Alaska Airlines 1282 - Druckverlust nach Rumpfschaden

Diskutiere Alaska Airlines 1282 - Druckverlust nach Rumpfschaden im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; https://www.welt.de/wirtschaft/article249386456/Boeing-737-9-Max-Fenster-und-Rumpf-brechen-in-der-Luft-Nagelneue-Boeing-muss-notlanden.html
Captain Schwarz

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speciman

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Eine 737MAX hat während des Fluges ein Rumpfteil verloren. Sieht nach einem Emergency Exit Panel aus?
Flugzeug hat eine erfolgreiche Notlandung gemacht.

 
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Simon Maier

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Hallo,

Auf Bluesky (Twitter Ersatz) wird berichtet dass dort bei maximaler Bestuhlung ein Notausgangpanel sein muss, die Alaska Airlines Maschine aber wohl mehrere Klassen hat (und damit weniger Sitzplätze) und dass dadurch rechtlich bei dieser Bestuhlung dort kein Notausgang erforderlich ist. Scheinbar wird dann ein eigentlich nicht zu öffnendes Panel fest eingebaut.


 
Airtoair

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Dazu habe ich mal wieder rein interessehalber ein paar Fragen, weil ich noch nie davon gehört habe.
Gibt es das öfter, dass eigentlich vorhandene Notausgänge so verschlossen werden, dass sie nicht benutzbar sind, weil sie rechtlich nicht notwendig sind? Gibt oder gab es das auch schon bei anderen/früheren Versionen der Boeing 737? Wie ist/war es bei anderen Boeing Typen? Wie sieht es bei anderen Herstellern aus?
Ist das eine gängige Praxis bei verschiedenen Airlines, oder ist Alaska da eher die Ausnahme?
Warum macht man das eigentlich so? Ist ja eigentlich widersinnig, Exits zu "vernageln", die im Notfall Leben retten können. Erinnert irgendwie an abgeschlossene Notausgänge in Clubs, um zu verhindern, dass Besucher ohne Eintritt zu bezahlen reinkommen. Dies ist hier wohl eher nicht der Fall. Wird dadurch der Flieger bei Anschaffung oder Unterhalt günstiger? Offensichtlich wurde so ja eine Schwachstelle geschaffen.
Wenn, dann könnte man den Rumpf da ja richtig durchgehend bauen.
 
flyzzmeise

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Dazu habe ich mal wieder rein interessehalber ein paar Fragen, weil ich noch nie davon gehört habe.
Gibt es das öfter, dass eigentlich vorhandene Notausgänge so verschlossen werden, dass sie nicht benutzbar sind, weil sie rechtlich nicht notwendig sind? Gibt oder gab es das auch schon bei anderen/früheren Versionen der Boeing 737? Wie ist/war es bei anderen Boeing Typen? Wie sieht es bei anderen Herstellern aus?
Ist das eine gängige Praxis bei verschiedenen Airlines, oder ist Alaska da eher die Ausnahme?
Warum macht man das eigentlich so? Ist ja eigentlich widersinnig, Exits zu "vernageln", die im Notfall Leben retten können. Erinnert irgendwie an abgeschlossene Notausgänge in Clubs, um zu verhindern, dass Besucher ohne Eintritt zu bezahlen reinkommen. Dies ist hier wohl eher nicht der Fall. Wird dadurch der Flieger bei Anschaffung oder Unterhalt günstiger? Offensichtlich wurde so ja eine Schwachstelle geschaffen.
Wenn, dann könnte man den Rumpf da ja richtig durchgehend bauen.
Es ist durchaus üblich nicht vorgeschriebene / geforderte Türen zu deaktivieren. Es werden quasi Rümpfe von der Stange verwendet und wenn für eine geringere Passagierzahl Stühle installiert sind, kann auf die eine oder andere Tür verzichtet werden. Vorteil: innen ein einheitliches Bild der Kabine, Gepäckfächer, Sitzabstände und beim Wiederverkauf des Fliegers volle Flexibilität.
Diese Deaktivierung wurde auch bei der Cabinmod. der Qantas A380 z.B. so realisiert und ist auch bei BBJ und ACJ sowie beim Frachterumbau üblich. Die Türen sind dann von außen nicht als solche lackiert und für Retter nicht nutzbar.
 
flyzzmeise

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Ob diese "Dummy" Tür im Werk oder in der Wartung nicht richtig montiert / gesichert wurde wird sicher analysiert.
 
