Absturz eines Segelflugzeuges in Klix

Diskutiere Absturz eines Segelflugzeuges in Klix im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Dieser Aussage kann ich nicht ganz zustimmen. Du kannst mit dem Segelflieger locker 100 Stunden fliegen und das ganze mit 10-15 Starts. Stunden...
segelflieger84

segelflieger84

Berufspilot
Dabei seit
20.07.2007
Beiträge
80
Zustimmungen
48
Ort
Daheim
Unter 100 Stunden/Jahr sollte man nicht mal die Tür der Maschine öffnen. Ist völlig illusorisch, ich weiß, aber mal ehrlich, erforderlich wäre es schon, um seine Fähigkeiten zu erhalten.
20 Stunden/Jahr ist deutlich zu wenig. Dazu ist die Fliegerei zu komplex. Aber das liebe Geld........
Dieser Aussage kann ich nicht ganz zustimmen. Du kannst mit dem Segelflieger locker 100 Stunden fliegen und das ganze mit 10-15 Starts.
Stunden gibt Übung beim Fliegen, das ist richtig. Aber was ist mit Start und (vor allem) Landung? Da passieren m.E. die meisten Unfälle. Vor allem, wenn es darum geht, eine Außenlandung oder Landung aus ungewohnter Position.
Deshalb finde ich auch die Vorgabe 14 Starts in 2 Jahren viel zu wenig.

Anmerkung: Ich spreche hier jetzt ausschließlich für die segelfliegenden Piloten.
 
atlantic

atlantic

Astronaut
Dabei seit
26.02.2008
Beiträge
3.816
Zustimmungen
2.301
Ort
Bayern Nähe ETSI
Auf Vereinsebene versucht man seit jeher Gründe zu finden, warum die Flugstundenzahlen pro Pilot dermaßen fallen.

Wenn ich Vereine sehe, in denen die "Top-Leute" die Flugstundenstatistik mit 30 h pro Jahr anführen und die Mehrzahl bei weit unter 20 Stunden "rumdümpelt", dann regt das (trotz der geringen Komplexität der meisten Vereinsflugzeuge) sehr zum Nachdenken an.

Darüberhinaus besteht dieses Problem natürlich auch außerhalb von Vereinen. Nachdem viele Vereine versuchen, das fliegerische Niveau ihrer Mitglieder durch verpflichtende Übungsflüge mit Fluglehrer zu steigern, möchte ich ausdrücklich die Rolle der Vereine in der privaten Fliegerei als ganz besonders wichtig für die Flugsicherheit bewerten. Bei vereinslosen Privatpiloten mag o.g. Problematik daher noch deutlich schwerer wiegen.
Also, ich fliege ja selbst (durchschnittlich 20 -25 h bei 45-60 Starts in den letzten Jahren ), und kenn deshalb auch diese Probleme. Wobei die Mehrheit auch früher nicht viel mehr geflogen ist. Es liegt bestimmt nicht an den Preisen sondern was am meisten fehlt das ist die Zeit.

und ehrlich, was helfen 100te von Stunden wenn man dafür kaum Landungen und Starts hat.



Unter 100 Stunden/Jahr sollte man nicht mal die Tür der Maschine öffnen.
20 Stunden/Jahr ist deutlich zu wenig. Dazu ist die Fliegerei zu komplex. Aber das liebe Geld........
na dann würd ich dir vorschlagen, die Privatfliegerei in Deutschland ganz abzuschaffen.
Da die meisten Vereine ja sowieso schon am Existensminimum rumlaborieren wäre das ja die logische Schlussfolgerung, Die Gewerbliche Luftkutscherei würde sich freuen.

Ich würd erst mal abwarten was die Grund dieses Unfalles war, bevor ich die gesamte Privatfliegerei an den "Hochgefährlichen" Pranger stelle.
 

jackrabbit

Astronaut
Dabei seit
04.01.2005
Beiträge
3.793
Zustimmungen
3.083
Ort
Hannover
Hallo,

Ich würd erst mal abwarten was die Grund dieses Unfalles war, bevor ich die gesamte Privatfliegerei an den "Hochgefährlichen" Pranger stelle.
das generelle Problem ("zu wenig Praxis") bleibt aber bestehen, auch wenn der Grund hier ein anderer sein sollte.


Grüsse
 
Phantom

Phantom

Space Cadet
Dabei seit
11.06.2001
Beiträge
1.466
Zustimmungen
5.324
Ort
Großefehn
Ohne die Gesamtflugstunden pro Jahr mit anzuführen, ist so eine isoliert in den Raum gestellte Zahl sinnlos.
Der Bezug fehlt.

