Nichtmal der Mars ist mit aktueller Technik erreichbar.
Wer hat dir denn den Quatsch erzählt? Der Mars war schon vor 25 Jahren mit damaligen Technologie "machbar".
Es hat nur niemand den Scheck unterschreiben wollen. Geplante Missionen waren zu komplex - schlanke Missionen starben im Krieg um Mittelgelder.
Stichwort "Mars Direct".
Lebenserhaltungssysteme in Raumfahrzeugen sind äusserst komplex. Strahlenschutz ist ungeklärt.
Die Strahlendosis ist kalkulierbar, das entstehende (zusätzliche) Krebsrisiko statistisch insignifikant. Ein Astronaut, der zum Mars fliegt, kennt darüber hinaus die Risiken und wird auch nicht dazu gezwungen.
Rauchen dürfte gefährlicher sein.
Diese US-amerikanische Propagandashow, die lediglich die Überlegenheit des Westens im kalten Krieg belegen sollte, ist ja wohl ein ganz schlechtes Beispiel.
Da hat wohl heute jemand mit seinen Geschenken auch gleich eine 10er-Packung Anti-Amerikapillen genommen.
Die "Propagandashow" hat nicht nur die technische/ industrielle Überlegenheit der USA demonstriert (ein politisch gewollter Nebeneffekt), sondern gleichsam den Weg für zukünftige Raumfahrtprojekte geebnet. Es wurden nicht nur Probleme, wie die Planung, das Training und die Durchführung von EVAs erfolgreich bewältigt, sondern Rendezvousmanöver und komplexere Orbitalmanöver (z.B. Lunar Orbit Rendezvous - teils außerhalb der Telemetrie- und Funkreichweite der Erde) durchgeführt, die heute die Grundsteine für alle anderen Weltraumprojekte bilden.
Ohne das Apolloprogramm wäre die NASA nach Mercury wieder in der Versenkung verschwunden, und wir hätten weder die tollen Marsroboter, noch irgendwelche anderen Weltraumsonden, da vermutlich niemand in die Heavy-Lifting capabilities investeiert hätte, die einige der Sonden dafür benötigen.
Das soziologische Ausmaß wird völlig unterschätzt. Es waren die ersten Bilder der Erde (z.B. "Earthrise"), die hier die Erkenntnis brachten, um welch fragiles Gebilde es sich beim Heimatplaneten handelt. Zahlreiche Umweltinitiativen und karitative Einrichtungen haben sich in der Folge der Mondmissionen, bei der
die Menschheit zum Mond flog (und nicht nur "die Amerikaner"), gegründet oder wurden ins Leben gerufen. Es herrschte Aufbruchstimmung, die weit über die Aerospace-Branche hinausgriff.
Natürlich haben die Astronauten auf dem Mond (vor allem ab Apollo 15 mit dem Rover) unsagbar viel über die Geologie und die Entstehungsgeschichte herausgefunden. Mehr und schneller, als das mit Robotern jemals möglich gewesen wäre. Obendrein konnten sie ihre Landungen Manuell durchführen, als die rechnergestützten Anflüge gestreikt haben (Apollo 11 und 14).
Das Apolloprogramm ist bei ordentlicher Betrachtung (die du offensichtlich nicht ansatzweise durchgeführt hast) eine Sternstunde menschlichen Entwicklungs- und Forschungsdrangs gewesen - mit Applikationen (technisch und motivativ), die sich heute in Trillionen $ bemessen lassen. Es war das Apolloprogramm, dass jene Techniker, Ingenieure und Entrepreneure inspiriert hat, auf denen PCs, das Internet und so manch anderes Gadget basieren, die heute unser Leben so sehr vereinfachen und bereichern.
Ein einleuchtendes Beispiel für die bemannte Raumfahrt (wobei es sich eher um "hohe Luftfahrt" handelt, wie ein früherer Prof den LEO gerne nannte) ist das Hubble Space Telescope. Nicht nur das Gerät an sich ist großartig, sondern dass man nach anfänglichem Grauen Star hochgeflogen ist, und es repariert hat. Seitdem haben wir Unmengen an Daten über den Kosmos durch Hubble sammeln können
Es sind solche Beiträge, die jede (objektive) Kritik an bemannten Programmen völlig wegpusten.
Beweist aber, dass es in der Wissenschaft oft nur um Eitelkeiten geht, "Wir machen es, weil wir es können."
Mir scheint, dass du latent nicht verstanden hast, worum es dabei geht - eventuell gepaart mit einer Prise Angst, die ja gerne mal um sich greift wenn man "Schwarze Löcher" oder ähnliches ("unerklärliches") erschaffen könnte.
Es geht dabei um die Erweiterung des Wissenshorizonts. Der ist in einigen Belangen eben sehr weit entfernt, wodurch es größere Anstrengungen bedarf, über diesen hinausblicken zu können.
Den Kopf in den Sand zu stecken (aus welchen gründen auch immer) und bestimmte Entwicklungen schlecht zu heißen, ist in meinen Augen kein wissenschaftliches Denken.
Was sollten wir deiner Meinung nach (bitte objektiv!) sonst tun?
Der Mond ist nunmal dort - genau wie vorher Berge, Wüsten und Ozeane. Jegliche Technologie ist aus der Herausforderung entwachsen, diese Barrieren und Marken zu überwinden oder zu erzwingen. Es liegt in der Natur des Menschen, zu entdecken, zu erforschen und neues Land zu besiedeln. Was in der Bronzezeit das Niltal war, kann in der Zukunft ein Planet oder Mond sein.
Die Technologie ist da - es braucht nur einen Grund, sie zu nutzen.
Die Frage nach der eventuellen Entstehung des Lebens auf dem Mars ist beispielsweise nicht durch Rover zu beantworten, sondern durch Astronauten (Geologen, Biologen) vor Ort. Ein Mensch hat einen viel schnelleren Umgebungsscan, kann Ergebnisse vor Ort interpretieren, und braucht vor allem nicht mehrere Minuten, um Befehle von der Bodenstation zu empfangen/ Daten zu senden. Auch können Untersuchungen vor Ort ad hoc gesteuert werden, was mit einem Rover in dieser Geschwindigkeit nicht umsetzbar ist.
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Wer sich für das Thema tatsächlich interessiert (und Angelsächsisch kann), geht jetzt auf Youtube, sucht nach "
Mars Underground" und investiert 75 Minuten. Danach dürften einige Glühbirnen mehr angeschaltet sein.
Über Weihnachten verpasst man im Glotzofon ja eh nix - außer vielleicht "Stirb Langsam 2" zum 53. Mal zu sehen.
Ich würde den Film ja gerne verlinken, aber das lasse ich aus Copyrightgründen. Ein Moderator darf gerne bewerten, ob das Dingen verlinkt werden kann.