Und wo wir gerade bei Ansaugluftvereisungszuständen sind: in einem Vergaser wird die Luft um 10° bis 20° kälter. Weil warme Luft mehr Wasser enthalten kann als kalte Luft (ein Kubikmeter Luft mit 0°C bindet 5 g/m³ Wasser, die gleiche Luft mit 20°C aber 17 g/m³; siehe
Tabelle), ist das Potenzial für Vergaservereisung zwischen +10°C und +15°C am größten. Wenn man einem Schüler Vergaservereisung demonstrieren will, also am Besten bei solchen Temperaturen mit reduzierter Leistung (Strömungsgeschwindigkeit an der nur teilweise geöffneten Drosselklappe am höchsten) unmittelbar unter der Basis der Wolken (relative Luftfeuchte nahe 100%) entlang fliegen.
Wo Vergaservereisung eigentlich auch immer ganz gut klappt, ist morgens den kalten Motor auf einer feuchten Wiese starten und dort mit Leerlaufdrehzahl kurze Zeit verweilen. Wenn man dann die Vorwärmung zieht, kann man mit ein bisschen Glück Vereisung feststellen.
Damit wird wohl auch klar, dass sich die Vergaservereisung von der Luftfiltervereisung unterscheidet. Denn unter Null Grad, wenn Schneefall den Luftfilter zusetzen kann, kommt Vergaservereisung auf Grund der geringen absoluten Luftfeuchte nicht mehr vor.