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Zu sehen sind Aufnahmen von Starts (und gewaltigen Fehlstarts) der strategischen Flügelrakete Burja von Lawotschkin.
Ebenso Aufnahmen der Suchoj T-4 Sotka im Flug ![/QUOTE
Der Film und die dort gezeigten Bilder sind wirklich beeindruckend.
Noch beeindruckender ist aber die Lebensgeschichte von Naum Semjonowitsch Tschernjakow, die dort erzählt wird. Wenn man sich das so richtig vergegenwärtigt können einem die Träne kommen. Oder um es kurz zu fassen: 2 mal zur falschen Zeit am falschen Ort!
Hier in wenigen Worten:
Tschernjakow, geb. 1915, absolvierte das MAI und wollte im OKB Lawotschkin arbeiten. Da aber sein Schwiegervater im Zuge einer weiteren „Säuberungswelle“ gerade als „Volksfeind“ verhaftet worden war zerschlugen sich diese Träume. Kurioser Weise gab man ihm eine Chance: „Konstruiere den ersten ganzmetall O-Bus der UdSSR für den Stadtverkehr in Moskau und wir lassen dich zu Lawotschkin“. Hat er natürlich – fuhr dort für die nächsten „Hundert Jahre“. Ab 1946 war er im OKB Lawotschkin und bald sein Stellvertreter.
Parallel zu Koroljow erhielt Lawotschkin 1953 die Aufgabe, ein „Transportmittel“ für die russische Atombombe zu bauen, die das Ding bis in die USA bringt. Bei Lawotschkin wurde Tschernjakow Chefkonstrukteur der strategischen Flügelrakete „Burja“. Nach anfänglichen Fehlschlägen war man 1957 soweit, die Flügelrakete flog und erreichte die geforderten Werte. Parallel hatte Koroljow die R-7 geschaffen, mit genau so vielen Fehlschlägen am Anfang der Entwicklung. Aber, sicher auch mit Initiative von Koroljow, Nikita Ch. machte der „Burja“ ohne weitere Diskussion, ein schnelles Ende. Sicher waren die finanziellen Belastungen riesig und beide Projekte hätten die Möglichkeiten der SU überstiegen. Aber eine fast fertige strategische Flügelrakete samt allen Prototypen und Bodeneinrichtungen einfach einstampfen? Heute weiß man, das man mit dem Projekt etwa 2 Schritte vor einem „Shuttle“ oder „Buran“ gestanden hat – nur eben 25 Jahre eher. Lawotschkin erlebte das schon nicht mehr, er starb auf dem Testgelände an einem Herzinfarkt.
Tsechernjakow wechselte zu Suchoj, wurde sein Stellvertreter und Chefkonstrukteur für die „Sotka“ – ein weiteres epochales Projekt der Luft- und Raumfahrt. Auch diese Aufgabe löste er glänzend. Bis entschieden wurde, nach 10 erfolgreichen Testflügen das Projekt zu Gunsten der Tu-160 einzustellen. Wieder eine einsame Entscheidung von Nikita Ch., gegen die viele führende Kommandeure der Luftwaffe Sturm liefen – ohne Erfolg, Nikitas Wort war Gesetz.
Wie bei Koroljow waren auch der Name Tschernjakows und sein Raketenprojekt Staatsgeheimnisse, über die man erst Jahrzehnte später genauere Informationen bekommen konnte.
So blieb das einzige messbare Ergebnis der langjährigen Tätigkeit eines der fähigsten Konstrukteure der sowjetischen Luft- und Raumfahrt der erste ganzmetall O-Bus in der sowjetischen Geschichte.
Ich bin mir absolut sicher, dass ich während meiner Zeit in Moskau von 1984 bis 1989 regelmäßig mit so einem Teil unterwegs war. Danke da für Naum S. Tschernjakow!
radist