Fokker 120

Diskutiere Fokker 120 im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ich finde folgenden Artikel mit Vergleich der Q400 versus ATR 72 ganz interessant und selbst für mich verständlich: Proud to fly a Turboprop...
#
Schau mal hier: Fokker 120. Dort wird jeder fündig!

Registrieren bzw. einloggen, um diese und auch andere Anzeigen zu deaktivieren

MX87

Space Cadet
Dabei seit
18.04.2005
Beiträge
2.195
Zustimmungen
1.184
Ort
FRA
Flugzeuge mit Propellern hatten und haben ein Akzeptanzproblem. Stehen auf einer Route ein Anbieter mit Jet und ein Anbieter mit einer modernen Turboprop zur Auswahl, dann ist die Entscheidung seitens der Kunden klar. Der Jet wird bevorzugt, die Nachfrage stieg sogar oft durch Einsatz eines Jets. Und die aufgesetzten Klimaschutzargumente verdampfen spätestens bei Ankunft am Zielort oder vorher bei der Flugauswahl. Das ist menschlich.

Gruss
Aber gerade wegen des Akzeptanzproblems sollte man die Props anders vermarkten. Für den Laien stehen Propeller immer für "altes", wenn man aber genug und richtiges Marketing betreibt kann man das ändern. Es ist doch so ähnlich wie bei Autos: Früher galten Kombis als nutzenorientiertes Modell und dementsprechend weniger aufregend, durch geschickte Vermarktung und Positionierung sind Kombis nun viel mehr Lifestyleprodukte geworden.
Fluggesellschaften müssen sich ebenso wie alle Unternehmen von den Mitbewerbern abgrenzen. Bisher ist es fast immer nur über Preis oder Service bei Marketingaktivitäten gegangen. Die Ökoschiene zieht wahrlich bei den abwegigsten Produkten, so würde sie wohl auch bei Fluggesellschaften funktionieren.
Das Akzeptanzproblem ist nicht festgeschrieben, es muss nur weitgehend durch Kommunikation beseitigt werden.

Und noch was: Das heutige Unternehmen Fokker Technologies samt Tochterfirmen (zur Stork-Gruppe gehörend) ist Rechtsnachfolger des Bankrotten Unternehmens Fokker. Einer der Aufgabenbereiche schließt auch Umbauten und Überholungen von F50/F60, F70 und F100 ein.

Allerdings habe ich nach wie vor keinerlei Infos bei welchem Unternehmen denn nun die Typenzertifikate liegen. Weiss jemand mehr?

Die Unternehmenshomepage:
http://www.fokker.com/

Vorher im Thread wurde auch darauf angespielt, dass die F70 und F100 "overengineered" und nicht gerade profitabel in der Herstellung waren.
Weiss jemand zu beiden Punkten mehr und kann Beispiele nennen?
Zumindest beim Thema Profitabilität kann ich mir denken, dass die Stückzahlen zu niedrig waren und dementsprechend die Herrstellkosten pro Stück in die Höhe geschnellt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Taliesin

Taliesin

Astronaut
Dabei seit
13.07.2008
Beiträge
2.583
Zustimmungen
952
Ort
Berlin
Selbst der Airbus-Chef sagt "nichts ist so effizient wie Propeller" und zieht Propeller beim A320neo-Nachfolger ernsthaft in Betracht. Laut ihm möchte man das gesparte Geld - A320neo statt komplett neuem Muster - in die langfristige Forschung für den Nachfolger (in den 2020ern) zu investieren. (Quelle: Interview) Angedacht ist etwas wie ein Propfan bzw. Open Fan (so nannte er es).
Dass sich im Regionalfliegermarkt als Jet mittlerweile vor allem die 90-Sitzer lohnen hatten wir ja schon besprochen. Auch dass Props in den letzten Jahren auch wieder stark nachgefragt werden.
Ich bin bei solchen Aussagen immer sehr skeptisch. Der Unducted Propfan ist 1988 an einer MD-80 das erste Mal geflogen und bis heute hört man alle paar Monate mal davon, aber so richtig tut sich nichts.
Sicherlich ist ein Propeller effizienter und man kann auch sehr einfach zeigen, dass der Vortriebswirkungsgrad eines Triebwerks eine Funktion des Nebenstromverhältnisses ist. Es nützt allerdings herzlich wenig, wenn man Schub doppelt so effizient erzeugt, aber diesen doppelt so lange erzeugen muss, weil man so langsam fliegt.

