Handwerklich und optisch ein sehr schönes Flugzeug, aber weder die Loehle 5151 (herunterskalierte P-51 als UL), die WAR FW-190 (herunterskalierte Fw 190 als Experimental) noch die ultraleichte Bf 109 aus Deutschland (deren Name ich nicht mehr weiss) haben es auf nennenswerte Verkaufszahlen in Deutschland gebracht, so schön sie alle sind.
Warum soll es jetzt der FK-51 anders gehen?
Wo ist der Markt für solche Nachbauten?
Mir scheint der Markt für das €100T-UL-mit-mindestens-300kg-Leergewicht (wie sie inzwischen alle sind...) vollkommen übersättigt zu sein.
Für nicht viel mehr bekommt man im übrigen ein nagelneue, kunstflugtaugliche Citabria Aurora....
Hallo Kenneth !
Warum sämtliche Warbird-Nachbauten bisher wenig gefruchtet haben, ist nicht so schwer zu erklären:
Diese Typen haben mit dem Originalflugzeug kaum etwas gemeinsam. Angefangen von den Umrisskonturen, den Querschnitten, den Fahrwerken, den Details und in vielen vielen weiteren Punkten zeigen diese Nachbauten nicht mal ansatzweise das Original. Hier stimmt eben kaum etwas überein.
Ein wirklicher Liebhaber von Warbirds oder historischen Flugzeugen wird da auf große Distanz gehen.
Mit der FK-51 konnte ich nicht nur die Konturen, Schnitte, Maße, usw. absolut originalgetreu vom Original übernehmen. Es ist mir mit meiner mehr als zehnjährigen Erfahrung in der Imitation von Blechoberflächen, Nieten, Schrauben, Wartungsdeckeln, usw. gelungen, auch all diese Details perfekt auf die Oberfläche zu übertragen. Deshalb sieht die Mustang nicht nur im Gesamten aus wie das Original, sondern auch bis ins Detail. Da ist nicht nur jede Nietenreihe und Schraube wieder zu finden. Selbst das elektrohydraulische Haupt- und Heck-Fahrwerk, dass sich jetzt gerade im Endstadium der Konstruktion befindet, sieht genau so aus wie beim Original.
Warum dieses neue Konzept
Fliegen kann im VFR-Bereich kaum ein Transportmittel sein. Hier geht es um Freizeit und Hobby, und dafür muss ein solches Flugzeug ausgelegt sein. Wenn man zum tausendsten Mal um den Kirchturm im Ort geflogen ist und alle Flugplätz im Umkreis in- und auswendig kennt, dann verliert das Fliegen einfach die Faszination. Deshalb geben sehr viele PPL-Piloten nach einigen Jahren dieses Hobby wieder auf. Es ist einfach zu kostspielig, um nur so rumzugurken.
Deshalb stehen die Mustang und alle weiteren Entwicklungen, die von mir noch kommen werden, ganz klar unter dem Motto "Spaß am Fliegen". Und da gehören Kunstflug, Schnelligkeit, Wendigkeit aber natürlich auch Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit ganz vorne mit dazu. Aber auch Stauraum fürs Reisen sowie ein gutes Feeling im Cockpit und vieles weitere dürfen nicht zu kurz kommen. Aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung von Peter Funk in der UL-Entwicklung können wir aber auch sicherheitstechnisch den allerneuesten Stand bieten. Zudem muss ein solches Flugzeug einerseits in die UL-Klasse passen, aber auch ohne Kompromisse für die Experimental und LSA-Klasse geeignet sein.
Und all das können die bisherigen Warbird-Replicas nicht mal im Ansatz bieten. Deshalb war der Erfolg dieser bisherig angebotenen Replicas von vorn herein nicht sehr aussichtsreich. Hinzu kommt noch, dass diese Mustangs (und andere) fast ausschließlich als Bausätze angeboten wurden oder werden. Nach unseren Recherchen wurden nicht mal 15 % der gekauften Flugzeug-Bausätze jemals fertig gestellt. Und die, die dann doch nach tausenden Stunden irgendwann fertig gebaut wurden, wurden meist vor dem Erstflug verkauft. So sehen hier die Tatsachen aus. Und dann darf man sich eben nicht wundern, dass hier der Erfolg sehr bescheiden war.
Im Gegensatz dazu wird die FK-51 normalerweise immer als flugfertiges Flugzeug in hochwertigster Ausstattung ausgeliefert. Die FK-51 wird technisch, konstruktiv und festigkeitsmäßig immer für eine Belastung von 600 kg bei +8 / -4 g gebaut. Zugelassen wird sie als UL mit 472,5 kg oder als 600 kg-Maschine als Experimental oder LSA.
Aufgrund der derzeitig noch gültigen Limitierung der UL´s auf 472,5 kg sowie der mit der heutigen Technik völlig unbegründeten Verweigerung des UL-Kunstfluges war also eine Lösung zu entwickeln, wie wir ganz legal auch hier in Europa auf die 600kg samt Kunstflug kommen können. Das Konzept dieser Experimental-Variante ist fertig und wird bis Ende des Jahres umgesetzt sein. Und zwar mit vertretbarem Aufwand für den "Aufbauer" und allen Vorleistungen, um bei den Abnahmen und der Zulassung nicht im Regen stehen gelassen zu werden.
