Noch mal zu den Fotos der DM-SIG.
Welchen Zweck hat die Antenne oben auf dem Seitenleitwerk ?
Das ist eine ganz simple Antenne für den Flugfunk.
Ob jetzt die L-60 beim Agrarflug, es war damals ja noch der Wirtschaftsflug, alle ein Flugfunk eingebaut hatten, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Bezeichnung Wirtschaftsflug impliziert ja, das hier auch noch andere Arbeiten gemacht wurden, die nicht nur mit Düngerstreuen zu tun hatten.
Fakt ist, der Flugfunk wurde beim Agrarflug nicht gebraucht.
Er war ein Kostenfaktor. Nicht nur in der Anschaffung, auch bei Wartung und Gewicht im Flugzeug.
Daraus resultiert, das bei der Anschaffung der Z-37 kein Funkgerät eingebaut war. Eine Reihe der Kamow hatte Funkgeräte bei der Anschaffung, die aber bis auf die Maschinen im Bildflug alle ausgebaut wurden.
In der Höhe, in der wir flogen gab es keinen Flugverkehr, außer Bussard, Weihe oder eine wildgewordene Mi-24.
Die Anflugverfahren an größere Flugplätze, wie Erfurt und Leipzig waren genau festgelegt. Es gab einen Flugplan. Alles wurde telephonisch geregelt.
Auf einer Strecke war man auf sich allein gestellt. Man konnte mit dem Kamow auch mal unterwegs anhalten, um Wasser zu lassen.
Selbst in seinem Einsatzgebiet und wenn es direkt an der Grenze war, alles per Telephon. Da waren die Grenztruppen, die Flugüberwachung und die Kreispolizeidienststellen informiert.
Also wozu das ganze Funkgeprassel?
Erst viele Jahre später ist man dazu übergegangen, den Landwirtschaftsfunk in die Flieger einzubauen. Das war so etwas wie unser Handy heute
und eine unwahrscheinliche Verbesserung unserer Kommunikationswege zwischen Einsatzflieger, Mechaniker, ACZ und LPG.
Und jetzt komme ich noch einmal auf die Bilder der L-60 zurück.
Was hatte diese Maschine für eine temporäre Aufgabe? Ich kann das im Moment auch nicht sagen. Es war kein Agrarflugzeug und, was bis dato noch keiner bemerkt hat, es interessiert auch wahrscheinlich niemand wirklich, keiner hat die vierte Antenne erkannt. Eine Langdrahtantenne zwischen Rumpf und dieser Aluschelle am linken Fahrwerksbein, die provisorisch und zusätzlich angebaut wurde.
Es ist denkbar, das man eine Messreihe für einen Auftraggeber geflogen, bei der es auch auf die genaue Höhe über Grund angekommen ist.