Unfallzahlen lassen sich nicht vergleichen, weil die Bezugsgröße fehlt. Die Bezugsgröße muss dabei die Intensität und den Umfang des Flugbetriebes berücksichtigen. Sachstand ist, dass in Deutschland immer weniger privat und sportlich geflogen wird und auch Teile des gewerblichen Luftverkehrs ganz erheblich geschrumpft sind.
Es ist richtig, dass die Zahl der tödlichen Unfälle alleine nicht viel aussagt. Der Rückgang der Unfälle ist sicher auch auf den Rückgang der Flugstunden/Segelflugpiloten zurückzuführen.
Weiter oben wurde aber diese Frage gestellt:

Kommt mir das nur so vor oder häufen sich tatsächlich Unfälle mit Segelflugzeugen in den letzten paar Jahren? Segelfliegen ist ja keine gefährliche oder unfallträchtige Sportart.
Und hier muss man ganz klar sagen, dass die Unfälle sich nicht häufen. Die Zahl der tödlichen Unfällen ist eher Rückläufig.
 
Cardinal Jockey

Cardinal Jockey

Space Cadet
Dabei seit
27.04.2009
Beiträge
1.331
Zustimmungen
1.255
Ort
FL450
Die Zahl der tödlichen Unfällen ist eher Rückläufig.
...Das liegt zum Teil aber auch an der höheren passiven Sicherheit im Vergleich zu früher. Bei den rund knapp einem Dutzend Segelflugunfällen in meinem Umfeld seit 1992 waren einige de facto nicht überleb bar (Trudelunfälle), andere die man unter Kollision mit Hindernissen und Bruchlandung einstufen kann, wären in Holz oder Gemischtbauweise Flugzeugen teilweise nicht überleb bar gewesen. So stiegen die Leute teils nicht mal mit ner Schramme aus. Es hat sich hier also sehr viel getan, was man nicht vergessen sollte.

Natürlich ist die reine Stundenanzahl kein maßgebender Faktor bzgl. Flugzeugbeherrschung. Und ja man sollte die Flugstunden im Verhältnis zu den Landungen sehen. Das ist ja im Gewerblichen nicht anders. Wenn ein Langstreckenpilot in der Funktion als Relief Pilot Probleme hat, innerhalb von 3 Monaten seine 3 Landungen zu absolvieren, dann ist jedem klar, dass er was das manuelle Fliegen/ Landen angeht NICHT übermäßig fit ist, trotz vielleicht 200 h die er in der selben Zeit "geflogen" ist (fliegen hat lassen).

Allerdings muss man die Kirche auch im Dorf lassen. 100 Stunden Jahresflugleistung ist für einen Privatpiloten schon SEHR viel und außerhalb des Segelfluges finanziell nur für Piloten mit entsprechenden finanziellen Möglichkeiten machbar. Ich würde auch nie alle Piloten über einen Kamm scheren wollen: Ich kenne Leute die fliegen seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau aber auf verhältnismäßig wenigen Flugstunden (~40) wohingegen es auch Flieger gibt, die trotz der doppelten Anzahl an Stunden stets als "Captn Chaos" unterwegs sind und man ihnen nicht mal bei der Vorflugkontrolle abnehmen würde, dass sie soviel fliegen.

Bei allem Respekt - aber eine LS-4, eine DV20 oder ein SF-25 ist nun auch keine F-104. Daher folge ich eindeutig NICHT dem Ruf nach Stunden, Stunden, Stunden, und alles was unter 100 / Jahr ist, ist unsafe. Trotzdem, wenn ich mir anschaue wie heute vielfach derart simple Flugzeuge "gekillt" werden (im Bereich Blechschäden/ Landeunfälle ohne Personenschaden) dann muss man sich echt fragen was hier eigentlich heutzutage so schief geht!

Ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen und einen Teil der Problematik auf die Ausbildung schieben - auch auf die Gefahr hin, dass man mich hier gleich lyncht:

Ich habe meine (Segel-) Fliegerei noch mit einem Mix aus alten Fluglehrern (...damals bei der Waffe...) und einer jüngeren Generation von Fluglehrern gelernt. Ich muss sagen, dass es mit den Alten oftmals wenig Spaß gemacht hat. Es ging zuweilen ein wenig wie bei der BW zu und man kassierte schnell einen saftigen Anschiss von dem man sich erst einmal erholen musste. Im Landeanflug im Blanik mal die Geschwindigkeit um 10 km/h verfehlt oder mit zu viel Querlage in den Endanflug gekurvt und es gab was "hinter die Löffel".

