Als ich in den 1990er Jahren (als Zivilist und Fan) noch etwas mehr in die Bundesheer-Szene involviert war (wir bekamen damals tatsächlich leicht gebrauchte Leopard 2, Jaguar und sogar diese bis dahin "verteufelten" Kurzstrecken-Boden-Luft-Lenkwaffen), waren alle Angehörigen der österreichischen Luftstreditkräfte die ich kannte, fast einhellig der Meinung: "Wir werden den Saab Gripen bekommen".
Zum Einen hatten wir damals einen traditionell "guten Draht" zu den Schweden und zum Anderen war auch angedacht, auf dem Bundesheerflugplatz Zeltweg für den Gripen ein Technikzentrum zu errichten. Dann würden die Gripen-Betreiber in Mitteleuropa (und südlicher) wahrscheinlich nicht mehr nach Schweden zum "Service" fliegen, sondern nach Zeltweg kommen .... und das Bundesheer würde dabei sogar noch etwas verdienen.
Es war dann eine große Überraschung für alle, als wir plötzlich den Eurofighter bekamen .... und eine noch größere (böse) Überraschung, als die ursprünglich bestellten 24 Stück von unserem damals allseits beliebten Verteidigungsminister nachträglich auf 18 reduziert wurden. (Diese Verringerung der Stückzahlen im Nachhinein hat uns sicherlich jede Menge Geld "erspart" und überhaupt keine Einbußen gebracht).
Nun ja - der Eurofighter ist ja ein super Flugzeug und auf den ersten Blick war auch ich stolz darauf. Aber unsere Politiker waren immer schon "Spezialisten für eh alles", denn noch kurz vor dem Jugoslawien-Krieg wollten unsere Grünen vollmundig doch tatsächlich alle Flächenflugzeuge abschaffen und nur mehr (Transport)-Hubschrauber betreiben (also keine Apache, A-129 oder Cobras), da diese auch für den Katastrophenschutz geeigent und die lauten, schnellen Jets ja ohnehin unnötig sind (Schließlich ist unser Land ja nur von Freunden umzingel).
Als dann die Schießerei knapp südlich unserer Grenze begannen, war von den Grünen "überrraschenderweise" kein Mucks mehr zu hören .... und auch die "immensen Flurschäden", welche das "böse" Bundesheer mit ihren "bösen" Panzern auf unserere Seite der Grenze anrichtete, waren im Gegensatz zu den Jahren davor auf einmal kein Thema mehr (seltsam .... sehr seltsam).
Man wird noch sehen, welche tragischen Szenen sich bei unserem "verhungerten" Bundesheer während einer künftigen Naturkatastrophe in den Alpen abspielen werden. Ob wir dann noch genügend Hubschrauber in die Luft bringen werden? (Schließlich ist es für unsere Politiker ja am allerwichtigsten, unsere gierigen Banken zu retten). Aber vielleicht wurden mit dem finanziellen Aushungern des Bundesheeres durch unsere Politiker von diesen ja gleichzeitig auch alle Naturkatastrophen verboten. (That's it!)
Die Gründe für die bevorzugte Bankenrettung gegenüber allen anderen Bedürfnissen des Landes und seiner Bürger mögen die gleichen sein, wie die damalige Entscheidung gegen den Gripen (inklusive gewinnbringenden Technikzentrum), denn .... es gibt ja für viele unserer Spitzenpolitiker auch ein Leben nach der Politik .... und Vorsorgen ist eben besser als das Nachsehen haben.
Aber das ist ja alles schon soooo lange her ('s ist schon gar nicht mehr wahr) .... und die kürzlich einberufenen parlamentarischen Untersuchungsausschüsse können uns auch im Falle, dass sie (gaaaanz selten und verzeinzelt) Korruptionsfälle nachweisen können (oder doch nicht), die durch diese spitzenpolitischen Spitzenentscheidungen verlorene Kohle auch nicht mehr zurückbringen.
Österreich mutiert offenbar zunehmend zu einer Bananenrepublik .... und das österreichische Wahlvolk (auch "unkritische Lemminge" genannt) applaudiert und bezahlt weiterhin. Denn kritisch unseren Politikern gegenüber sind "wir" immer nur NACH den Wahlen.