AGO Flugzeugwerke 1934-1950 Updates

[AGO Scheer]

Hallo AGO-Freunde,
heute mal eine Ergänzung zum Kapitel der Frontreparaturbetriebe AGO:
Am 03. 11. 1942 begab sich Bildberichterstatter Zwirn, "bewaffnet" mit seiner Kamera nach Villacoublay.
Aus der Serie, die bei der Gelegenheit entstand, hier einige seiner besten Fotos.
Man sieht
# den Wachposten vor dem Eingang zum AGO FRB / GL Lager,
:

 

[AGO Scheer]

# eine junge Französin schlüpft unter dem Schlagbaum durch

 

[AGO Scheer]

# und (gestellte) Kontrolle eines Monteurs vor den Reparaturhallen (hier wird eine Ju 88 wieder fit gemacht)

 

[Junkers-Peter]

Schöne Fotos, René.
Leider fehlt mir noch entsprechendes für den Junkers-Bereich in Villacoublay bzw. so ein Foto mit Schild des Junkers-FRB. Hast du das letzte Foto als Original in deiner Sammlung? Dann hast du mich damals wahrscheinlich bei ebay überboten, grrrr.

Ich habe ein Foto der Ju 88 A-4 /5751 aus der gleichen Serie - von der anderen Seite, leider mit einem nicht zu identfizierenden Wappen. Es zeigt wohl drei stürzende Adler mit Bomben in den Fängen.

Glücklichweise gibt es in BA/MA in Freiburg noch recht detaillierte Unterlagen zum Junkers-FRB in Villacoublay. Demnach war die Ju 88 vom 19.10. bis 22.11.42 in Villacoublay-

 

[AGO Scheer]

Ja, das und noch eines, das ich dir gern für dein Buch überlassen würde, Peter. Aber hattest du nicht so eine schöne Aufnahme mit dem Junkers-Schriftzug an einer Halle und Kaffee trinkenden Mitarbeitern im Vordergrund? Weiter per mail?

 

[Junkers-Peter]

Ich habe ca. 50 Fotos von Villacoublay, letztens erst wieder vier schöne bei ebay-USA nach dem Einmarsch der Amis gekauft, aber leider keines vom Junkers-Eingangsbereich mit Schild. Ich suche auch noch einen Lageplan. Aber weiter per mail.

 

[AGO Scheer]

Dann bleiben wir noch etwas in Frankreich:
Leider konnte ich nicht alle Aufnahmen aus Frankreich in das Buch hineinnehmen. Gerade das Kapitel FRB betreffend...
Also mache ich es hier:
Die Front-Reparatur-Betriebe hatten zu Anfang der Errichtung nicht nur die Aufgabe, deutsche Maschinen zu reparieren.
Der Bestand an französischen Beutemaschinen war sehr groß. Zumeist waren die erbeuteten Maschinen veraltet und wurden nicht nachgenutzt.
(Ausnahmen waren z.B. die NAA 57 oder 64, [Danke lutz_manne!])
Aber zumindest das Material der "alten Vögel" war wertvoll und wurde wiederverwertet.
So auch bei AGO auf dem Platz von Auxerre:
Die meistfotografierte Maschine nach der Besetzung des Platzes war ein Amiot - Bomber.
Diese A143 "Sergent Portain" war nach einem verunglückten franz. Flieger benannt und wurde an Ort und Stelle zerlegt. Diese Arbeiten übernahmen flämische Kriegsgefangene, die man hier bei der (recht rustikalen!) Arbeit sieht.

 

[lutz_manne]

Zumeist waren die erbeuteten Maschinen veraltet und wurden nicht nachgenutzt.
(Ausnahmen waren z.B. die NAA T-6)

Sehr schöne Fotos, wie immer. Du meinst hier sicherlich die NAA-57 und NAA-64, welche bei den Flugschulen der Luftwaffe Verwendung fanden.
North American NA-64 Yale - Wikipedia

 

[AGO Scheer]

Hallo Kollegen,
tatsächlich fiel mir durch freundliche Zuarbeit aus England noch ein Schadensbericht in die Hände:
Ergänze:
Tabelle S. 275
07.03.1941 / BAL bei AGO / Bf 109 D-1 / 2312 / TA+ET / Ofw Hermann Wulf / Landeunfall durch technische Mängel: Öldruckmanschette Fahrwerk geplatzt / 15% Die linke Fläche wurde stark beschädigt, daher die hohe Prozentzahl. FF unverletzt. Das Foto ist leider sehr mäßig, musste vergrößern... Beachte die (abwaschbare!) große Werknummer an der Triebwerksverkleidung.

.

