Bulli - Futter für den Holzwurm

[gero]

Aber erst einmal die Tragflächenrippen. Auch da werde ich ein wenig schummeln. Die Aufdickung im hinteren Teil, da wo keine Beplankung aufgeklebt wird, mach ich traditionell ein wenig anders, bei mir wird dort ein Balsastreifen aufgeklebt. Macht die Rippenkontur ein wenig einfacher. Und gibt der Bespannung dort ein wenig mehr Klebeauflage.
Die Rippen entstehen natürlich in Rippenblöcken. Dafür entstehen erst einmal die Sperrholz-Musterrippen. Die genaue Kontur ist ja glücklicherweise im Plan angegeben. KLar könnte man einfach einen Kopierer zuhilfe nehmen. Ich hab einfach Transparentpapier, einen Bleistift und ein Kurvenlineal verwendet.

Dann 2 Sperrholzbrettchen mit 3 Tropfen Pattex zusammengeheftet, das Transparent dort aufgeklebt und die Laubsäge geschwungen. Dann die Schraubenlöcher gebohrt. Die Zwillinge getrennt und andersherum noch einmal per Schraube verbunden. Mit feinem Sandpapier die (vor)letzten Unsauberkeiten versteckt.

Die Holmausschnitte werden dann später eingearbeitet.

 

[gero]

Ach ja, apropos Kleinholz. Die vorgedruckten Rippen hab ich erst mal nur grob ausgeschnitten, der ganze Holzhaufen wird jetzt zwischen die Musterrippen geschraubt zurechtgeschliffen. Ich verschwinde wieder im Keller ...

gero

 

[gero]

Blockabfertigung

Erst einmal ist die Außenkontur dran. Eine Bohrschablone spare ich mir in diesem Fall, die Positionen sind ja mit aufgedruckt. M4 Messingschrauben verbinden die Rohlinge zu einem Block. Der Schleifklotz verwandelt das überstehende Material in Balsastaub.
Die Kanten der Sperrholzmusterrippen sind per Bleistift geschwärzt, da fällt der Moment, wenn es "ans Eingemachte geht" sofort ins Auge.
Auch die dickeren Rippenabkömmlinge bekommen so ihre Außenkontur.

(Hier sieht man mal, was ein "Richtiger" Fotoapparat in Profihand so ausmacht, Dankeschön Frau gruen-design)

 

[gero]

Tragflächenhelling

Ein großes Wort für ein einfaches Hilfsmittel. In diesem Fall mache ich es mir besonders einfach. Die Rippen werden auf 4mm Kohlefaserstäbe aufgefädelt. Die Helling besteht aus Abstandsklötzen, die in den richtigen Abständen aufs Baubrett geschraubt sind. Alles sauber ausgerichtet. Die Tragflächenholme sauber eingepaßt. Noch einmal die Flucht überprüft. Und dann dünnflüssiger Sekundenkleber.

 

[gero]

Es entwickelt sich ...

... das Flugwesen. Zumindest der Unterflügel. Ach ja, auf dem Bild ist eine Fläche von oben, und eine von unten zu sehen. Glück gehabt, der Fehler, zwei rechte Tragflächen zu bauen, ist mir (zumindest hier) nicht passiert. Böse Zungen behaupten, daß zwei irrtümlich gebaute rechte Tragflächen der Auslöser für die Entwicklung des Hubschraubers gewesen ist.

Irgendwie hatte ich den Bulli größer in Erinnerung, wahrscheinlich weil mein Taschengeld damals nur für die "Minigum"-Serie ausreichte.

 

[landbahnpflug]

seehr schön gebaut

und ein wirklich schöner Bericht ....



und vor allem nicht cnc und laser cut ----- allerdings gebe ich zu das ich die laubsäge mit motor nutze.....

