Die Ausstattung mit der 110C taugt zur Abgrenzung des Geschwaders im Frühjahr 1940 nicht wirklich, da zu dieser Zeit alle ZG's mit diesen 110-ern ausgestattet waren. Im übrigen haben wir ja bisher noch gar keine Aussage zum (möglichen) Zeitpunkt der Aufnahme. Ebenso wenig zum Ort. Beim ZG 76 könnte es Jever, in Dänemark oder auch Norwegen sein, auch der erste Standort nach Übergang in die Nachtjagd könnte noch sein (Deelen in den Niederlanden).
Auch die Angaben zu den Geschwaderkennungen schwanken durchaus je nach Quelle.
Die sehr frühe Darstellung von Karl Ries (3. Auflage) listet z. B. für die Erstaufstellung ZG 1 die 6U und für die Zweitaufstelllung die 2J. Für das ZG 76 anfänglich M8.
Lexikon der Wehrmacht nennt Ries und Andere (Weal und Dierich) als Quelle listet aber 2N nur für das ZG 1 und zwar sogar für die Erst- und Zweitaufstellung gleich und für dieses am Anfang (1940) auch die G9. Für das ZG 76 wird M8 gelistet für den Zeitraum 1939 - 1941 und dann nochmal von 1943 bis 1945.
Wikipedia listet dann unter Bezug auf die gleichen Quellen wie das Lexikon der Wehrmacht (auch wieder mit Ries) für das ZG 1 die 2J und für das ZG 76 die M8 und 2N.
Es bleibt also Raum für unterschiedliche Interpretationen/Deutungen/Annahmen.
C-Version ist aber wohl richtig.
Und nun eine Korrektur zu meinem Beitrag oben #3: Wolfgang Falck war in dem genannten Zeitraum Kommandeur der I.Gruppe Zerstörergeschwader
1 ! Die +GK war allerdings schon sein persönliches Flugzeug bei der 2.ZG 76.
In diesem Buch:
Falkenjahre – NeunundzwanzigSechs Verlag (Hervorragend!!) gibt es auf Seite 109 ein Einsatzfoto der M8+GK mit entsprechender Beschreibung.
Weiterhin gibt es im weiteren Verlauf Fotos von Besichtigungen durch allerhand Generale wegen der Nachtjagdversuche, so auf dem Flugplatz Aalborg in Dänemark mit Wartungspersonal auf den Bf 110-ern vom April 1940 (Seite 144) und in Kirchhellen (Seite 146). Dort ist auf dem Foto auch der weiß umrandete Buchstabe G an der Bugnase unter den MG-Rohren eindeutig zu erkennen. Auf Seite 151 ist eine 110 wieder mit dem G zwischen der Bugbewaffnung als Maschine Wolfgang Falcks bei der Reparatur am rechten Motor abgebildet. Es wird dazu das Datum 25. Mai 1940 angegeben. Da war die Gruppe als Zerstörer in Frankreich im Einsatz. Dazu passt die auf dem Foto offensichtlich stark beschädigte Wartungshalle. Das G an der Nase ist auf dem obigen Foto nicht zu erkennen, aber wohl auch nicht auszuschließen.
Also meine ich, dass wir weiterhin annehmen dürfen, das es die Maschine von W. Falck ist, allerdings als Gruppenkommandeur der I.ZG 1. Ob Aalborg oder Kirchhellen oder sogar schon Deelen oder ganz wo anders muss noch offen bleiben.