Der Wettlauf der Boten-Drohnen hat begonnen

Diskutiere Der Wettlauf der Boten-Drohnen hat begonnen im Drohnen Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ist es nur wirklich so schwer? Unser Dorf hat knapp 2.000 Einwohner. Damit ist das schon mal eine schwächere Kundenbasis für viele Dienste, zu...

koehlerbv

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... ich denke, Du wohnst auf dem Land?
Kannst Du uns noch erklären, warum da eine Lieferung "per Dohne ...vollkommen unmöglich gewesen" wäre?
Ist es nur wirklich so schwer?
Unser Dorf hat knapp 2.000 Einwohner. Damit ist das schon mal eine schwächere Kundenbasis für viele Dienste, zu jedem Kunden ist eine weitere Strecke zurückzulegen, uninteressanter damit als eine Stadt oder gar eine Großstadt.
Und ja - auch unser Dorf hat Mehrfamilienhäuser - gelegen an einer Strasse, keine Freiflächen, über die dort der Mieter verfügen könnte.
Gehen wir jetzt einmal davon aus, meine Wohnsituation umfasst
  • eine Fläche für den Bewohnerzugang zu Fuss und mit dem Auto
  • Balkons
  • eine Grünfläche.
Situation: Ich habe Hunger. Ich möchte dringend Nahrung geliefert bekommen. Nennen wir diese der Einfachheit halber Pizza (auch wenn das in der Verallgemeinerung Quatsch ist). Der Essenslieferant (der nicht der Maitre de Cuisine sein muss) will mit einer Drohen ausliefern.
Günstigster Fall: Ich bekomme minutengenau mitgeteilt, wann die Drohne kommt. Es geht um Lebensmittel - ich muss die Lieferung im eigenen Interesse entgegen nehmen. Wo nun - das ist die Frage!
  • Die "Hofeinfahrt": Ob privat oder gemeinschaftlich genutzt, niemand kann gewährleisten, dass da nicht gerade Verkehr durch kommende / gehende Besucher herrscht. Die Drohne muss warten, und ich kann nicht verpflichtet werden, das Volk zu verscheuchen. Da können interessante Situationen entstehen. Und was ist, wenn aus / zu dem Haus plötzlich ein Kleinkind stürmt? Wenn ich zehn Gäste habe und zehn Pizze brauche: Kommt dann eine fette, schwere Drohne oder werden die Pizze einzeln geliefert und einige der Gäste schauen immer traurig drein?
  • Balkon: Geht mal gar nicht. Da lässt sich auch kein Drohnenhersteller oder -betreiber darauf ein. Und unsere Balkons sind die des obersten Geschosses, in die unteren wird erst recht niemand einfädeln.
  • Grünfläche: Auch dort muss die Ware entgegen genommen werden, und auf der Grünfläche muss auch Fläche und Lichtraum für eine Landung sein. Selbst auf dem Dorf: Wieviel Prozent der Empfänger verfügen über solche Bedingungen und warten dort auf die Lieferung?

Welcher Kunde (ob Land oder Stadt) wäre in der Lage, einen Landeplatz für eine Drohne zu bestimmen und für dessen Sicherheit zu garantieren? Das Prinzip umgekehrt: Welcher Drohnenbetreiber wäre bereit, auf fremden privaten oder auf gemeindlichen Grundeigentum Landeflächen zu definieren? Die Betreiber wären in keinster Weise befugt dazu, ebenso wenig wie sie privat angegebene Lande-/Übergabeflächen nutzen würden.
 
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Da es Drohnen gibt, diese starten, fliegen und landen, würde ich die Fragestellung umdrehen: wofür wäre ein Transport per Drohne geeignet?

Vielleicht ist das auch die Frage, die sich die DHL gestellt hat.
 

jackrabbit

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@koehlerbv

Moin,

naja, „völlig unmöglich“ habe ich als technische Ursache aufgefasst.
Das es noch viele ungeklärte organisatorische Fragen bei (Ab-)Lieferungen per Drohne gibt ist klar, trotzdem vielen Dank für deine Aufzählung.

Aber es ist ja ganz einfach: wer per Drohne bestellt, muss auch eine geeignete Adresse und Lieferort zur Übergabe haben und dies vorher dem Versandunternehmen kommunizieren. Das ist bei den Lieferanten wie DHL, Amazon, Kurierdiensten nicht anders, wenn man z.B. die Sendungen abgestellt haben möchte.

Die erstgenannte Unattraktivität zur Lieferung in Dörfer gilt auch für den Kfz-Lieferdienst, aber liefert ja trotzdem aus, das ist also kein Argument.

VG
 
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Es gibt eine ganze Reihe von Einsatzfeldern, bei denen sich Drohnen schon gut bewährt haben, aber da sie Wetter- und andere Begrenzungen haben, können sie diese Felder nicht exklusiv und übers ganze Jahr übernehmen. Sie sind somit eher eine Ergänzung zu den bisherigen Mitteln. Die Belieferung z.B. bestimmter alpiner Forschungsstationen bzw. Übernahme von Messproben zum Rücktransport bei gutem Wetter funktioniert einwandfrei und begegnet aufgrund der weitestgehend menschenfreien Flächen auch keinen der üblichen Sicherheitsbedenken. In der Land- und Fortwirtschaft werden die Drohnen auch immer nützlicher. Alle möglichen Beobachtungsaufgaben funktionieren auch sehr gut und da hat sich die Drohnentechnologie auch Gebiete erobert, für die es bislang keine wirtschaftlichen Einsatzmittel gab. Und wenn man diese Technologie mit anderen kombiniert, ergeben sich doch plötzlich Möglichkeiten einige der bisherigen Begrenzungen aufzuheben.
 