 

[gero]

Hallo,

und vor allem nicht cnc

Du kennst Doch die Geschichte vom Fuchs und den Trauben? Jedenfalls wurde mein letzter entsprechender vorsichtiger Vorstoß im Familienfinanzausschuß folgendermaßen

... Natürlich sind wir reich, wir wollen es aber auch bleiben!

in die Ausschüsse verwiesen. ;)
Aber ich mag es! Inzwischen trocknet die untere Beplankung. Obwohl der Nasenkasten am Holm nicht geschlossen ist, ist die Tragfläche überraschend torsionssteif.

 

[gero]

Inzwischen betrachte ich die Antriebsfrage aus allen Perspektiven, 3 Varianten sind in der engeren Wahl.

1.) Irgendwann kann ich vielleicht einen 2.5 ccm Jena mit Drossel oder etwas vergleichbares zu vernünftigen Preisen niederstrecken. Im PLan ist der Jena eingezeichnet. Nette FF-Mitglieder haben mir auch einen Moskito angeboten.

2.) Vielleicht bringt mir der Osterhase zum Geburtstag meiner Frau einen ganz kleinen (5ccm) Viertakter. Das wäre dann wieder stilvoll, so ein sonores Töff-Töff würde gut zum Modell passen. Ein wenig Bedenken hab ich da noch wegen dem Gewicht. Die Kataloge sprechen von 280-300g.

3.) Ein Elektromotor. Hätte den Charme der Ölfreiheit und vielleicht der Schwimmerausrüstung. Wäre aber ein Stilbruch.

Erst einmal hab ich meinen alten 2.5ccm MVVS mit Eigenbauvergaser und BWF-Schalldämpfer aus seinem 100-jährigen Schlaf geweckt und auf die Waage gebeten. Ich denke mal, das ist in etwa die Grenze des Vernünftigen...

Was meint Ihr?


gero

 

[landbahnpflug]

Fragen

ähm also derMVVS ist ja auch selten .... :red:

überwelche SPW reden wir hier ?
natürlich gehört in ein historisches Modell ein möglichst autentischer
Motor Der viertakter bringt nicht nur mehr Gewicht mit leider
wird man auch nicht ums Nitromethan rum kommen ( sei denn man fliegt LASER Motore) was im Normalfall niemand braucht weil a teuer und b hochgiftig.

Elektrisch würde unter 100 Euro umsetzbar sein hätte Vorteile wenn man mit Papier bespannt.

just my 2 cent

ps der Finanzvorstand ist bei mir bei dem Thema auch immer komisch ... :engel:

 

[gero]

Hallo,

überwelche SPW reden wir hier ?

Der Bulli hat oben 1100mm Spannweite. Und ein MTOW von (laut Plan) 1.5kg.
Da ist ein 5ccm-Viertakter schon ganz schön groß...

Der viertakter bringt nicht nur mehr Gewicht mit leider wird man auch nicht ums Nitromethan rum kommen

Da hast Du bestimmt Recht. Wobei ich (als bekennender Warmduscher) normalerweise immer 5% Nitro im "Schnaps" habe. Zumindest meine Motoren sind damit spürbar "williger".

gero

 

[landbahnpflug]

ja dann

elektrisch wäre der Vorschlag
Rex 220 an 8/4 LS mit flyware Regler das werkt ganz gut.
Für das Gewicht legen wir noch ein schönen 2100MAh Lipo(oder grösser) mit rein. Bitte nur 2S, bei 3S fliegt der M Spant ohne Flieger ...
Und wenn du dann nach 30 min kein Bock mehr hast landest du eben ....

ich baue gerade auf ein Delta von 1m SPW ein 10er webra mit rohr :D soviel zum Thema Dampf an der Latte

 

[Bitter Man]

Hi,
sehr interessanter Bericht .
Hast Du schon mal die bisher fertigen Teile wie Fläche und Leiwerk gewogen? Dann könnte man schon einmal hochrechnen wo man mit dem Gesamtgewicht in etwa landet. Außerdem läßt sich mit so einer Abschätzung auch die Position Der Einbauten, wie Servos usw. evtl. korrigieren, so dass man sich das Blei erspart. Theoretisch sollte man mit modernen Servos etc. das Gewicht von 1,5 kg unterbieten, so dass ein 2.5er gut paßt.

