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Na dann, zur Abrundung deines schönen Modells:
Die erste Story stammt aus erster Hand von unserem Chef Kleinflugzeug-Wartung Anton L. bei der Balair, ca. anno 1960.
Als die Mustangs bei der Fliegertruppe ausgemustert wurden, wurden etappenweise genau nach Wartungsvorschriften die Motoren trockengelegt und alle Verbindungen bis auf die Motorbefestigung gelöst, jede Mutter wieder auf den entsprechenden Bolzen, alle Leitungen und Oeffnungen sauber verschlossen.
Der Kranwagen fuhr vor, der Motor wurde von der Zelle getrennt und baumelte am Kran. Dann fuhr der Kranwagen zum Abladen und der grössere Anteil der Motoren wurde aus 5m Höhe auf dem Schrottplatz ausgeklinkt…
Die zweite Story stammt von einem noch lebenden bekannten Basler Spotter Werner G, der für seine trockenen und schmuckfreien Anekdoten aus der Fliegertruppe bekannt war.
Nach der Ausserdienststellung der Mustangs soll von höchster Stelle die Liquidation und Verschrottung aller Maschinen und Reserveteile angeordnet worden sein.
In Buochs fanden sich aber einige Mechaniker und Angestellte der Abteilung Militärflugplätze, die mindestens eine Maschine für die Nachwelt erhalten wollten. Die 2113 wurde heimlich in einem selten benutzten Retablierstollen versorgt.
Dort stand sie friedlich und unbeachtet, bis etwa zwei, drei Jahre später der Stollen bei einer Inspektion durch einen der ranghöheren Offiziere der Luftwaffe geöffnet werden musste.
Die Reaktion war eindeutig – hier war ein Befehl verweigert worden, das Flugzeug musste weg – auf den Schrott damit.
Die ursprünglichen „Retter“ aber blieben ihrer Ueberzeugung treu. Ein teilweise leer stehender Munitionsstollen wurde heimlich freigeräumt, die Mustang hinten eingestellt und davor die Munitionskisten wieder deckenhoch aufgeschichtet.
Jahre später – während dem Aufbau des Fliegermuseums Dübendorf – ging eine verzweifelte Suche nach einer Mustang für die Ausstellung los und die 2113 wurde mehr oder weniger „zufällig“ glücklich entdeckt.
Wie immer bei solchen Anekdoten ohne Gewähr. Beide Personen waren mir aber als realistisch und verlässlich bekannt und hatten keinen Grund, sich mit erfundenen Geschichten zu schmücken...
Rolf