Informationen zur F-35 Lightning II

Diskutiere Informationen zur F-35 Lightning II im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; AW: Einige Informationen zur F-35 Lightning II und vieles andere drumrum Da bin ich anderer Meinung, da hier aus mir unverständlichen Gründen...

Sens

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AW: Einige Informationen zur F-35 Lightning II und vieles andere drumrum

Da bin ich anderer Meinung, da hier aus mir unverständlichen Gründen nicht zwischen den F-35A, B und C unterschieden wird.
Nur die B ist bezüglich des Landegewichts kritisch, weil das aktuelle Hubsystem schon fast ausgereizt ist.
Wie beim Eurofighter ist der Kostentreiber nicht die "Hardware" sondern die Entwicklung der Software. Die Amerikaner hatten einst geplant mit der Block 3 Software an den Start zu gehen. Nach aktuellem Stand entsprechen Block 3I und Block 3F Software in etwa der des Eurofighter Tranche 3A und 3B, wobei beim Eurofighter die Integration des ASEA immer noch fehlt.
 

Fliegernase

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Mein lieber Sens, die Diskussionen mit dir neigen dazu im Laufe der Zeit immer anstrengender zu werden. Leider nicht weil wir immer tiefer in die Details und komplexen Zusammenhänge eintauchen sondern weil wir immer wieder hin und her springen zwischen Grundlagen, Details, (verzeih mir das Wort) Kindergartenvergleiche und Personenbeurteilung.
So funktioniert das nicht.

Ich bitte dich, wenn du Bezug auf von mir gemachte Aussagen nimmst, zitieren den entsprechenden Abschnitt und gehe auch auf das von mir geschriebene ein. Interpretiere nicht zu viel und mach dir lieber keine Gedanken darüber WER ich sein könnte und WAS ich glaube. Wenn ich es nicht geschrieben habe hat es hier im Forum nichts zu suchen.
Wenn ich etwas in den Raum stelle das du anzweifelst (Fehler gibt es sicher genug in meinen Ausführungen), dann erkläre bitte möglichst sachlich und organisiert worin der Fehler deiner Meinung nach liegt.
Wenn ich etwas in Frage stelle und dagegen argumentiere von dem du überzeugt bist, dann gehe darauf ein indem du den Abschnitt zitierst und eine präzise und sachliche Gegendarstellung lieferst.
Arneh hatte es beim letzten mal ganz gut vor gemacht. Wir sind alle nicht perfekt und machen Fehler und wir sind manchmal emotional dabei aber wenn wir nicht versuchen uns ein wenig organisierter auseinanderzusetzen versumpft die Diskussion. Ich mache diese Fehler auch manchmal aber mir ist es jedenfalls bald zu mühsam immer wieder die Kernaussagen aus den zum Teil (für mich) konfusen Texten zu lesen um dann möglichst sachlich darauf zu antworten oder zu argumentieren wenn anschliessen wieder nur ein Buchstaben und Wörterchaos über mich einbricht.
Ich hoffe du nimmst das nicht persönlich. So ist es nicht gemeint denn ich kenne dich ja nicht.
Ich versuche es jetzt noch einmal und wenn ich dann nicht wieder auf deine Antworten eingehe, dann nur weil es mir zu anstrengend ist. Mir fehlt dafür einfach die Zeit.


Kurz und knapp, mein Eindruck ist, Du gehst scheinbar auf Erkenntnisse ein, die eh nicht zu leugnen sind, wie z. B. den zur Zeit bestmöglichen Kompromiss der F-35 bezüglich stealth.
Ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe. Meinst du ich behaupte die F35 wäre der bestmögliche Kompromiss bezüglich Stealth. Solch eine Behauptung würde ich mir nie erlauben. Dazu fehlt mir das Fachwissen.

Gleichzeitig relativierst Du diesen in seiner Bedeutung, indem Du einfach die Parameter verschiebst, w.z.B. Reichweite oder Geschwindigkeitsbereich. Dabei ist doch jedem klar, das bei einem Kompromiss die Optimierung auf einen bestimmten Schwerpunkt, hier stealth, durch die technischen Möglichkeiten und das verfügbare Wissen und Erfahrungen bestimmt wird.
Was soll man denn sonst machen ausser relativieren? Wir leben ja in einer relativistischen Wirklichkeit. Gerade die Wissenschaften und dazu gehört auch die Ingenieurswissenschaft, müssen alles relativieren um erfolgreich die Zusammenhänge zu verstehen.
Schwarz Weiss gibt’s im Märchen und in der Kirche. Die Flugzeuge fliegen in der Wirklichkeit und die ist immer Grau. Die Frage ist nur ob das Grau etwas dunkler oder etwas heller ist.

Mir ist auch nicht klar welche Parameter ich verschoben haben soll. Ich war mir dieser Macht bisher nicht bewusst. (kleiner Spass) Ganz ehrlich ich weiss nicht was du damit meinst.
Optimierungen auf Schwerpunkte sind in der Militärtechnik immer erforderlich. Jedoch müssen Waffensysteme immer auf mehrere Schwerpunkte hin optimiert werden um Erfolgreich zu sein. Wenn man ein Flugzeug nur auf Stealth hin optimiert bekommt man ein unflexibles Waffensystem, dass mit unterschiedlichen Einsatzszenarien nur schlecht umgehen kann. Ich denke und hoffe bei der F35 wurde dieser Fehler nicht gemacht.