Wenn es nach den Marketingideen der Flugzeugbauer gehen würde, dann hätten wir schon längst Flugzeuge mit Panoramadach und kämen in 3 Stunden von London nach Sydney. Man darf nicht alles glauben, was die Marketingabteilung so raushaut, das gilt übrigends für Airbus wie für Boeing. Boeing hat gerade ein paar Patente auf neue Flugzeugkonzepte angemeldet. Auch das hat allenfalls Kalauerwert.
 

IberiaMD-87

Astronaut
Dabei seit
22.02.2005
Beiträge
2.768
Zustimmungen
960
Ort
Hamburg privat, Berlin dienstlich
Propeller stehen leider nicht nur für alt, sondern auch unsicher. Und die „subjektive Sicherheit“ ist höher, wenn Triebwerke an einem Flugzeug zu sehen sind und keine Propeller. Das ist bei Menschen fest verankert und ein Turboprop wurde eher nur „akzeptiert“, wenn es sowieso keine Alternative gibt.

Ich stimme Dir absolut zu, dass man durch geschicktes Marketing ein Produkt optimal platzieren kann - unabhängig vom, aber abgestimmt auf einen Flugzeugtyp. Es ist aber bei diversen Fluggesellschaften (sieht man mal von der A380 aktuell ab) immer auch eine bestimmte Grenze, wie weit man sich mit Flugzeugen in Szene setzt oder (wie zum Beispiel im Falle von Southwest Airlines mit der 737) assoziiert. Der Schuß kann auch nach hinten losgehen, wenn mit Flugzeugtyp X etwas nicht OK ist und die Medienwirkung nicht mehr steuern kann. Das Image der Q400 litt zum Beispiel in Skandinavien enorm aufgrund der bekannten Zwischenfälle. Das Grounding war eine logische Konsequenz, denn so konnte es nicht weitergehen.

Gutes Marketing kann sehr hilfreich sein, aber viele Parameter werden durch Einflüsse gesteuert, auf die ein Hersteller keinen direkten Einfluss hat.

Fluggesellschaften rühmen sich ja seit Jahren, „umweltfreundliche“ (häää?) Flotten einzusetzen, immer besser, immer leiser, immer effizienter, immer komfortabler. Dennoch nimmt der Dauerpegel zu, die Belastung wächst insgesamt usw.. Es ist meiner Ansicht nach schon eine Kunst, ein Verkehrsmittel wirklich als „gut gegenüber der Natur“ darzustellen.

Kommunikation setzt voraus, dass Sender und Empfänger sich treffen. Kommunikation findet aber zunehmend in einer Form statt, wo aneinander vorbei gesendet oder die Information sowieso nicht verstanden wird. Die Werbung von heute zeigt es deutlich auf. Grauenhaft. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass die Bevölkerung klüger geworden ist, weil es das Internet gibt oder immer mehr Leute das Abitur schaffen . In Reportagen zucken auch innerhalb von 10 Sekunden 15 verschiedene Bildsequenzen mit verschiedenen Informationen und man bekommt einen Flash. Die Zeit, Informationen zu verarbeiten, fehlt. Menschen sind für Informationen auch nur noch teilweise empfänglich, da die Sensoren möglicherweise verroht sind und nur noch Extreme registriert werden: schneller, größer, noch extremer, noch mehr Geld, noch mehr Umweltschutz, noch mehr Schulden.

Es wird nicht mehr richtig zugehört, nicht richtig gelesen, aber geglaubt, dann mitreden zu können. Diese Mischung kann dann ganz andere Blüten treiben. Ich selber kann viele Zusammenhänge kaum noch mehr erfassen. Ein Passant erklärt mir die Euro-Krise...

Ein Flugzeughersteller muss in ihrer PR-Arbeit viele Aspekte beachten und auch andere Methoden anwenden, wie vor 20 Jahren. Man war gediegener, klarer, wirkte ruhiger. In den 1960ern war es hipp, Rußfahnen aus Flugzeugen zu zeigen oder in Werbefilmchen das Kreischen von Triebwerken = Leistung, Stärke, Macht, Sicherheit. Zusätzlich verwiesen britische Hersteller gerne darauf, dass britische Erzeugnisse sowieso alles an die Wand stellten. Natürlich kann man auf das Pferd „Umweltschutz“ setzen. Dem Kundenkreis unterstelle ich aber eine gewisse Doppelmoral, wenn es um dieses Thema geht. Überzeugte Umweltschützer (davon kenne ich ganz wenige) sind wirklich Freaks: fahren kein Auto, leben als Ökos, essen Körner, haben Kerzen an, keinen Strom - und fliegen nicht. Diese Menschen werden auch nicht durch eine Q400 sich angesprochen fühlen, um sich dann die Mandelblüte auf Mallorca anzugucken.

