Volodymyr
Space Cadet
Wir wissen und verstehen alle, dass bis heute im Russland nie ernst über die Fertigung von AN-70 gehandelt wurde.Nein, die Ansichten eines Ingenieurs, der das Thema Zulassung mal zuende gedacht hat.
Beim AV-8A war das vergleichsweise einfach: hier arbeiteten beide nach ähnlichen Standards, weiterhin gingen in den 60ern noch Sachen, die heute nicht mehr gehen. Seitdem haben die Zulassungsvortschriften sich mindestens verdreifacht.
Die Antonov ist funktionsfähig, aber gegen welche Anforderungen nachgewiesen? Fun fact: die X-35 war auch funktionsfähig, die F-35 kämpft seit 10 Jahren um diesen Status. Die An70 ist weiterhin ein Prototyp, kein fertiges Flugzeug.
Weiterhin ist eine technische Lösung ein integrales Ding: ich muss für die Zulassung eines Bauteils bis in den letzten Winkel der Fertigungskette alles betrachten. Sprich: irgendein Wald-und-Wiesen Zulieferer von Antonov muss auf einmal nach Part 21G arbeiten, ein unabhängiges Qualitätsmanagement haben. Dieses alles nachträglich in die Fertigungsorganisation (welche ja prinzipiell nicht mehr existiert) wäre so aufwändig, dass ein Neubau eigentlich sinnvoller wäre. Man bedenke: hat man das alles durchexerziert, hat man bestenfalls ein Produkt, welches genausogut ist.
Da wäre der A400M leichter. Mit neuen Triebwerken wäre es ein neues Flugzeug, aber alle Zuliefer genügen europäsischen Anforderungen, die mit amerikanischen harmonisiert sind.
Ich weiß, Du denkst da in vermeintlich größeren Zusammenhängen.
Allerdings klappt das nur, wenn man durch konkretes Wissen nicht am Boden gehalten wird. Deswegen hat auch kein Akteur jemals ernsthaft die Antonov-Lösung vorgeschlagen. Es war allen mit etwas Basiswissen klar, dass das gar nicht klappen kann. Beispiele wie der Eurohawk sind ein teurer und peinlicher Beleg dafür.
Ach ja: jetzt kann man große Sprüche klopfen, dass man ja auch mal anders rangehen könnte. Vergesst es, man wird nicht seine eigenen Regeln einfach über Bord werfen.
Wir haben aus Russland nur Spekulationen hundertmal gehört.
Die Streitkräfte von Russland hat immer die Entwicklung eingebremst, bzw blockiert bzw torpediert und nicht vollständig finanziert.
Politikern und Generalen hatten seit Anfang 2000 im Russland eines zugesagt, und es wurde anderes politisch unterzeichnet, und es wurde drittes gehandelt.
Im Russland waren nur drei zuverlässigen Partner für Antonov und Progress-Ivchenko/Motor-Sich, und zwar:
1) NPO Saturn in Moskau (Gear-Box); 2) NPO Aerosila in Stupino (Propeller) und 3) Hydromasch in Nishnij Nowgorod (Fahrwerk).
Diesen Drei ukrainischen und Drei russischen Firmen haben immer versucht, mit eigener knappen Finanzierung die Entwicklung von AN-70 nach vorne zu bringen. Ich nehme meine Mütze vor Aktivitäten von NPO Saturn, NPO Aerosila und Hydromasch ab.
Heute ist sehr wichtig, was Amerikaner weiter machen werden?
Wenn USA mit Canada bzw ohne Canada Ja sagt, werden zwei Flugzeuge AN-70 bis Ende 2018 mit dem Zielpreis von 140-160 Mio für Zulassung fertiggestellt werden. Danach hat A400 keine Chance das TW D-27 zu erhalten. (wegen Ausbuchung der Fertigung von D-27)
Im 2019 könnte von 4 bis 6 AN-70 hergestellt werden und im 2020-2022 bis 8-10 pro Jahr und an 2023 - bis 12 St.
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