Die Staaten, die darüber nicht verfügen oder nicht bereit sind die Gelder für deren kurzfristigen Erwerb verfügbar zu machen müssen da deutliche Abstriche machen. Es kann niemanden überraschen, das diese Staaten nicht bereit sind, und dazu gehört auch die BRD, ihrem Militär oder der eignen Bevölkerung zu kommunizieren, das ihre aktuellen Waffensysteme für die jeweilige Mission oft nur noch die zweite Wahl sind. Wie schön, das man die Spezifikationen selbst festlegen kann.
Ich weiss nicht wie man zu solchen Ansichten kommen kann. Die BRD braucht ein Kampfflugzeug zur Landesverteidigung. Das ist der Verfassungsgemässe Auftrag der Bundeswehr. Für diese Aufgabe ist der EF so spezifiziert worden wie er ist und dafür ist er auch absolut geeignet. Eine F35 stand zum Zeitpunkt der F4 Ablösung nicht zur Verfügung und wäre für die Verteidigungsrolle auch nicht das optimale Flugzeug.
Was andere Nationen betrifft. Ich weiss nicht was die Niederländer mit ein paar F35 anfangen wollen. Landesverteidigung der Niederlande hätten sie auch billiger haben können.

Ich persönlich bin ganz zufrieden, dass Deutschland EFs betreibt. Auch der EF wird mit der Zeit veralten so wie es allen Kampfflugzeugen geht aber im Moment scheint er eine gute Wahl zu sein. Ich sehe auch in Zukunft noch viele Möglichkeiten den EF aufzurüsten und in neue taktische Konzepte einzubinden. Es gibt wohl auch Fachkräfte die meinen das wäre sogar noch mit dem Tornado möglich.

Ob ein größerer Geschwindigkeitsbereich oder die Agilität des eignen Musters tatsächlich ein Vorteil sind, wenn es primär auf den Geschwindigkeitsbereich der verfügbaren Lenkwaffe und deren Agilität ankommt, dann ist das suspekt. Das Leistungsvermögen von Träger zur Waffe hat sich seit den 80iger Jahren deutlich zugunsten der Lenkwaffen verschoben. Deren Achilles-Ferse ist primär der Suchkopf und wie man dessen Leistung mit Hilfe von stealth, um die entscheidenden Sekunden reduziert.
???
Das Problem ist der Antrieb. Dieser ist bei Mittel- und Langstreckenrakten nicht Leistungsfähig genug um ausweichende Kampfflugzeuge sicher zu treffen. Je grösser die zurück gelegte Stecke desto grösser das Problem für die Rakete. Einzige Möglichkeit dagegen ist hoch und schnell fliegen bevor man die Rakete abfeuert.
Stealth wird das Feld etwas verschieben aber auch heute kann eine F22 ihren Stealth Vorteil nicht voll ausschöpfen da die Raketenreichweite hier der limitierende Faktor ist. Ich sehe hier das typische hin und her der Rüstung und erwarte für die Zukunft eine sensorische Antwort, die das Pendel wieder etwas in die andere Richtung schieben wird. Ansätze gibt es ja schon einige.
Die andere Möglichkeit wäre eine Inovation beim Raketenantrieb. Die europäische METEOR ist so eine Möglichkeit nur leider sehr teuer.
Theoretisch gibt das ein Bild bei dem ein nicht Stealth Flugzeug mittels IR Sensor ein Stealthflugzeug schon erkennt und mit der METEOR bekämpft bevor das Stealthflugzeug ohne METEOR in der Distanz für einen sicheren Abschuss ist.


Da ist es doch viel einfacher, die Möglichkeiten der F-35 erst einmal infrage zu stellen oder schlicht die Behauptung auf zu stellen, das der technische Fortschritt die Möglichkeiten durch stealth negiert. Die Muster, die gar nicht erst über ein brauchbares stealth verfügen können ja dann auch noch früher erfasst und verfolgt werden. Der Zeitvorteil für das stealth Muster bleibt.
Nicht negieren sondern relativieren und einfacher macht es das sicher nicht. Viele mögen ja Märchen weil sie so schön einfach ist im Gegensatz zur realen Welt in der eben alles relativ ist. So auch die Bedeutung von Stealth. Natürlich ist es viel einfacher sich mit dem Sicherheitsgedanken in den Schlaf zu wiegen, ein Stealthflugzeug wäre unsichtbar. Schrecklich aber die Vorstellung schweissgebadet aus einem Albtraum aufzuwachen in dem Stealth doch nicht ganz unsichtbar macht.

Der Vorteil von Stealth wirkt eben nur dann wenn auch alles andere dazu passt. Ein Stealthflugzeug das so teuer war, dass man für modernere Sensoren wie IR kein Gelt mehr hat wird schnell wirkungslos. Stealth ist ein Feature für den Fortschritt ganz an der Spitze. Da besteht die Gefahr, dass man an finanzielle und technische Grenzen stösst. Die Geschichte der F22 hat das aufgezeigt und es wäre naiv zu glauben die anderen Stealthflugzeuge wären davor gefeit.


