@Schorsch,
ich glaube, der große Vorteil der Träger im Pazifikkrieg war, daß man an Stellen angreifen konnte, die von Landflugzeugen nicht erreicht werden konnten. Siehe etwa Pearl Harbor, oder Midway, auch der Angriff auf Port Moresby (Korallenmeer) oder der Vorstoß auf Ceylon war nur mit Trägern möglich. das konnten die Japaner nicht mit landgestützten Bombern angreifen, sonst hätten sie es sicher getan. Mit den "Nell" und "Betty"-Verbänden hatten sie sich ja planmäßig eine Waffe zu diesem Zweck geschaffen.
Hinzu kam der Überraschungseffekt, selbst wenn der im Verlauf des Krieges durch die verbesserten Radargeräte teilweise aufgehoben wurde.
Gleiches gilt für die Amerikaner: Ein Angriff auf die Marianen ohne die Träger als Rückhalt hätte kaum funktioniert, selbst wenn man die Schwäche der japanischen Trägerflieger im Jahre 44 berücksichtigt. Es waren ja auch die Trägerflugzeuge, die die auf den Marianen stationierten japanischen Landflugzeuge vor der Landung am Boden vernichteten.
Was die 28 bei Okinawa versenkten bzw. irreparabel beschädigten Schiffe betrifft, war meines Wissens kein Träger darunter und ein kein Schiff über Kreuzergröße (Wenn ich mich da jetzt irre, nicht schlagen, ich bin im Büro, die Bücher stehen daheim:( )
Zitat von Schorsch: Wenn ich ein zentrales Treinstofflager baue und es schön deutlich mache, bin ich selbst schuld. Ich kann meine Barrels auch einfach in der Heide verteilen.
Schon, schon, aber tank mal einen größeren Verband auf, wenn Du den Sprit nur in Fässern hast - das dauert!
Zitat von Schorsch: Beim Träger ist das hochgehen des Treibstofflagers gleichbedeutend mit Flugplatzverlust, frag mal Seeleute der USS Lexington.
Die werden Dir erklären, daß man aus dem Desaster der "Lex" rasch gelernt hat: Schon bei Midway (rund vier Wochen später) hatte die Yorktown ein System installiert, womit vor einem Angriff die Kerosinleitungen mit CO2 ausgeblasen wurden. Es gibt Autoren, die sagen, ohne das wäre das Schiff bereits durch die Bombentreffer der "Vals" hochgegangen. Es ging also, wenn auch nicht immer, siehe die Feuer auf Franklin und Bunker Hill.
Nebenbei: Zu dem Thema kann ich das Buch "Shattered Sword" nur wärmstens empfehlen. Es behandelt zwar vor allem Midway, enthält aber eine Fülle an Daten über Technik und Taktik des Trägereinsatzes der USA und Japans.
Am Ende nochmal was zur Frage Träger gegen Landflugzeuge 1942 im Nordmeer.
Ich weiß, Dein Beitrag dazu ist schon länger her, aber ich mußte erstmal was nachschlagen. Du hast PQ 17 erwähnt als Beweis, daß die Luftwaffe mit Landflugzeugen mehr erreichen konnte. Richtig, gilt meiner Meinung nach aber nur für Juni bis September 1942. Im Frühling war das KG 26 noch zur Torpedoschulung in Italien, nur das KG 30 und einige He 115 standen zur Verfügung.
Und im März/April war das Wetter da oben saumäßig, da konnten die Bomber nur mit Glück ihr Ziel finden. Bei den Seegefechten im Frühjahr 42 erlitt die Kriegsmarine ja auch deshalb Verluste, weil man nicht wußte, wo der Gegner war, und wie stark. Da stieß man dann zu naßforsch aus einer Nebelbank und sah sich dann einem Kreuzer gegenüber, der wegen seiner besseren Radarausrüstung gewarnt war und sofort feuerte. Ergebnis: Zwei Zerstörer (Z 26 und Schoemann) futsch.
PeWi