Die fliegende Masse interessiert es letztlich nicht, welcher Schaden entsteht, wenn es um die eigene Sache geht und dies ist typisch menschlich. Das ist nun mal so, ich bin nicht anders. Es gibt Menschen, deren Mahagoni-Tisch zusätzlichen Reiz auslöst, wenn man ahnt, dass blutige Kinderhände daran geschmirgelt haben, später aber eine Patenschaft für ein armes Kind übernehmen - man ist ja ein guter Mensch. Das ist die Wahrheit. Greifbar wird die Gefahr nur, wenn man Pech hat und tatsächlich Opfer einer Überschwemmung wird etc.. Ansonsten sitzt man vor dem Fernseher und zieht sich die Bilder rein und isst dabei Chips und trinkt Bier.

Natürlich könnte man die erheblich höhere Umweltverträglichkeit von Turboprops massiv vermarkten, aber ich hab meine Zweifel, welche positiven Effekte eintreten würden. Ich bin immer ein Befürworter von Verhältnismäßigkeit. Flug mit einer sauberen DH4 oder AT7 zum Abfahrtshafen, um dann auf einem Luxusliner eine Gala-Reise zu starten, wo mehr Strom als in manch afrikanischer Grosstadt verbraucht und Dreck in die Luft gepustet wird - passt nicht. Grundsätzlich behördlich maximal bestuhlte Flugzeuge würden schon in eine Richtung gehen, dass man „den Schaden“ eines Fluges auf die maximal mögliche Anzahl von Gästen verteilt und der Anteil dadurch vertretbar ist. Im Optimalfall würden Flugzeuge nur dann abheben, wenn ein Flugzeug bis auf den letzten Platz besetzt ist. Es ist utopisch, aber es würde die Umweltbilanz von Flügen deutlich verbessern und eine maximal mögliche Nutzung der Ressource erlauben. Transport von A nach B.Man könnte die Kapazitäten erheblich besser nutzen, es wären keine Flüge unterwegs, die schlecht ausgelastet sind.

Typenzertifikate: ich weiss es nicht.

Herstellungskosten: ich kann mich schwach erinnern, dass die Produktionskosten aufgrund von bestimmten Methoden recht hoch waren. Zusätzlich wurde zumindest die Fokker 100 mit Optionen versehen, die Kunden wählen konnten (verschieden Frachttüren, verschiedene Passagiertüren, eine als Treppe, eine als seitlich schwenkbare Tür + hintere Servicetür).


Mehr fällt mir nicht ein.

Der Unducted Propfan ist 1988 an einer MD-80 das erste Mal geflogen und bis heute hört man alle paar Monate mal davon, aber so richtig tut sich nichts.
Neben technischen Problemen (primär Vibrationen, Risiko durch wegfliegende Blätter und Lärm) war es auch die befürchtete Nichtakzeptanz von Fluggästen. Die Einsparungen sollten enorm gewesen sein, aber nur eine Airline ließ ihre MD-80 ab Werk so ausliefern, dass diese optional später umgerüstet hätte werden können: Delta und ihre MD-88. Deren MD-88 haben eine alternativ verlegte Rohre, erkennbar an einem deaktivierten Fenster im vorderen, linken Rumpfbereich. In dieser Sitzreihe fehlt ein Fenster, wie bei der 737 z.B..

Hier die MD-80 UHB bei einer Flugschau:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=1BMNaXc1rL8#!