Für die meisten Missionen außerhalb von größeren Konflikten braucht man kein stealth. LM selbst hat ja schon vorgeschlagen, dass die Nutzer nur im Konfliktfall eine Anzahl ihrer F-35 auf den vollen "stealth level" bringen, um so die Betriebskosten zu reduzieren.
Dafür braucht es LM nicht, dass machen die Nutzerstaaten von alleine. Das war auch schon immer klar für jeden der etwas von der operativen Wirklichkeit beim Militär versteht. Ich selbst habe das schon vor Jahren in diesem Forum geschrieben. Das gebietet einfach die Logik.


Sei es die MiG-29 oder die Su-27, in Form der aktuellen MiG-35 und Su-35 wurden sie auch von den Russen nach dem Beispiel der amerikanischen F-18/SH und F-15/E weiterentwickelt. Aus meiner Sicht zeigt das einen Konsens von Seiten der Russen über die Notwendigkeit solche vergleichbaren Muster zu haben.
Es war immer so, dass die Soviets bei der Rüstung mit den USA gleich ziehen wollten. Die USA haben den Takt vorgegeben und die Soviets haben alles versucht um irgendwie drann zu bleiben. Das ist ihnen aber nicht immer gelungen und teilweise haben sie auch andere Lösungen gesucht. Den Russen ging es immer darum die Patt Situation aufrecht zu erhalten um eine Kriegsausbruch zu vermeiden. Jedenfalls hat das am Ende die Sovietunion kaputt gewirtschaftet.
 

Fliegernase

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Die Chinesen sind sogar schon einen Schritt weiter und streben mit der J-31 in Richtung F-35A. Für deren Geschwindigkeitsbereich ist die Triebwerks-Frage nicht wirklich kritisch.
Das ist der Moment wo es nun wirklich unseriös wird. Wir wissen nichts über die J31. Lustiger weise scheinst du auch nichts über die J20 zu wissen.
Im Moment ist völlig unklar ob beide Flugzeuge gebaut werden oder nur eines von beiden oder überhaupt keins und ein neues Projekt gestartet wird.
Nehmen wir mal an was am wahrscheinlichsten sein mag, dass beide Flugzeuge gebaut werden. Ja die J31 hat gewisse Ähnlichkeit zur F35 während die J20 durchaus Ähnlichkeit mit der F22 hat. Demnach planen die Chinesen eine Zweitypenflotte bei der die F35 Kopie nur das Arbeitstier sein soll während die F22 Kopie der Jäger (Luftüberlegenheit?) wird. Nun stützt dieses Bild so gar nicht deine Darstellung, dass die F35 der optimale Kompromiss sei und alle Rollen ausreichend beherrscht. Die Chinesen scheinen zu glauben das er einen potenten Jäger an seiner Seite braucht so wie es die USA einst auch planten bis ihnen das Geld ausging.
Nun ich hätte den Chinesenvergleich selber nie gebracht weil es noch viel zu früh ist um schon derart zu spekulieren aber deine Vorlage konnte ich mir nicht entgehen lassen.


Da bin ich anderer Meinung, da hier aus mir unverständlichen Gründen nicht zwischen den F-35A, B und C unterschieden wird.
Ich habe nicht den Eindruck, dass diese Unterscheidungen nicht getroffen werden. Ich persönlich schreibe immer von der F35A wenn ich es nicht explizit anders erwähne.


wobei beim Eurofighter die Integration des ASEA immer noch fehlt.
Die Integration wird meines Wissen gerade durchgeführt, wird aber noch eine Weile dauern.
 

Sens

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Kurz und knapp. Die F-22A repräsentiert eine aussterbende "Spezies", da deren Aufgabe mit der Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl von F-35 zukünftig entfallen kann. Die USN hat diesen Schritt als erste Teilstreitkraft vollzogen, wo die SH die F-14A/D entbehrlich machte.
Bei den Chinesen sehe ich es auch so, das die J-31 die J-20 eher verdrängen als ergänzen wird, wenn es ihnen gelingt die J-31 wirklich stealth-fähig zu entwickeln.
 