 

[lutz_manne]

In
"Götterdämmerung
Luftwaffe Wrecks and Relics
Number 1"
ist dieses Foto und ein weiteres von dem Unfall abgedruckt. In etwas besserer Qualität.

 

[AGO Scheer]

Da ging ich bislang immer davon aus, dass in diesen Büchern nur die Fotos alliierter Soldaten von Luftwaffen-Wracks aus den letzten Kriegsmonaten veröffentlicht wurden... Gibt's da drin noch mehr von AGO? Wenn das Foto klarer ist: War eine Quellenangabe dabei?

 

[lutz_manne]

Mir wurden die Fotos auch nur zugetragen mit der Buchquelle. Weitere Infos habe ich leider nicht.
Aber frag mal den Autor Brett Green, auch Betreiber dieser Seite: HyperScale - An Online Magazine for Aircraft and Armour Modellers

 

[Junkers-Peter]

Ich habe das Heft hier und mich gerade durch den ganzen Flugzeugschrott gewühlt.

Wenn ich nichts übersehen habe (viele Orte sind auch falsch bezeichnet) kommt AGO nur noch ein Mal vor: Auf den Seiten 18/19 die Bauchlandung der Bf 109 E-7/7667 (CD+ED) mit 2 Fotos zu sehen. Flugzeugführer Paul Franke, Datum: 28.09.41 um 16.00 Uhr. Die Werknummer ist auch in weiß auf der Motorverkleidung aufgemalt. Bei Bedarf kann ich dir scans rüberschicken.

 

[AGO Scheer]

Ja, der "Paule" Franke... Urgestein der Einfliegerei und ein alter Hase: Mittvierziger damals.

Der fiel auch durch seine "linkshängend" getrimmten Flugzeuge auf. Sein "Markenzeichen". Das war auch er, der am Heiligabend, 24.12.1943, unbedingt noch eine fehlerhafte Fw 190 (Motorlauf) einfliegen musste, die aber nach dem Start promt wieder verreckte, über die Andersleber Chaussee rutschte und dabei eine Frau samt Fahrrad "abräumte". (S. 257)

Und wo wir beim Thema Unfälle sind: Hier mal ein Bericht von einem anderen folgenschweren Unfall. (S. 249).
Johann "Hänschen" Bungarz (nach dem Krieg Leiter der Luftaufsicht Borkenberge / Dülmen)


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[lutz_manne]

Gibt es Fotos von dem Unfall?

 

[AGO Scheer]

Nein, leider nicht.

 

[Junkers-Peter]

Ich habe doch noch was übersehen:
6.12.41, Fw 190 A-2 190 0122088 (KE+XC) Rollunfall mit Monteur August Faber, mit einem Foto
Schicke ich dir auch noch rüber.

 

[AGO Scheer]

Danke, Peter, Fabel hieß der Pechvogel korrekt, er war bei der Motorlaufkolonne und hat die A-2 WNr. 2088 ins Tarnnetz vor Halle 11 rollen lassen.
Unverschuldet, denn das Triebwerk ging plötzlich auf Volllast und die Bremsen waren bei dem nagelneuen Vogel noch nicht eingerollt.
Zack: Saß er drin im Tarnnetz!

Resultat: Äußerstes Drittel der rechten Tragfläche abgerissen, linke Fläche stark eingedrückt, Randbogen zerstört, Luftschraube: alle Blätter verbogen.
Fläche musste getauscht werden. 35% Schaden.
Habe ich im Buch aber nur in der Tabelle erwähnt.

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[AGO Scheer]

Hallo Kollegen,
Peter hatte sich für mich durch den Schrott gewühlt und mir das Foto gezeigt.
Nun ich habe festgestellt, dass die Aufnahme in "Götterdämmerung" gar nicht die A-2 KE+XC zeigt,
sondern die A-3, KI+CP- aber mit gleichem Unfallverlauf.
Hier die Maschine aus anderer Perspektive:

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[AGO Scheer]

Hallo Kollegen,
nachdem ich im letzten Jahr einen freundlichen Hinweis bekam, konnte zum Geheimprojekt Fernwellenjäger Ao 225 weiter Licht ins Dunkel gebracht werden. (Danke an die DLR nach Göttingen!)
Nun war die Zeichnung eines Drei-Seiten-Risses möglich und ergänzende Angaben zur Erprobung der Zelle mit Triebwerk. Auch Fotos fanden sich in den Ex-AVA-Unterlagen.
Wer Interesse an dem interessanten Projekt hat, dem möchte ich den aktuellen "Klassiker der Luftfahrt" empfehlen. (07|19). Dort findet ihr dann neben aktuellen Rechercheergebnissen auch den 3-S-R.