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:

IberiaMD-87

Astronaut
Dabei seit
22.02.2005
Beiträge
2.768
Zustimmungen
960
Ort
Hamburg privat, Berlin dienstlich
Folgendes Foto zeigt ein Kabinenmodell der Fokker 100 aus einer 40-seitigen Fokker 100-Broschüre von 1985. Interessant ist hier, dass dieses Aufnahme mit SAS-Gepäcksticker und Flugbegleiterin in damaliger SAS-Uniform gemacht wurde. In dieser Phase buhlte Fokker um einen Auftrag von SAS. Das Unternehmen fällte aber offiziell im Juli 1986 eine Entscheidung zugunsten der MD-87. Die zweite Aufnahme zeigt den Kabinenquerschnitte einer Fokker 100 mit Abmessungen. Fotos: Fokker
 
Anhang anzeigen Anhang anzeigen

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Die Versuchung ist stets groß, dass man die Geschwindigkeit erhöht. Der zweifelhafte Erfolg der Q400 gegen die low-tech Lösung von ATR gibt allerdings der These recht, dass man einen TP nicht auf Geschwindigkeit sondern auf minimalste Kosten hin optimieren sollte. Das widerspricht eben der Idee von Bombadier (und seinerzeit Saab), utopische Leistung zu installieren und das Flugzeug mit roher Gewalt über die 350 Knoten zu schieben.
Wie kommt man darauf, dass eine Maschine (Q400, Saab 2000) mit roher Gewalt auf über 350 Knoten geschoben wurden?

Sehe es unter Umständen umgekehrt: Wenn das Kozept es vorsieht grosse Leistungsreserven zu haben, dann ist eine höhere Reisegeschwindigkeit ein nettes Nebenprodukt.


440mm Sitzbreite + Armlehnen? Sind da heute nicht bereitere Sitze Standart? :headscratch:
Zumal wir bedingt durch unsere Kultur immer breiter werden ...


Kommunikation setzt voraus, dass Sender und Empfänger sich treffen. Kommunikation findet aber zunehmend in einer Form statt, wo aneinander vorbei gesendet oder die Information sowieso nicht verstanden wird. Die Werbung von heute zeigt es deutlich auf. Grauenhaft. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass die Bevölkerung klüger geworden ist, weil es das Internet gibt oder immer mehr Leute das Abitur schaffen.
...
Es wird nicht mehr richtig zugehört, nicht richtig gelesen, aber geglaubt, dann mitreden zu können. Diese Mischung kann dann ganz andere Blüten treiben.
...
Die fliegende Masse interessiert es letztlich nicht, welcher Schaden entsteht, wenn es um die eigene Sache geht und dies ist typisch menschlich. Das ist nun mal so, ich bin nicht anders.
Gut geschrieben.
Der letzte Punkt bestätigt gerade das Milgram-Experiment: Es ist einfach über etwas zu reden und zu entscheiden solange man nicht direkt mit den negativen Folgen konfrontiert wird. Warum wollen in manchen Kreisen alle einen Chefposten?
 

MX87

Space Cadet
Dabei seit
18.04.2005
Beiträge
2.195
Zustimmungen
1.184
Ort
FRA
Danke für die Fotos. :)

Ich denke die F120 wäre - in Anspielung auf einen anderen Thread hier im Forum - wäre ein "Me too"-Flugzeug, das keine Vorteile / Innovationen gegenüber den bereits bestehenden Mustern verfügt. Vielleicht wäre es wirtschaftlich interessanter Umrüstkits für die bereits bestehende Flotte anzubieten. Bleibt nur die Frage ob sich die fliegenden Maschinen noch dafür (Zellenseitig wegen der Flugstunden/-zyklen) eignen würden. Die Pflege der bereits existierenden F70 und F100 hat aber schon Fokker Technologies (Stork Gruppe) inne.
 

IberiaMD-87

Astronaut
Dabei seit
22.02.2005
Beiträge
2.768
Zustimmungen
960
Ort
Hamburg privat, Berlin dienstlich
Gern geschehen mit den Scans.

Ich glaube, dass 44 cm die Norm waren und sind (?) und es auch Sitze mit 43 cm Breite gibt. Auch damals gab es aber schon breitere Versionen bei 2+3-Bestuhlung. Bei der Avro RJ mit 5er-Reihen sind es 46 cm, bei der MD-80 wurde vom Hersteller 45,5 cm Sitzbreite bei 48 cm Gangbreite angegeben. Ich glaube, dass bei Lufthansa lange Zeit 44 cm die Norm waren, bei den Avro RJ 85 nach Umrüstung auf 3+3-Bestuhlung sind es 43 cm bei diesem Typ (mit dem Hinweis, dass der Komfort noch immer genauso gut wäre wie in einer CRJ). Gut möglich ist, dass die „Sitzschulterbreite“ zugenommen hat oder andere Flugzeugtypen da mehr Breite bieten? Insgesamt haben Hersteller die Tatsache zu berücksichtigen, dass Menschen generell größer werden (in einigen Kulturen auch immer dicker). Dies ist eine Herausforderung, auch beim zu berücksichtigendem Gewicht pro Fluggast.