arneh

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Bei den Chinesen sehe ich es auch so, das die J-31 die J-20 eher verdrängen als ergänzen wird, wenn es ihnen gelingt die J-31 wirklich stealth-fähig zu entwickeln.
Ich muss @Fliegernase schon recht geben: Du liebst es dich weit aus dem Fenster zu lehnen :FFTeufel:
Bei den Chinesen würde ich mir persönlich keine sichere Aussage zutrauen, worauf die beiden Muster zugeschnitten sind, welche Eigenschaften sie in welchen Ausprägungen haben und ob und welche nun final in signifikanten Stückzahlen beschafft werden.
Die J-20 ist recht groß, hat gefühlt (zu) kleine Triebwerke, hat Canards und einen vergleichsweise recht voluminösen Rumpf. Die Panele kann man nicht so 100% erkennen und die Fertigungsqualität lässt sich auch nicht so ganz ablesen. Bei dem Teil traue ich mir nicht so recht keine Aussage zu, wie wendig es wird (Gewicht?), wie 'Stealth' (Canards) und ob es Supercruisen (kriegen die leistungsmäßig adäquate Triebwerke hin?) können wird. Damit ist ein Vergleich zur F-22 und ihrer Mission schwierig. Einzige Aussage, die ich mir zutrauen würde: Ordentliches Waffen- und Treibstoffvolumen und Nasenquerschnitt, also vermutlich ganz brauchbare Reichweite und Platz für ein solides Radar. Vielleicht eher so eine Art MiG31 in low RCS.
Die J-31 sieht eher konservativ aus. Da ist dann die frage wie 'Stealth' sie wirklich ist. Fliegen wird sie wohl bei der gefühlt risikoarmen Gesamtauslegung ganz passabel, wobei sie von der Flügel- Vorderkantenpfeilung her definitiv nicht nach Supercruise riecht. Der Rumpf ist auch nicht sonderlich bullig, also dürfte das interne Waffen- und Treibstoffvolumen nicht besonders groß sein. Gegenüber der F-35 sehe ich keine dramatischen Vorteile, potentiell vielleicht etwas bessere Turn- Performance (evtl. auf F-35C- Niveau), wenn ich 'ne Kiste Bier wetten müsste würde ich sagen: Reichweite und RCS dürften nicht ganz an die F-35 ranreichen.

@sens: Wie @Fliegernase auch beziehe ich meine Aussagen i.d.R. auf die A Version, wobei sich die fundamentalen Eigenschaften zwischen den dreien gar nicht sooo gravierend unterscheiden werden.
 

Sens

Alien
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Da brauch man sich gar nicht weit aus dem Fenster zu lehnen. Die Entwicklungen und damit verbundenen Ausgaben für das PAK-FA und die J-20 begannen zu einer Zeit, als diese Staaten davon ausgingen, das die USA einige Hundert F-22A als Ergänzung zur F-35 beschaffen würden. Da die Entwicklungskosten eines neuen Musters inzwischen etwa die Hälfte der Programmkosten für die geplante Anzahl ausmachen ergibt sich die Situation, das danach mit jeder zusätzlichen Beschaffung nur noch die Produktionskosten und der Anteil an der Systementwicklung anfallen. Im Falle der F-22A hätten sich dadurch die Beschaffungskosten für jede weitere, von den etwa 180 produzierten, deutlich reduziert. Die USAF hat darauf verzichtet, weil ihr die F-35 und ihre Möglichkeiten wichtiger war.
Spätestens jetzt wäre es an der Zeit zu fragen, ob die F-22A im Vergleich zur F-22A eine kosten-effektive Lösung für die Aufgaben der Zukunft ist. Die USAF hatte die Wahl und eine klare Entscheidung getroffen, indem sie die Fertigung der F-22A vorzeitig abgebrochen hat, jedoch mit der Option der Wiederaufnahme. Doch die wird mit jedem Jahr unwahrscheinlicher.
Russland und China reagierten zuerst auf die ATF oder die F-22A, die sie verstärkt durch amerikanische Propaganda, als zukünftige "Speerspitze" der USAF wahrgenommen haben. Das PA-FA und die J-20 sollen ja vergleichbare Parameter haben.
Da die jeweiligen Entwicklungen inzwischen schon soweit fortgeschritten sind, ist ein Abbruch weder sinnvoll noch der Nation zu erklären.
Kurz und knapp, man beschafft sich ein überdimensioniertes Waffensystem, das für die meisten Missionen viel zu teuer im Unterhalt und Betrieb ist.
Das F-35 Programm zeigt es jedem, das sich die dafür notwendigen Entwicklungskosten nur noch tragen lassen, wenn sie auf die gesicherte Beschaffung von mehreren tausend Exemplaren umgelegt werden können. Auch wenn die USA gehofft hatten Kosten zu sparen, weil es ja die für die F-22A entwickelte Technologie und Erfahrungen schon gab.
Sei es die Rafale, der Eurofighter, die F-22A oder die F-35, in jedem der Programme mussten für die Beschaffung vorgesehenen Gelder in die Entwicklung gesteckt werden.
Auch die Russen haben die gleichen Probleme und sie hoffen Elemente der Su-34 und Su-35 für die PAK-FA übernehmen zu können, um damit Zeit und Geld zu sparen. Das kann nur bei einem Muster vergleichbarer Größe funktionieren, von dem nur eine begrenzte Anzahl beschafft und unterhalten werden kann ohne der Verteidigungshaushalt "zu ruinieren".
Den Chinesen mangelt es weniger an Geld sondern an erprobter Militärtechnologie. Sie haben noch die Auswahl ob sie die notwendigen Entwicklungsgelder in die J-20 oder in die J-31 stecken.
Die Entwicklung der MiG-21, F-16, der MiG-29, der Rafale oder des Eurofighter zeigen, das der erste Schritt, der am schnellsten zu verwirklichende und die am wenigsten Komplexe Mission, die Luft-Luft-Rolle ist. Jeder weitere Mission erhöht die Komplexität und die Kosten aber auch die Effektivität.
Die J-20 ist damit eine einfachere Aufgaben und schneller zu entwickeln als die J-31. Inzwischen haben die Chinesen die J-10 und J-11 zu vollwertigen Kampfflugzeugen weiterentwickelt, die jede Mission mit einer guten Aussicht auf Erfolg erfüllen können.
Die entscheidenden Ziele in einem Luftkrieg sind immer Bodenziele.
 
