Es ist die Osterüberraschung schlechthin: Die Pilatuswerke erweitern ihre weltweit renommierte Kollektion um einen Business-Jet. Bis das düsende Kücken dem Osterei entschlüpft, dauert es aber noch einige Jahre.
Insider und Branchenkenner munkeln schon lange über den geheimnisvollen PC-24. Vor wenigen Tagen hat Pilatus-Chef Oscar J. Schwenk der Neuen Luzerner Zeitung einige wenige Details dazu verraten: Eine 250-köpfige Projektgruppe unter der Leitung von Schwenk persönlich arbeitet an einem Prototypen für ein zweimotoriges Flugzeug mit konkurrenzlosen Eigenschaften, dessen Verkaufspreis mit acht bis neun Millionen Dollar etwa doppelt so hoch sein soll wie jener des Bestsellers PC-12. Die Entwicklungs-Investitionen belaufen sich auf rund 400 Millionen Franken und schon Ende 2015 sollen die ersten PC-24 ausgeliefert werden. Die Entwicklung unterliegt strikter Geheimhaltung. Und dementsprechend wuchern die Spekulationen der Alles- und Besserwisser in den Internetforen. Doch auf die Idee, dass «zwei Motoren» auch zwei Triebwerke sein könnten, kommt kaum einer. Denn seit dem legendären P-16-Debakel in den 1960er-Jahren (siehe Kasten) hat sich kein Schweizer Hersteller mehr an den Bau eines Jets getraut. Die ONZ hat an der internationalen Luftfahrtausstellung in Friedrichshafen einen arglosen Pilatus-Verkäufer gefunden. «Es ist ein Jet. Aber Details dazu gibt es keine», verriet er. Am Folgetag bestätigte Oscar J. Schwenk gegenüber der ONZ, dass es sich bei der PC-24 tatsächlich um einen Jet handelt, dessen offizielle Präsentation auf den Herbst des nächsten Jahres vorgesehen ist.