Fokker bot so gesehen einen Industriestandard an, der keine Nachteile erzeugte und durch ihre 5er-Anordnung auch alle Vorteile beim Komfort bot. Aus heutiger Sicht sind auch die Originalgepäckfächer ( es waren ohne Klappen mal einst bessere Hutablagen) eher klein, die Definition „Handgepäck“ hat sich neu definiert.

Die Auslegung der Fokker 100-Kabine gilt (genauso wie bei den langen CRJ oder Boeing 717) für nachteilig, da nur ein einzige Passagiertür angeboten wird. Auf Druck von Swissair entwickelte Fokker zumindest eine hintere Servicetür (genauso auch war es Swissair, die eine hintere Servicetür für die MD-80 forderte), ich weiss nicht, ob diese auch für Passagiere genutzt wurde und wird. Diese hintere Tür war eine Option und zwingend, sollte eine Airline dicht bestuhlte Fokker 100 (mit 119 oder gar 122 Passagieren) einsetzen wollen.

Die Fokker 120 (oder wenn man mal bei der nummerisch logischeren Fokker 130 bleibt), wäre meiner Ansicht nach neben als größtes Mitglied der Fokker-Jetline sehr sinnvoll gewesen - in den 1990ern. Mit der Fokker 70/100 und 130 hätte Fokker sicherlich für eine ganze Reihe von damaligen Kunden ein risikoarmes Flugzeug mit wahrscheinlich sehr attraktiver Kostenstruktur anbieten können.

Nach dem Kollaps von Fokker gab es zeitweise enorme Probleme bei der Ersatzteilversorgung von bestehenden Fokker-Flotten. ich glaube, dass unter Führung von Austrian und KLM (?) eine Interessengruppe etabliert wurde, um mit gemeinsamer Stimme für eine akzeptable Ersatzteilversorgung zu plädieren. Dies änderte sich dann auch positiv. In der Zwischenzeit erhielten auch viele Fokker 70/100 neue Kabinen und wurden ja zumindest bei Austrian für einige weitere Einsatzjahre fit gemacht. Mit Fortschreiten der zeit wird es sicherlich immer weniger attraktiv, bestehende Flotten einer Verjüngungskur zu unterziehen, Diese Zeiten sind vorbei. Positive Beispiele gab es in den 1990ern mit Boeing 727-100-Frachtern, dem Aufwertungsprogramm von DC-9 bei Northwest oder der Umrüstung ab Anfang der 1980ern bei den DC-8. Heute ist es ja eher so, dass Flugzeuge vor Ablauf ihrer strukturellen Lebenszeit auf dem Schrottplatz landen und (natürlich mit großen Ausnahmen) zu Wegwerfprodukten mutiert sind. Zeitgleich stehen ja aktuelle Produkte und neue Designs in der Entwicklung. Hier mit der Fokker 120 anzukommen, ist schwierig.

Gruss
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Selbst der Airbus-Chef sagt "nichts ist so effizient wie Propeller" und zieht Propeller beim A320neo-Nachfolger ernsthaft in Betracht.
Und da ist er nur mäßig gut beraten. Es kommt auf die Strecke an und weitere Randbedingungen. Je kürzer die Strecke, desto besser kommt der Prop weg.