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Kurz und knapp. Die F-22A repräsentiert eine aussterbende "Spezies", da deren Aufgabe
mit der Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl von F-35 zukünftig entfallen kann.
Aha.

General Michael Hostage (Head of Air Combat Command) hat da etwas andere Ansichten:

That is why the current upgrade programs to the F-22 I put easily as critical as my F-35 fleet.
If I do not keep that F-22 fleet viable, the F-35 fleet frankly will be irrelevant. The F-35
is not built as an air superiority platform. It needs the F-22.


http://www.defensenews.com/article/20140203/DEFREG02/302030017/Interview-Gen-Michael-Hostage-Commander-US-Air-Force-s-Air-Combat-Command
 

Fliegernase

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Das war jetzt auf jeden Fall schön kurz :)
Aber leider ohne direkten Bezug auf die Aussagen anderer. Ich bin mir nun nicht sicher ob das bedeutet du wärest mit den Aussagen anderer Einverstanden. Gibt natürlich keinen Zwang auf Aussagen anderer einzugehen.

Kurz und knapp. Die F-22A repräsentiert eine aussterbende "Spezies", da deren Aufgabe mit der Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl von F-35 zukünftig entfallen kann.
Da die F22 ein solchen Unikum ist und eventuell auch bleiben wird sehe ich die Zuordnung zu einer „Spezies“ als nicht angemessen. Eher ein einmaliger Versuch der eventuell als gescheitert angesehen werden kann.
Von Aussterben würde ich auch nicht reden. Das setzt ja voraus, dass sie je wirklich existiert hätte. Produktionsstopp nach 180…190 Einheiten und Entwicklungstopp sprechen doch eher für eine Fehlgeburt.

Das eine ausreichende Menge F35 die F22 ersetzen kann ist ohne Frage richtig. Die Frage ist eher wie viele F35 braucht es dafür und wird diese Anzahl auch beschafft? Ausserdem steht natürlich die Frage im Raum, was nun kosteneffektiver ist. Eine grössere Anzahl F35 oder eine Ergänzung durch die F22.



Die USN hat diesen Schritt als erste Teilstreitkraft vollzogen, wo die SH die F-14A/D entbehrlich machte.
Soweit ich die F14 Geschichte kenne ist die F14 Flotte an das Ende ihrer Einsatzdauer gekommen und es stand die Frage einer Nachfolge im Raum. Nach dem Wegfall der Bedrohung durch die sovietische Armee war die dringende Notwendigkeit für einen derart potenten Jäger nicht mehr gegeben und die F18 konnte die Aufgaben der F14 übernehmen. Unter anderem wurden modifizierte F14 diskutiert, die waren aber zu teuer angesichts der neuen Bedrohungslage.

Hierbei ist zu beachten, dass die logistischen Anforderungen bei der Trägerflotte noch um eine vielfaches höher sind als für die ohnehin schon hohen Anforderungen landgestützter Lufteinheiten. Das ist auch der Punkt an dem die F18 punktet. Sie wurde speziell für die Anforderungen der Navy entwickelt. Daher ihre Mehrrollenauslegung und Vielseitigkeit sowie die überschaubaren Kosten und geringen Wartungszeiten. Es ist natürlich auch im Sinne einer Trägerflotte möglichst geringe Typenvielfalt zu erleiden. So können die Ersatzteile und Werkzeuge die ja Laderaum eines Trägers beanspruchen und einen entsprechenden logistischen Aufwand mit sich bringen vereinheitlicht werden.
Somit ist der Entscheid der Navy bezüglich F18 und F14 absolut logisch. Das stellt aber nicht die Leistungsfähigkeit der F14 im Ernstfall in Frage. Hier hätte eine modifizierte F14 einige Vorteile gegenüber der F18 wenn es um den Schutz des Trägerverbandes geht.

Genau dieses Problem könnte nun auch die F35C treffen. Nicht ohne Grund behaupten Kritiker aus den USA die Navy werde die F35 nie in den dienst nehmen. Es ist auch auffällig, dass Navy Vertreter immer wieder erklären müssen, dass sie trotz allem hinter der F35 stehen. Auch Boeing streut gerne Salz in die Wunde und erklärt frech, dass eine reine F18 Flotte für die Navy taktisch und strategisch effektiver sei und weisen hierfür auf die Fähigkeiten der Growler hin die von der F35 weder übernommen noch mit der F35 gut kombiniert werden können.
Zuletzt wurde ja auch der Bestellumfang für die F35C von der Navy reduziert. Das sind alles keine Beweise für irgend etwas, es zeigt aber, dass ausreichend ernsthafte Zweifel bestehen über die man durchaus nachdenken und diskutieren kann.

