon der Kracher!