Hinzu kommt eben auch noch der LAPL, für den demnächst die Ausbildung losgehen kann und mit dem auch derzeit bereits die Kunstflugausbildung möglich ist.
Wir sind mit der Entwicklung der Mustang aber noch viel weiter gegangen. Die FK-51 ist mit einem Informations- und Sicherungssystem ausgestattet, das es in einer solch umfassenden Ausführung weder in einem UL noch in einem Echoflugzeug jemals gegeben hat. Hier werden nicht nur alle Fahrwerkskomponenten, wie die Hydraulik sowie die Fahrwerks- und Klappenstellungen und -Verriegelungen als auch die gesamte Steuerung ausgeführt und überwacht. Es werden auch die Fluggeschwindigkeiten (Groundspeed + TAS), die g-Belastungen, Flughöhen, GPS-Koordinaten, Temperaturen, Flugzeugkonfigurationen (Klappen- und Fahrwerksstellungen usw.) permanent überwacht. Wenn man sich nahe der zulässigen Grenzen oder sogar darüber bewegt, erhält der Pilot unmittelbar die entsprechenden Infos und Warnungen.
Wenn gewünscht können all diese Daten auch ausgelesen werden. Man bekommt dann am PC alle diese Informationen übersichtlich als Zahlen oder Diagramme zusammengestellt. Man kann sogar den gesamten Flug auf Google-Earth nachverfolgen. Hierbei wird der geflogene Flugpfad in verschiedenen Farben dreidimensional dargestellt, je nachdem, ob man sich im zulässigen, im grenzwertigen als auch im unzulässigen Bereich befunden hat. Dieses Feature kann auch dazu genutzt werden, um bei einer angeblichen Verletzung des Flugraumes oder der Mindestflughöhe nachweisen zu können, wann, wo und wie hoch man geflogen ist.
All das wäre aber nicht erfüllbar gewesen, wenn ich nicht tausende Stunden in neue Konstruktions- und Produktionstechniken investiert hätte, mit denen es mir nun gelungen ist, die Gewichte von Zelle und Technik wesentlich zu reduzieren und das bei gleichzeitiger Erhöhung der Festigkeit. Zudem konnte ich durch die neuen Technologien die Zahl der Arbeitsstunden ganz wesentlich reduzieren, wodurch erst der unglaubliche (nur noch kurze Zeit gültige) Vorverkaufspreis von 99.800 Euro (+ UST) für FK-51 in der Vollausstattung - wohl bemerkt mit hydraulischem Haupt- und Heckfahrwerk und originalgetreuen Felgen und Rädern, usw.usw. - möglich wurde.
Natürlich gehe ich so ein riesen Projekt nicht ohne fundierte Marktanalysen an. Über ein Jahr habe ich mich damit befasst, welche Wünsche und Anforderungen hier anstehen und welches Marktpotential für eine solche Maschine gegeben ist. Ich habe auch ein 140-seitiges Konzept samt allen Lösungsansätzen hierfür erstellt, welches von Experten geprüft wurde. Dadurch ist es mir auch gelungen, die Österreichische Forschungsförderung von diesem Projekt zu überzeugen.
Nur aufgrund der Unterstützung durch die Österreichische Forschungsförderung war es möglich, die Mustang trotz all der neuen Herausforderungen in nur zwei Jahren zu entwickeln und in einer Rekordzeit von insgesamt nur drei Jahren an die Kunden ausliefern zu können.
Aufgrund dieser Vorgangsweise konnte ich erwarten, dass das Projekt exakt auf den Markt ausgerichtet ist, es die Anforderungen auch erfüllen wird und das Projekt finanziell ohne Probleme umsetzbar ist.
Der riesige Erfolg auf der Aero hat uns nun bestätigt, dass wir durch diesen großen Aufwand im Vorlauf den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Nicht nur das Flugzeug als solches, sondern auch die vielen vielen Detaillösungen und Features haben uns diese enorme Resonanz beschert.
Du hast natürlich recht. Der Markt an null-acht-fünfzehn-UL´s ist überschwemmt. Hier treiben sich die Billiganbieter die Preise immer weiter nach unten, was zusehens in eine Richtung geht, die ich nicht für gut finde und die die Sicherheit dieser Flugzeuge auch nicht gerade fördern wird.
Deshalb käme ich nie und nimmer auf die Idee, in einem solchen Marktsegment mitmischen zu wollen.
Meine Devise ist Sicherheit, Attraktivität, Leistung, Sportlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Nutzen. Und all das können die meisten anderen Hersteller nur sehr eingeschränkt oder gar nicht bieten.
Ich hoffe, ich konnte hier einen kleinen Einblick geben, was hinter der Entwicklung der FK-51 wirklich steckt. Sie ist eben viel mehr als nur ein UL !
Liebe Grüße
Hans