Kenneth

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Das muss doch Tür und (der nicht richtig befestigter?) Rahmen sein, die verloren gegangen sind? Liegt eine solche Tür nicht an Anschlägen an und kann nur nach innen geöffnet werden?
 
4F721210

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Die 7M9 kann mit drei unterschiedlichen Konfigurationen des MED (mid-cabin emergency door) zugelassen werden.
MED deaktiviert für max. 189pax
MED als Type II für 215 und
MED als Type I Türe für max 220 Pax.
Das entsprechende "Loch" für die Tür in der Rumpfstruktur haben sie aber alle.
 

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Scheinbar ist da eine komplette Tür verbaut (Notausstieg) und diese wird nur durch eine Platte von innen unzugänglich gemacht und innen so verkleidet als wäre es durchgängig wie eine Fensterreihe. Normal müßte ja eine extra Sicherung die Tür nun verriegeln. Es ist ja so nicht möglich den Schließmechanismus "nachzuziehen" also ohne zusätzliche Sicherung und Verriegelung dürfte da ja kein Flugzeug das Werk verlassen.
Kann die sich mit den Flügen in den wenigen Wochen im Betrieb einfach so "lockern"? Geht solch eine Nottür nach innen oder nach außen auf?
Wie löst Airbus dies? z.B. beim A380?
 
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Dazu habe ich mal wieder rein interessehalber ein paar Fragen, weil ich noch nie davon gehört habe.
Gibt es das öfter, dass eigentlich vorhandene Notausgänge so verschlossen werden, dass sie nicht benutzbar sind, weil sie rechtlich nicht notwendig sind? Gibt oder gab es das auch schon bei anderen/früheren Versionen der Boeing 737? Wie ist/war es bei anderen Boeing Typen? Wie sieht es bei anderen Herstellern aus?
Ist das eine gängige Praxis bei verschiedenen Airlines, oder ist Alaska da eher die Ausnahme?
Warum macht man das eigentlich so? Ist ja eigentlich widersinnig, Exits zu "vernageln", die im Notfall Leben retten können. Erinnert irgendwie an abgeschlossene Notausgänge in Clubs, um zu verhindern, dass Besucher ohne Eintritt zu bezahlen reinkommen. Dies ist hier wohl eher nicht der Fall. Wird dadurch der Flieger bei Anschaffung oder Unterhalt günstiger? Offensichtlich wurde so ja eine Schwachstelle geschaffen.
Wenn, dann könnte man den Rumpf da ja richtig durchgehend bauen.
Wie schon von Chopper80 gesagt, spart man an vielen Stellen, wenn man einen Exit deaktiviert, bzw. einen Flieger gleich ohne bestellt. Letzteres geht heute nicht mehr, weil die Liste aufpreispflichtiger Extras heute nicht mehr so üppig ist wie früher. Da bleibt nur "vernageln". Wenn du aber einen Exit (bzw. das Paar) weniger hast, dann kannst du auch weniger Sitze einbauen (wegen exit-abhängigen Evakuierungs-Limits)

Unterschiedliche Exit-Konfigurationen sind übrigens bei vielen Typen zu sehen und absolut nichts Ungewöhnliches. Früher musste die Airline halt wissen, was sie will und unterschiedliche Aspekte abwiegen (Kosten, Kapaziät, Wiederverkaufswert...)

Mal als Beispiel die 767-300:
Für die konnte man aus drei verschiedenen Exit-Konfigurationen wählen:
A-III-III-A (also vorne und hinten je ein Paar Type A und über der Fläche zwei Paar Type III) - wie z.B. diese -332ER der Delta. Da dürfen dann maximal 290 Paxe rein.
A-A-III-A wie z.B. diese -3P6ER der Delta. Auch für 290 Paxe zugelassen. An dem Beispiel sieht man schön, warum Boeing früher jede Maschine mit Kundennummern versehen hat. "P6" wurde für Gulf Air konfiguriert und gebaut.
A-A-I-A wie diese -304ER. Da konnte man dann max. 351 Paxe evakuieren.


Deaktivierte Exits gibts bei Airbus aber ganz genauso. Beispielhaft hier mal das Extrem nach unten hin: C-III-(0-0)-C für max 149 paxe. Die deaktivierten Ausgänge sind erkennbar.
 
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