Die meisten Leute, die halt in der Umgebung wohn(t)en, haben ganz einfach Muffe, dass man zuerst mit einem relativ niedrigen Startgewicht anfängt, später kommen dann die 6 Nachtflüge von DHL dazu, 1 Jahr darauf sind es dann Regio-Jets und über kurz oder lang hat man dann mehr Geschäftsverkehr z.B. Nürnberg - davor haben die Leute ganz einfach Angst!
Diese Bedenken werden in Verbindung mit Oberpfaffenhofen erhoben, ich habe sie aber nie in Verbindung mit Fürsty gesehen. Ein Blick auf dem Betriebskonzept für Fürsty zeigt sofort, dass solche Flugzeugbewegungen nicht angestrebt sind. Auch wenn kleiner Jets in Fürsty starten/landen sollte, dann sind diese so lärmarm, dass ich das Problem nicht einsehen kann. Ich wohne in München-Allach und habe regelmässig Jets im Anflug auf Oberpfaffenhofen über mein Haus. Ich sehe sie eher als dass ich sie höre.
Aber an das Summseln der "Privatflieger" (gerade zur besten Sonntagszeit) sich zu gewöhnen, halte ich für etwas schwieriger ...
Ich kenne kein Flugplatz in Südostbayern wo Platzrunden am Sonntag erlaubt sind. In einer Dialoge zwischen Betreiber und Gegner könnte man sicherlich einen Platzrundeverlauf und Betriebsgrenzen ausarbeiten, die die Lärmbelästigung am Boden minimieren würden. Aber die Gegner sind einfach dagegen und sind dazu nicht bereit. Ich habe das Gefühl, es geht hier eigentlich weniger um Lärm sondern eher um (1) Neid und (2) erhoffte Wertsteigerungen der eigenen Immobilien.
Die
Fakten sind:
- Es gibt seit mehr als 70 Jahren ein Flugplatz in Fürstenfeldbruck. Wer wohlwissend in der Nähe hinzieht kann sich nicht mehr erlauben, sich darüber zu beschweren. Ein vielleicht etwas oft gebrauchtes Argument, aber eines das nach wie vor gültig ist.
- Es kann nicht sein, das eine Großstadt wie München kein Flugplatz für die allgemeine Luftfahrt hat. Zuerst flogen sie aus Oberwiesenfeld raus, dann aus Riem, dann aus Neubiberg und demnächst jetzt aus Fürsty. Mir fällt auf Anhieb keine andere Stadt in der zivilisierten Welt ein wo dies der Fall ist: Stuttgart, Nürnberg, Salzburg, Rotterdam und Innsbruck sind für die allgemeine Luftfahrt offen. Frankfurt hat Egelsbach, Berlin hat Schönhagen, Kopenhagen hat Roskilde und Mailand hat Bresso. Die allgemeine Luftfahrt ist ein Verkehrsmittel und schafft Arbeitsplätze. Thema Arbeitsplätze: Ich bin bestimmt nicht der einzige Pilot in München, der mehrere Leute kennt, die gerne einen Schein machen würden, wenn es hier nicht so aufwändig wäre.
- Die Bahn in Fürsty ist so lang, dass die meiste Flugzeuge fast auf Reiseflughöhe sind und mit reduzierter Leistung fliegen bevor sie das Flugplatzgelände verlassen.
Noch was am Rande:
- Bekanntlicherweise ist die neue CSU/FDP Koalition für die baldige Schließung verantwortlich. Die haben heute das Rauchergesetz gelockert. Also weg mit Flugzeugen und rein mit den Rauchern in Gaststätten. Wie ich schon oben geschrieben habe, es geht nur um Stimmen und nicht um gesunden (sic!) Menschenverstand.
- Es gibt mehrere Bürgerinitiativen gegen Jesenwang, Fürstenfeldbruck und Oberpfaffenhofen. Der Vorsitzende von zwei davon gibt auf der Homepage eine Adresse in München an, die auf keinen Fall von Fluglärm von diesen Flugplätzen getroffen wird. Nicht nur das, er hat auch die Homepage für eine Bürgerinitiative gegen den Flugplatz auf der Hahnweide (bei Stuttgart) gestaltet. Dies ist für micht nicht seriös.