Hi..
Momentenfreie Anbrinung ist nicht gleich momentenfreie Anbringung...
eine entscheidende Größe ist der Schlaggelenksabstand, d.h. der Abstand des Schlaggelenkes (oder des fiktiven, elastischen Gelenkpunktes beim gelenklosen Rotor) von der Drehachse.
Bei den typischen Zweiblattrotoren ist dieser NULL. Damit ist das einzige Steuermoment, welches auf den Hubschrauber wirken kann, beschränkt auf Abstand Rotorkopf zum Schwerpunkt multipliziert mit dem Sinus der Neigung der Blattspitzenebene multipliziert mit dem Rotorschub.
An sich auch in Ordnung. Problem ist dabei nur, dass bei Null Schub Null Moment und damit Null steuerautorität auf Roll/nicik - die allseits berüchtigte Low-G-Problematik hat (u.A.) darin ihren Ursprung.
Bei negativem Schub hätte ich damit sogar eine Ruderumkehr auf roll und nick... (ok, betrifft die "manntragenden" nicht wirklich)
Wenn ich einen Hubschrauber agil machen will (und das in jeder realistischen Lage) , dann benötige ich Steuermoment.
Sitzen die Schlaggelenke weiter außen, so gibt es ein Moment infolge der Fliehkraft:
Rotorblatt-Fliehkraft*sinus(Blattspitzenebene)*Schlaggelenksabstand. Dieses ist unabhängig vom Schub, es hängt nur von festen Kenngrößen des Rotorsystems und dem Steuerausschlag ab.
Ich benötige einen Mittelweg zwischen Steuerbarkeit und Belastung des Rotormastes - das Mastmoment darf aus Festigkeitsgründen und wegen der übertragenen Vibrationen eben auch nicht zu groß sein.
Was die Kosten angeht: der direkte Konkurrent für den Zweiblattrotor war eben zunächst der artikulierte Mehrblattrotor mit all seinen zusätzlichen Teilen.. erst mit dem Erscheinen von gelenklosen und lagerlosen Rotoren war ein im Betrieb einigermaßen konkurrenzfähig günstiger Rotor
zu machen.... unter der Voraussetzung, dass die hohen Entwicklungs- und Nachweiskosten sich nur auf den Anschaffungspreis auswirken.
Dazu sollte man sich neben den erwähnten Vorteilen auch die Nachteile des Teetering-Rotors gegenüber einem Mehrblattsystem anschauen:
-kein freies Steuermoment (siehe oben)
-niederfrequentes Vibrationsspektrum mit höherer Grundamplitude
-Höhere Lärmentwicklung (2 GROSSE Druckstörungen pro Umdrehung anstatt zwei kleinerer)
-geringerer verwendbarer Schwerpunktbereich
gruß
a.p.