Diese Methoden waren de facto nix für den zart besaiteten. Die jungen Fluglehrer versuchten das ganze mit gut Zureden und Erklären. Auch gut.

Nur wenn ich mir einen Großteil der Unfälle anschaue, die ich im Segelflug in meinem Umfeld hatte (rund ein Dutzend), dann könnte man ALL diese Unfälle auf die Ausbildung abwälzen: Man flog zu übermütig in niedriger Höhe, man nahm es mit der Geschwindigkeit nicht genau genug, oder man machte die Fehler, bei denen man von den Alten so ordentlich zur Sau gemacht wurde.

Ich glaube daher, dass vielfach diese "Friede Freude Eierkuchen Mentalität" mit "Fliegen muss Spaß machen - wir müssen uns schließlich auch gegen andere "Funsportarten" behaupten" in der Fliegerei wo es auch mal um Leben und Tod geht (und nicht ob der Ball im Tor liegt oder nicht) schuld an so manchen Unfällen ist, die früher so in der Art und Weise gar nicht oder nur sehr selten passiert wären.
 
Zuletzt bearbeitet:
A.G.I.L

A.G.I.L

Space Cadet
Dabei seit
12.12.2004
Beiträge
2.384
Zustimmungen
2.054
Ort
Zwischen EDDK und EDKL
Ich kann mich der zweiten Hälfte dessen, was Cardinal Jockey schreibt, nur anschliessen (übrigens auch ohne der Unsitte zu verfallen, seinen Beitrag komplett zu zitieren, was nur den Lesefluss stört, wenn der zitierte Beitrag direkt darübersteht).
Zwar hatte ich keinen "alten Adler" unter meinen Vereins(segel)fluglehrern, aber in Schule und Berufsausbildung war es nicht anders. Die alten Lehrer waren Respektpersonen, was man von den jüngeren besamthandschuhten sehr oft wahrlich nicht behaupten konnte... :FFTeufel:
 
Zuletzt bearbeitet:
mig-jet

mig-jet

Testpilot
Dabei seit
29.06.2011
Beiträge
721
Zustimmungen
1.508
Ort
Luxembourg
Ich kann mich der zweiten Hälfte dessen, was Cardinal Jockey schreibt, nur anschliessen (übrigens auch ohne der Unsitte zu verfallen, seinen Beitrag komplett zu zitieren, was nur den Lesefluss stört, wenn der zitierte Beitrag direkt darübersteht).
Zwar hatte ich keinen "alten Adler" unter meinen Vereins(segel)fluglehrern, aber in Schule und Berufsausbildung war es nicht anders. Die alten Lehrer waren Respektpersonen, was man von den jüngeren besamthandschuhten sehr oft wahrlich nicht behaupten konnte... :FFTeufel:
Ich hatte einen deutschen Fluglehrer, und das war wirklich ein "alter Adler" der alten Schule, und der hätte am liebsten noch eine Pickelhaube getragen. Rückblickend kann ich nur sagen dass jeder Schüler Respekt vor Ihm hatte, und es war Ordnung im Flugbetrieb. Er unterstützte die jungen Schüler mit wenig Taschengeld und hatte auch immer Kontakt mit den Eltern der zu Ausbildenden.
Solche Fluglehrer sind leider heute eine Seltenheit.
MfG, Marc
 
LEKTOR-Start

LEKTOR-Start

Sportflieger
Dabei seit
05.08.2008
Beiträge
19
Zustimmungen
15
Ort
Laage
Also auch hier wieder ein Beispiel für eine tödliche Selbstüberschätzung. :confusion:

180km/h in 10m Höhe.....da reicht wirklich eine falsche Handbewegung.

Außerdem sollte sich der Veranstalter fragen, warum er solche Überflüge zuließ. :mad:
Er trägt damit in meinen Augen eine Mitschuld am Tod der Segelfliegerin.
 
Nummi

Nummi

Astronaut
Dabei seit
18.07.2006
Beiträge
2.700
Zustimmungen
1.386
Ort
EDBQ und EDAY
Solche Zielanfluege sind ueberall normal. Ein Pilot der einen Wettbewerb mitfliegt sollte auch das fliegerische Koennen mitbringen,
Hier kam es zu einer Verkettung von bloeden Umstaenden. Haette sie hochgezogen und waere eine verkuerzte Platzrunde geflogen waere wahrscheinlich nichts passiert. Dafuer kann man aber nicht die Jury verantwortlich machen.
 
