Nachdem, was mir letzte Woche jemand in Kamenz berichtet hat, der das ganze "Spektakel" (es wurde ja niemand ernsthaft verletzt) live verfolgen durfte, war der Ablauf komplizierter und unglücklicher, als hier vermutet. Mit Anlasser und Batterie gab es gar keine Probleme.
Demnach hatte der Pilot seine Cessna aus dem LTB abgeholt. Er konnte aber den Motor nicht erfolgreich starten - auch nach x Anlassvorgängen sprang er nicht an. Er hat die Maschine dann verlassen, um in seiner Werkstatt zu meckern - dabei aber offensichtlich nur den Hauptschalter ausgeschaltet und vergessen, Zündschalter, Gemisch und Gashebel wieder zurückzunehmen. Die Maschine wurde dann in die Parkposition zurückgeschoben (Feststellbremse war dann auch los). Als er dann zur Maschine zurückkam, hat der Unglücksrabe auch noch selbst am Propeller gedreht, wohl um das Schnappergeräusch zu kontrollieren. Streng nach Murphys Gesetz sprang der Motor dann natürlich sofort an und die Cessna ging auf ihre letzte Reise...
Klar, hätte nicht passieren dürfen. Checkliste "Abstellen des Motors" hätte vor dem Verlassen des Cockpits noch abgearbeitet werden müssen, auch wenn der Motor erst gar nicht angesprungen ist. Und später, vor dem Drehen am Propeller, hätte der Stand des Zündschalters und Feststellbremse noch mal zusätzlich kontrolliert werden müssen. Hätte, hätte, hätte. Zeigt aber, dass man in solchen "Ausnahmesituationen" ganz besonders aufpassen muss. Auch wenn man sonst immer alles perfekt und ordentlich nach Checkliste macht: wenn irgendwas passiert, dass so vorher noch nie passiert ist und den gewohnten Routinevorgang unterbricht, dann steigt das Risiko, dass man plötzlich die Checkliste ganz oder teilweise vergißt. Wenn dann auch noch Pech dazukommt...