Gruß BM

 

[gero]

Gewichtig

Die Obere Tragfläche könnte ich zur Zeit leider nur mit Baubrett wiegen ...
Die unverschliffene Unterfläche wiegt 121g das Höhenleitwerk ist mit 50g ganz schön massig geworden. Die 1.5 kg sollten leicht zu unterbieten sein.

Ich hab gerade einen Jena-Glühzünder mit Drossel ersteigert, mal sehen, ob der noch etwas taugt...

Ansonsten habe ich mich mit dem Viertaktgedanken ganz schön angefreundet.

gero

 

[gero]

Während die untere Tragfläche auf ihr Papier- oder Folienkleid wartet, ist an der Obertragfläche noch einiges zu tun. Laut Anleitung werden die Tragflächenhälften verbunden, bevor die Nasenbeplankung aufgeklebt ist.

 

[gero]

Ein Klassiker ...

... von ESDD (Erst Sägen und dann denken) ist auch noch zu berichten. Die Nasenleiste hab ich falsch angeklebt (Bündig mit der Außenrippe, eigentlich müßte sie 2 cm überstehen damit der Übergang zum Randbogen paßt.) Kein Problem, nach dem Fluchen einfach ein 2cm Stück von einem Reststück abgesägt und angeklebt. Und erst dann gemerkt, daß ich die 2cm nicht von einem Rest, sondern von von der passend abgelängten Nasenleiste der anderen Fläche "geklaut" habe. Somit sind jetzt beide Nasenleisten am Randbogen gestückelt. Ich kann mich ja immernoch mit "Symmetrie" rausreden ...

 

[gero]

Das Querruderservo ist in der Tragfläche einzubauen. Die Bauanleitung sagt, daß die Zeichnung alles eindeutig darstellt... In der Zeichnung ist eine Servomatik-Rudermaschine dargestellt. Ein wenig Nostalgie kommt da schon auf. Wenn ich auf Originalkomponenten zurückgreifen würde, müßte ich diese Empfangsanlage einbauen...

 

[gero]

Zeitreise

Ein wenig unfair ist diese Gegenüberstellung schon, etwa 30 Jahre liegen zwischen dem 4-Kanal - Tonkreisempfänger und dem (nun auch schon wieder fast überholten) 35-MHz- Mikroempfänger.

 

[Bitter Man]

.......das Höhenleitwerk ist mit 50g ganz schön massig geworden. Die 1.5 kg sollten leicht zu unterbieten sein.

Ich hab gerade einen Jena-Glühzünder mit Drossel ersteigert, mal sehen, ob der noch etwas taugt...

Ansonsten habe ich mich mit dem Viertaktgedanken ganz schön angefreundet.

gero

Hi,
den Viertakter brauchst Du vielleicht sowieso um das Höhenleitwerk auszuwiegen ;). Danke auch für den Blick auf die alten RC-Komponenten, das kann sich heute kaum noch jemand vorstellen wie viel das Zeug früher wog.

Gruß BM

 

[landbahnpflug]

unfair oder nict

aber schöne Dokumentation von Entwicklung.....

 

[gero]

Hallo,

Hi,
den Viertakter brauchst Du vielleicht sowieso um das Höhenleitwerk auszuwiegen

ich geb's ja zu, eine Sternstunde des Leichtbaus ist das nicht. Neben der einen oder anderen Sünde meinerseits (Weißleim, durchgehende Kiefernleiste am Ruder...) ist die Materialauswahl hier nicht ganz unschuldig. Während der Baukasten sonst durch die Holzauswahl weitgehend überzeugt (nur die Holmleisten sind in den Abfall geflogen), ist das Beplankungsbalsa für's Leitwerk deutlich zu hart/schwer. Ich hab es trotzdem verwendet, immerhin baue ich ja aus dem Baukasten. Das Modell wird es sicher verkraften. Und ich hab Dein Argument für eine "gescheiten" Motor ...

gero