macfly
Space Cadet
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Bei den meisten Airlines ist folgendes vorgeschrieben:Jaja, die Co-Pilotin wars!
Und der Captain, der ja nur die Gesamtverantwortung für das Luftfahrzeug und das Verhalten der Besatzungsmitglieder trägt, hat sich vorbildlich verhalten.
Und die Dame hat bestimmt aus Versehen und zum allerersten Mal den Fahrwerkshebel zu früh betätigt.
Wer's glaubt ...
1. PNF stellt die positive Steigrate auf den Instrumenten fest und sagt an "Postive climb!"
2. Der PF kontrolliert die Steigrate und erwidert "Gear up!"
3. Der PNF bestätigt "Gear up!" und dann erst betätigt er den Fahrwerkhebel zum Einfahren.
Der BFU Bericht kommt ja noch. Da werden wir dann erfahren, ob
a) die Procedures bei Luxair das so nicht vorschreiben,
b) das o.g. Verfahren angewendet wurde,
c) das o.g. Verfahren trotz vorgeschriebener Procedure nicht angewendet wurde und der PNF (hier: die Copilotin) das Fahrwerk einfach so eingefahren hat.
Sollte (a) der Fall sein (was ich für kaum vorstellbar halte), dann dürfte sich Luxair auf eine Sicherheitsempfehlung der BFU freuen.
Sollte (b) der Fall sein, dann trifft auch den PF (hier: den Kapitän) genauso eine Mitschuld.
Sollte (c) der Fall gewesen sein, dann würde ich Luxair zustimmen - und die Copilotin hat es verbockt. Das Beherrschen so eines grundlegenden Verfahrens zum Einfahren des Fahrwerks muss man von einem ATPL/MPL Inhaber erwarten können. Und wenn der PNF den Hebel kommentarlos zieht, hat der PF kaum eine Chance zu reagieren. Es kommt dazu, dass der Fahrwerkshebel auf der Seite des Copiloten angebracht ist, so dass der Copilot ihn einfach/schnell erreichen kann - der Kapitän sich aber zur Seite verrenken muss. Wenn der Kapitän als PF die Maschine (ggf. manuell) fliegt - kaum vorstellbar, wie er da einen Fehler des Copiloten verhindern soll.