Die F35C ist nun mal kein ideales Trägerflugzeug und in einer Mischflotte mit F18 wird sie ohne zwingenden Leistungsvorteil zwangsläufig ins Hintertreffen geraten. Da wir aber nicht erwarten können in der nächsten Zeit Kriege zu erleben in denen die einzigartigen Fähigkeiten der F35C sie unverzichtbar machen. Daher gehe ich davon aus die Navy wird an dem Flugzeug nicht viel Freude haben und in den meisten Fällen die F18 mit ihren logistischen Vorteilen bevorzugen.
Ich gehe aber davon aus, dass die F35C in einer minimalen Stückzahl beschafft werden wird. Der politische Druck wird zu gross sein.
 

Sens

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@sens: Wie @Fliegernase auch beziehe ich meine Aussagen i.d.R. auf die A Version, wobei sich die fundamentalen Eigenschaften zwischen den dreien gar nicht sooo gravierend unterscheiden werden.
Von Seiten der Avionik und damit der Fähigkeit für Missionen gibt es keinerlei Unterschiede. Nur die F-35B ist durch die Leistung des Hubsystems in der vertikalen Flug und Landefähigkeit begrenzt. Um das Gewicht der Struktur zu verringern, hat man den Waffenschacht für die stealth Konfiguration verkleinert. Das war notwendig, wenn man bei der gemeinsamen Avionik und damit bei der Kompatibilität der Varianten keinerlei Abstriche machen wollte.
 
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Da die F22 ein solchen Unikum ist und eventuell auch bleiben wird sehe ich die Zuordnung zu einer „Spezies“ als nicht angemessen. Eher ein einmaliger Versuch der eventuell als gescheitert angesehen werden kann.
Von Aussterben würde ich auch nicht reden. Das setzt ja voraus, dass sie je wirklich existiert hätte. Produktionsstopp nach 180…190 Einheiten und Entwicklungstopp sprechen doch eher für eine Fehlgeburt.

Das eine ausreichende Menge F35 die F22 ersetzen kann ist ohne Frage richtig. Die Frage ist eher wie viele F35 braucht es dafür und wird diese Anzahl auch beschafft? Ausserdem steht natürlich die Frage im Raum, was nun kosteneffektiver ist. Eine grössere Anzahl F35 oder eine Ergänzung durch die F22.
Hier gehst du, indem du die F-22 praktisch auf Null reduzierst, m. E. wohl doch ein paar Schritte zu weit.
Es handelt sich immerhin um einen (wenn nicht DEN) der modernsten Luftüberlegenheitsjäger der Welt, der in der Tat derzeit seine eigene 'Spezies bildet.
Das sie 'nie wirklich existiert' hätte, muss man wohl nicht weiter kommentieren und auch von Aussterben kann wohl keine Rede sein. Die Maschinen sind mehr oder weniger brandneu und die für US-Verhältnisse relativ geringe Anzahl ist durchaus noch eine Hausnummer, mit der zu rechnen ist. Salopp gesagt, können die USA in diesem Teilsegment (Luftüberlegenheit) mit der F-22 allein einen ganzen Krieg gewinnen.
Weiterhin hat man ja nicht nur in Flugzeuge, sondern auch in eine sehr umfassende Logistik inkl. Personal investiert, wobei vieles davon sehr 'speziell' ist. Man wird wohl kaum die ganze Flotte stilllegen, nur um mehr F-35 zu beschaffen. Kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
Vielmehr hat die USAF hier so etwas wie eine sehr große 'Spezialeinheit', mit der jeder potentielle Gegner -überall auf der Welt- zwingend zu rechnen hat.
Man könnte fast meinen, du hättest persönlich etwas gegen das Flugzeug...:wink:
RR
 

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Zur Zeit ist die F-22A noch konkurrenzlos und bleibt auch nach 2020 im Dienst, wenn es dann eine ausreichende Anzahl von einsatzbereiten F-35 gibt. Das Teil ist ja schon bezahlt und es gibt noch zahlreiche F-15C, die zuerst abgelöst werden müssen.
Schon heute gibt es Überlegungen, die vorhandenen F-22A auch in weiteren Rollen zu nutzen, wie z.B. die F-15E, da bis zum maximalen Startgewicht von 38 Tonnen noch mehrere Tonnen an Nutzlast möglich sind.

Für die PAK-FA wird ja eine Waffenlast von über 7 Tonnen angegeben, die weit über deren internen Volumen liegt. Die Russen sehen es mehr als eine Su-35, die auch eine semi stealth Konfiguration bietet.
 
