Solange Russland nicht in der NATO ist, wird das nichts. Aber Russland lässt sich ungern kolonialisieren, daran scheitert das.
Gorbatschow wollte die NATO und den Warschauer Packt auflösen und ein neues Sicherheitsbündnis mit den USA schaffen. Die USA wollten nicht. Jelzin wollte in den 90ern mit Russland in die NATO eintreten. Die USA wollten das nicht.
Grundproblem: Russland in der NATO oder einem Nachfolgebündnis würde die Machtverhältnisse innerhalb der Nato stark verändern. Derzeit ist die Nato = USA, denn die USA sind die einzige umfänglich fähige Militärmacht in der Nato. Innerhalb der Nato kann sich kein Bündnis bilden, dass ohne die USA kriegsfähig wäre. Zudem dominieren die USA die Rüstung innerhalb der NATO. Jedes Land, dass auch Schutz der Nato angewiesen ist, ist im Grunde auf Schutz durch die USA angewiesen. Russland als Partner hätte das vollkommen geändert.
Nun haben wir eine Situation, in der alle ehemaligen SU und WP Staaten nacheinander in die Nato kommen aber Russland muss draußen bleiben und wird so sicherheitspolitisch und wirtschaftlich isoliert. Russland wird erst Nato-fähig, wenn die Föderation politisch und militärisch zur Unkenntlichkeit zerstückelt ist und kontrolliert werden kann. Der Griff nach der Ukraine und der Krim und damit nach Sewastopol war ein Schritt in diese Richtung.
Nach dem Motto: Es kann nur einen geben
Das fragile Bündnis zwischen China und Russland könnte das verhindern aber dieses Bündnis ist im Moment nur als fragil zu bezeichnen. Andere Möglichkeit wäre ein Bündnis zwischen West Europa und Russland. Wäre in mancher Hinsicht sinnvoll, ist aber bereits im Keim erstickt worden. Es gebe einzelne Staaten in der EU, die grundsätzlich das Interesse an einer Zusammenarbeit mit Russland hätten und dazu auch noch bereit sind. Dazu gehören Frankreich und Deutschland. Durch die Bindung in der EU und den Einfluss der USA vor allem in Deutschland ist das aber kaum vorstellbar. Dazu müsste man erst die EU aufkündigen und das wird nicht passieren.
Die Russen haben das genau beobachtet und nach vielen Jahren des Versuchens und Bemühens und nach dem Desaster des Versuchs den Raketenabwehrschirm diplomatisch mit Europa und den USA zu verhindern, und nach dem erfolgreichen Vorgehen gegen die Nato Pläne in Georgien sich in den letzten Jahren praktisch von Europa abgewandt und akzeptiert, dass es mit dem Westen keine politische Lösungen geben kann. Sie halten die Gespäche aufrecht, aber in wirklich wichtigen Fragen lassen sie sich nicht mehr auf Verhandlungen ein. Sevastopol und der NATO Beitritt der Ukraine war so eine wichtige Frage und die Russen hatten ihre Ansprechpartner in der Ukraine, in den USA und in der EU zuvor entsprechend gewarnt bzw. ihre Interessen Kund getan. Es hat nur wieder niemanden interessiert.
Die Krise ist ein europäisches Gemeinschaftsversagen. Die Politik der USA ist aus deren Sicht nachvollziehbar, die der Europäer nicht. Russland kann man vor allem wegen ihres Stolzes kritsieren, da sie sich diesen Stolz nicht leisten können.
Das war nun wieder total Off Topic