Bei direkten Vergleich d.h. sagen wir CRJ700 gegen Q400 kommt der Prop besser weg. Selbst die hochgezüchteten "Speed-Props" wie Q400 oder Saab 2000 kommen dann noch besser weg als die - für einen Jet günstig zu betreibende CRJ700. Dabei fliegen eben diese "Speed Props" weite Strecken. Paradebeispiel: OLT mit Saab 2000 von Hamburg/Bremen nach Toulouse. Auf kürzeren Strecken nimmt dann lieber die ATR, da der Geschwindigkeitsvorteil nicht so stark zum tragen kommt und die ATR eben noch mehr auf Effizienz getrimmt ist.
Ich hab es durch gerechnet, und dabei "Apple vs Apple" verglichen. Das Antriebssystem "Turbofan" plus entsprechendes sind eine verdammt gute Kombination. Der Prop-Fan könnte dies schlagen, aber eben nur "könnte". Sekundäre Probleme wie Lärm und Vibration sind dabei noch "on top".
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.770
Ort
mit Elbblick
Die Einsparungen sollten enorm gewesen sein, aber nur eine Airline ließ ihre MD-80 ab Werk so ausliefern, dass diese optional später umgerüstet hätte werden können: Delta und ihre MD-88. Deren MD-88 haben eine alternativ verlegte Rohre, erkennbar an einem deaktivierten Fenster im vorderen, linken Rumpfbereich.
Was war damals die Referenz: MD-80 mit JT8D oder B737 Classic. Gegen einen modernen Turbofan (CFM56-5 & -7) am entsprechenden Airframe sag das ganze schon nicht mehr so prickelnd aus. Schlussendlich boten die Turbofans deutlich weniger Risiko bei nicht so viel mehr Verbrauch. Wenn man dann die Gesamtkosten berechnet (wo dann auch Wartung mit einbezieht), war der Propfan zurecht gestorben. Jetzt steht mit dem P&W GTF ein sehr gutes Triebwerk bereit, und das ist eventuell noch steigerungsfähig (das Kerntriebwerk des Leap soll wohl besser sein).
 

Lubeo

Testpilot
Dabei seit
09.05.2006
Beiträge
820
Zustimmungen
79
Ort
Mittelebene
Wenn man dann die Gesamtkosten berechnet (wo dann auch Wartung mit einbezieht), war der Propfan zurecht gestorben.
Und wie steht es mit einem ummantelten Turbofan vs. nicht ummantelten Turbofan aus?
 

IberiaMD-87

Astronaut
Dabei seit
22.02.2005
Beiträge
2.768
Zustimmungen
960
Ort
Hamburg privat, Berlin dienstlich
Was war damals die Referenz: MD-80 mit JT8D oder B737 Classic.
Ich bin mir gerade nicht sicher, aber ich glaube, dass die MD-82 als Referenz herangezogen wurde. 35% Ersparnis habe ich irgendwie im Kopf und dies kann ich nur mit der MD-80 verknüpfen, da die Boeing 727-200 versus MD-82 schon (in der Gesamtheit) nach Aussage von American und PSA etc.. 25 bis 35% einsparte.

Gruss
 
Thema:

Fokker 120

Fokker 120 - Ähnliche Themen

  • Diorama zu Zivile Jets der ersten Stunde - Fokker F.26 Phantom von IRMA in 1/72

    Diorama zu Zivile Jets der ersten Stunde - Fokker F.26 Phantom von IRMA in 1/72: Wie stellt man das Gerät dar? Es handelt sich ja hier nicht um ein Modell eines in Originalröße gebauten Fliegers, sondern um ein Modell des...
  • Fokker D.VII die 50. - Texaco - Roden 1:72

    Fokker D.VII die 50. - Texaco - Roden 1:72: Hier ist sie, meine 50. Fokker D.VII. Es ist eine zivile Version, in Belgien registriert und ab 1934 in Rot und mit Texaco-Reklame an einen Herrn...
  • Zivile Jets der ersten Stunde - Fokker F.26 Phantom in 1/72 von IRMA

    Zivile Jets der ersten Stunde - Fokker F.26 Phantom in 1/72 von IRMA: Das ist ein so früher ziviler Jet, dass er eigentlich ein "What If" Kandidat sein könnte. Wer hätte schon gewußt, dass Gene dieses 1946 geborenen...
  • Fokker D.VII - Luftwaffe Litauen 1920 - Roden 1:72

    Fokker D.VII - Luftwaffe Litauen 1920 - Roden 1:72: Ich zeige euch hier meine zweitletzte Fokker D.VII (Nr.49), es ist eine Maschine der Luftwaffe von Litauen 1920! Roden hat diese Variante auch als...
  • Fokker D.VII - Jasta 4 - Lt. Karl Meyer-Baldo - Roden 1:72

    Fokker D.VII - Jasta 4 - Lt. Karl Meyer-Baldo - Roden 1:72: Hier ist nun meine letzte Fokker D.VII für die "Jasta-Vitrine"....! Es ist die 46. Fokker für die Vitrine, diesmal eine Maschine der Jasta 4 mit...
  • Ähnliche Themen

    Sucheingaben

    content

    ,

    fokker 120 ng

    ,

    dash 8 sauerstoffmasken

    ,
    q 400 unsicher
    , dash 8 q400 keine sauerstoffmasken, mitsubishi regional jet bestuhlung
    Oben