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Zur Zeit ist die F-22A noch konkurrenzlos und bleibt auch nach 2020 im Dienst, wenn es dann eine ausreichende Anzahl von einsatzbereiten F-35 gibt. Das Teil ist ja schon bezahlt und es gibt noch zahlreiche F-15C, die zuerst abgelöst werden müssen.
Schon heute gibt es Überlegungen, die vorhandenen F-22A auch in weiteren Rollen zu nutzen, da sie über ein maximales Startgewicht von 38 Tonnen verfügt.
Für die PAK-FA wird ja auch ein maximales Startgewicht von über 35 Tonnen angegeben, die weit über deren internen Volumen liegt. Die Russen sehen es damit mehr als eine Su-35, die zusätzlich auch noch eine semi stealth Konfiguration bietet.
 

arneh

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Man wird wohl kaum die ganze Flotte stilllegen, nur um mehr F-35 zu beschaffen. Kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
Vielmehr hat die USAF hier so etwas wie eine sehr große 'Spezialeinheit', mit der jeder potentielle Gegner -überall auf der Welt- zwingend zu rechnen hat.
Das sehe ich auch so. zumal die USAF selber die F-22 liebt. Die wollten noch mehr davon und haben das auch sogar recht hart gespielt. Da hat eher die Politik den dicken roten Strich gezogen, um die F-35 vor dem damals durchaus noch möglichen Entgleisen zu bewahren.
Zugegeben, sollte die USAF jemals >1500 F-35 haben würde man die F-22 eigentlich nicht mehr zwingend brauchen, da dann immer eine derart drastische quantitative Überlegenheit gegenüber den möglichen (V)LO Gegnern bestünde, dass es auf die Flug- und Radarleistungen des einzelnen Musters nicht wirklich mehr ankommt.
In einem komplett mit vernetzten F-35 und AWACS verseuchten Luftraum wird auch ein echter Wunderflieger nur ganz wenige Minuten (Wahrscheinlich einstellig) überleben, wenn er sich denn in zutiefst selbstmörderischer Absicht darein stürzen würde.
Aber die Fighter Jockeys lieben trotzdem den Ferrari mehr als den Golf. Und werden auch für das schicke Rote Spielzeug kämpfen.
 

Lubeo

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Die USN hat diesen Schritt als erste Teilstreitkraft vollzogen, wo die SH die F-14A/D entbehrlich machte.
In dem Punkt stimme ich der Abhandlung von Fliegernase zu. Die SH war in manchen Punkten ein Rückschritt gegenüber der F-14, z.B. die Reichweite. Dafür hatten sie aber ein Plattform die Multi-Funktional ist und somit ideal für kleinere Konflikte.
Mit der Einführung der F-35 (mehr Reichweite) steht den Trägeren der USN wieder mehr operativer Raum zur verfügung. http://www.ausairpower.net/XIMG/000-JSF-vs-F-111-1A.png


Die Entwicklungen und damit verbundenen Ausgaben für das PAK-FA und die J-20 begannen zu einer Zeit, als diese Staaten davon ausgingen, das die USA einige Hundert F-22A als Ergänzung zur F-35 beschaffen würden.
War da nicht zuerst die Entwicklung der F-22 und die Absicht mit der Beschaffung von 700+ F-22 alle F-15 zu ersetzen und danach die Entwicklung der F-35?
 

Fliegernase

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Hier gehst du, indem du die F-22 praktisch auf Null reduzierst, m. E. wohl doch ein paar Schritte zu weit.
...
Man könnte fast meinen, du hättest persönlich etwas gegen das Flugzeug...:wink:
RR
Das war natürlich provokant und übrspitzt formuliert als leicht ironische Reaktion auf eine Darstellung die ich nicht für richtig halte. Gegen das Flugzeug habe ich persönlich nichts.

Auf Null reduzieren wollte ich das Flugzeug nicht.
Ich habe die blumige und interpretationsbedürftige Formulierung (Die F-22A repräsentiert eine aussterbende "Spezies") wie folgt verstanden.
Die F22 gehöre zu einer Flugzeug Familie die einmal von grosser Bedeutung war aber nun veraltet und nutzlos wird.
Mag sein, dass ich das falsch verstanden habe aber die Formulierung war eben nicht sonderlich präzise.

Ich sehe die F22 als einen einzigartigen Versuch der, so hat es den Anschein" kein zweites Mal unternommen werden wird. Dabei wurde versucht ein Kampfflugzeug zu entwickeln, bauen und betreiben, dass in nahezu allen Aspekten die höchste Leistungsfähigkeit vereint. Wer sich etwas mit Waffensystemen und deren Eigenschaften beschäftigt weiss, dass das ein extrem schwieriges oder gar unmögliches Unterfangen ist.
Die F22 so wie sie letztlich in den Dienst übernommen wurde ist ein beeindruckendes Waffensystem und es ist erstaunlich wie weit die USA die Zielvorgaben erfüllen konnten. Letztlich muss man aber eingestehen, dass das Ziel nicht erreicht wurde. Zum einen hat die F22 aufgrund technischer Beschränkungen und Entwicklungskürzungen nicht in jedem Bereich die Top Leistung erreicht die angestrebt war und zum anderen (und wichtiger) ist die Stückzahl so gering, dass der Einfluss der F22 in US Strategien nur sehr Bescheiden ist.
Wir kennen die ganze Zukunft des Flugzeuges noch nicht aber es zeichnet sich ab, dass die F22 in der Geschichte der militärischen Luftfahrt eher als eine interessante Randnotiz, nicht aber eine Epoche dominieren oder als Vater einer Flugzeugfamilie oder "Spezies" dargestellt werden wird.
Das hat auch schon andere Waffensysteme in der Geschichte getroffen. Herausragende Leistung, grosser WOW oder Cool Effekt aber nur minimale militärische Bedeutung.