Gabi

Gabi

Space Cadet
Dabei seit
03.06.2001
Beiträge
2.099
Zustimmungen
2.191
Ort
JWO
180 km/h in 10 m Höhe sind an sich nicht das Problem, wenn ich mich auf´s Fliegen konzentriere. Kommen andere Sachen hinzu wird´s schnell problematisch.
 
I/JG8

I/JG8

Space Cadet
Dabei seit
29.11.2006
Beiträge
1.497
Zustimmungen
2.334
180 km/h in 10 m Höhe sind an sich nicht das Problem, wenn ich mich auf´s Fliegen konzentriere. Kommen andere Sachen hinzu wird´s schnell problematisch.
Genau. Wettbewerbsstress und eine voller Luftraum überm Platz lenken ab. Und in 10 m gibt es nur noch "Fly the Plane". Leider sind wir alle aber erst hinterher schlauer...

Die Entscheidung der Veranstalter für ein Zielband und gegen einen Zielkreis sollte man schon mal hinterfragen. Ebenso welche Minimumhöhe für den Zielbandüberflug gebrieft wurde.

In den letzten beiden Jahren habe ich an diversen Briefings bei DM und Qualis teilgenommen. Ich dachte eigentlich Zielband wäre OUT..aus Sicherheitsgründen?
 

klaus06

Space Cadet
Dabei seit
19.12.2013
Beiträge
1.626
Zustimmungen
784
Bitte löschen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema:

Absturz eines Segelflugzeuges in Klix

Absturz eines Segelflugzeuges in Klix - Ähnliche Themen

  • 14.01.2024: Absturz eines Heißluftballons in Arizona (USA) - vier Todesopfer

    14.01.2024: Absturz eines Heißluftballons in Arizona (USA) - vier Todesopfer: https://www.krone.at/3217974 "...Beim Absturz eines Heißluftballons im US-Bundesstaat Arizona sind am Sonntag vier Menschen ums Leben gekommen...
  • Absturz eines Segelflugzeuges auf der Hahnweide

    Absturz eines Segelflugzeuges auf der Hahnweide: Bei einem Absturz eines Segelflugzeugs am Segelfluggelände Hahnweide ist ein 66-Jähriger Pilot ums Leben gekommen. Die Kriminalpolizei ermittelt...
  • 11.08.18, EDVE, 1 Toter bei Absturz eines Segelflugzeuges

    11.08.18, EDVE, 1 Toter bei Absturz eines Segelflugzeuges: Beim Absturz eines Segelflugzeuges am Braunschweiger Flughafen ist gestern Abend ein 15jähriger Flugschüler ums Leben gekommen. 15-Jähriger...
  • Absturz eines Segelflugzeuges in Hockenheim

    Absturz eines Segelflugzeuges in Hockenheim: Am Sonntag, den 10.09.2017, ist in Hockenheim ein Segelflugzeug beim Windenstart abgestürzt. Hockenheim: Person stirbt bei Absturz mit...
  • Absturz eines Segelflugzeuges in Lüsse

    Absturz eines Segelflugzeuges in Lüsse: Lüsse –- Ein Segelflugzeug ist auf einem Flugplatz bei Bad Belzig kurz nach dem Start abgestürzt –die Pilotin (59) aus Schleswig-Holstein...
  • Ähnliche Themen

    Sucheingaben

    klix absturz

    ,

    flugunfall in klix

    ,

    unfall klix

    ,
    absturz klix
    , segelflugzeug absturz klix, segelflugunfall klix, klix segelflug unfall, segelflugunfall, unfall klix segelflug, segelflugunfall klix www.flugzeugforum.de, https://www.flugzeugforum.de/threads/absturz-eines-segelflugzeuges-in-klix.84245/page-2, bruno gantenbrink segelflugunfall bfu, flugunfall klix, klix flugplatz unfall , klix pokal, segelflugunfall klicks, klix segelflug absturz, rede von bruno gantenbrink, lba segelfugzeugunfallberichte, bfu bericht klix, http:www.flugzeugforum.dethreads84245-Absturz-eines-Segelflugzeuges-in-Klixp=2285203, segelflug unfall klix, bruno gantenbrink unfall, unfall, segelflugzeug absturz 2016
    Oben