Darum sehe ich die F22 eher als gescheiterten Versuch. Nicht aber als Spezies oder Flugzeugfamilie.

Was das Aussterben oder Veralten betrifft, dafür bedarf es einer Zeit der realen Existenz. Die F22 ist noch viel zu neu und viel zu kurz im Dienst um schon aussterben oder schon veraltet zu sein. Die Beschreibung trifft einfach nicht zu.
Wie schon geschrieben ist die Zukunft der F22 unklar. Somit können wir auch nicht sagen ob die F22 nun "ausstirbt" wird oder nicht. Wenn man aber von "aussterben" ausgeht, was mein Vorredner ja tat. Dann sollte man auch die richtige Bezeichnung verwenden. Diese wäre dann ebend nicht "aussterben" oder veraltet sondern gescheitert oder Fehlgeburt oder Sackgasse.

Ich gebe dir also Recht wenn du sagst, dass diese Totsagung zu weit geht.
Sollte die F22 aber tatsächlich so enden wie man es befürchten könnte, dann fände ich meine Formulierungen grundsätzlich zutreffend.
 

Fliegernase

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Zur Zeit ist die F-22A noch konkurrenzlos und bleibt auch nach 2020 im Dienst, wenn es dann eine ausreichende Anzahl von einsatzbereiten F-35 gibt. Das Teil ist ja schon bezahlt und es gibt noch zahlreiche F-15C, die zuerst abgelöst werden müssen.
Schon heute gibt es Überlegungen, die vorhandenen F-22A auch in weiteren Rollen zu nutzen, da sie über ein maximales Startgewicht von 38 Tonnen verfügt.
Für die PAK-FA wird ja auch ein maximales Startgewicht von über 35 Tonnen angegeben, die weit über deren internen Volumen liegt. Die Russen sehen es damit mehr als eine Su-35, die zusätzlich auch noch eine semi stealth Konfiguration bietet.
Man kann für das US Militär nur hoffen, dass sie die F22 weiter betreiben und modernisieren dürfen. Die F22 und F35 stellen eine potente Kombination und die ursprünglichen Planungen des US Militärs dar. Letztlich hängt das aber von der Finanzsituation und der Poilitik sowie dem Kongress ab.
 

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Bekommt die F-22 & F-35 nun eigentlich ein PIRATE System?
 

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War da nicht zuerst die Entwicklung der F-22 und die Absicht mit der Beschaffung von 700+ F-22 alle F-15 zu ersetzen und danach die Entwicklung der F-35?
Korrekt. Dazu waren keine Geheimdienst-Methoden notwendig. Jeder konnte das im Buch von Bill Gunston 'FIGHTER 2000' von 1984 nachlesen.
Die deutsche Lizenzausgabe gibt es seit 1987.
Dort werden die Studien des ATF beschrieben und die Skizzen der Bewerber gezeigt. Dort ist auch von stealth und super-cruise die Rede. Mit dem Wissen war es nicht verwunderlich das fast zeitgleich zur ATF die Entwicklung der MiG MFI begann. Erst ab den 90iger Jahren sollten die Arbeiten für den Nachfolger der F-16/F-18/AV-8 beginnen. Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte man die Zeit für ein JSF, auf dessen Entwicklung man sich 1992 einigte, weil man zukünftig in einem Netzwerk operieren wollte. Im Russland jener Zeit hatte man kein Geld die MFI zur Serienreife zu entwickeln und die Chinesen konnten gerade die ersten Su-27 erwerben, die die Technologie der zur Ablösung anstehenden F-15 verkörperte.
 
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Auch Boeing streut gerne Salz in die Wunde und erklärt frech, dass eine reine F18 Flotte für die Navy taktisch und strategisch effektiver sei und weisen hierfür auf die Fähigkeiten der Growler hin die von der F35 weder übernommen noch mit der F35 gut kombiniert werden können.
Habe ich nicht neulich gelesen (war's in der 'Combat Aircraft' ?), dass das USMC aber genau dieses plant?
Deshalb haben sie auch (anders als die US Navy), noch keine Schritte zur Ablösung ihrer alternden 'Prowler'-Flotte durch die 'Growler' unternommen.

Gruß
André
 

Sens

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Man kann für das US Militär nur hoffen, dass sie die F22 weiter betreiben und modernisieren dürfen. Die F22 und F35 stellen eine potente Kombination und die ursprünglichen Planungen des US Militärs dar. Letztlich hängt das aber von der Finanzsituation und der Poilitik sowie dem Kongress ab.
Was so nicht stimmte, es sei denn man hat die F-15 und F-16 im Sinn. Da wird leider auch sehr schnell vergessen, das die USAF die F-16 zunächst nicht wollte und sie primär für den Bedarf der Europäer entwickelt wurde, als die Ablösung der F-104 anstand.
Mit der F-16C konnten dann fast alle Missionen geflogen werden und mit der entsprechend leistungsfähigen Bewaffnung konnte sie auch die F-15C ersetzen.
Eine ähnliche Entwicklung ergab sich auch beim ATF zum JSF. Für fast alle Missionen ist die F-35 das "wertvollere" System.
 
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