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@koehlerbv



Aber es ist ja ganz einfach: wer per Drohne bestellt, muss auch eine geeignete Adresse und Lieferort zur Übergabe haben und dies vorher dem Versandunternehmen kommunizieren. Das ist bei den Lieferanten wie DHL, Amazon, Kurierdiensten nicht anders, wenn man z.B. die Sendungen abgestellt haben möchte.
VG
Es lebe der Servicegedanke, lass den Kunden doch dafür Sorgen, dass er Zufrieden ist!
Dies ist der Servicegedanke der sich bei fast allen die etwas an den mann bringen wollen umtreibt.
Diese Definition Definition: Service zeigt mir an, wie der Begriff umgenutzt wird.
 

jackrabbit

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Hallo,

Es lebe der Servicegedanke, lass den Kunden doch dafür Sorgen, dass er Zufrieden ist!
Quatsch, es sind doch alles zusätzliche Leistungen, die angeboten werden.
Wir reden hier die ganze Zeit von der Kür, nicht von der Pflicht. :wink2:

EDIT: außerdem ist klar, dass bei der “Geiz ist geil“-Mentalität (der billigste Anbieter wird genommen)
der Servicegedanke grundsätzlich auf der Strecke bleiben wird.

Grüsse
 
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Wenn ich für einen "Service" zahlen muss, ist es für mich nur eine Dienstleistung!

Jetzt wieder zurück zum gedröhne der Drohnen.
 

koehlerbv

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naja, „völlig unmöglich“ habe ich als technische Ursache aufgefasst.
Danke für die Auflösung des Missverständnisses. Da hätte ich mich sonst ja noch lange wundern können ...

Die erstgenannte Unattraktivität zur Lieferung in Dörfer gilt auch für den Kfz-Lieferdienst, aber liefert ja trotzdem aus, das ist also kein Argument.
Ach nö ;-) Du hast ja Dein Lieferauto voll, und wenn ein Dorf gar zu klein ist, beliefert man auch noch Leute in den Nachbardörfern. Dazu ist das Procedere einfacher als in der Stadt von A wie Ablageort über P wie Parken bis Z wie Zufahrten.

Ich sehe es auch so, dass sich Drohnen immer mehr Aufgabengebiete - oft bislang völlig neue - erobern werden. Man darf dabei nur nicht den Fehler machen, die Sache zu einseitig von einer Seite des Problems anzugehen: "Ich habe da eine tolle Drohne, was kann ich mit der denn machen?"
 
_Michael

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Unser Dorf hat knapp 2.000 Einwohner. Damit ist das schon mal eine schwächere Kundenbasis für viele Dienste, zu jedem Kunden ist eine weitere Strecke zurückzulegen, uninteressanter damit als eine Stadt oder gar eine Großstadt.
Das gilt für den bodengestützten Boten aber genau so, ist also kein Argument gegen Pizza-per-Drohne.

Welcher Drohnenbetreiber wäre bereit, auf fremden privaten oder auf gemeindlichen Grundeigentum Landeflächen zu definieren?
Sagen wir es mal so: Überall, wo der Pizzabote sein Auto/Roller/E-Bike abstellen kann, kann prinzipiell auch eine Drohne landen. Die muss ja nicht anbrausen wie ein giftiger Modellhubschrauber mit offenen Rotorblättern, sondern kann sich ähnlich einem Fahrzeug langsam und mit gut sicht- und hörbaren Warnsignalen herantasten, die Rotoren natürlich komplett eingegittert.

Klar - da sind technische und gesetzliche Hürden zu überwinden, aber gegen dein Unmöglichkeitspostulat muss man sich schon wehren - gerade wenn es von einem Physiker kommt.
 

koehlerbv

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Das gilt für den bodengestützten Boten aber genau so, ist also kein Argument gegen Pizza-per-Drohne.
Das habe ich oben schon widerlegt: Drohnen müssen hin- und herflitzen, weil sie eben KEINE fliegenden Lieferwagen sein können und dürfen, und der Lieferwagen fährt seine Tour. Der Sonderfall Pizza muss sich rechnen.

Mein Postulat, dass weder Pizza- noch Lieferdrohnen (ausser in Spezialfällen) zum Einsatz kommen werden, hat mit Physik überhaupt gar nichts zu tun (die Dinger sind ja an sich fliegend existent), sondern mit Ökonomie, Recht und Logistik.

Sagen wir es mal so: Überall, wo der Pizzabote sein Auto/Roller/E-Bike abstellen kann, kann prinzipiell auch eine Drohne landen.
Kann, darf aber nicht, weil eine Drohne in nahezu allem eben kein menschengesteuertes Auto ist. Angefangen von so simplen Fragen wie "auf welchen freien Platz soll ich denn landen - und wie und wann findet mich dann der Auftraggeber?" bis hin zu "darf ich diesen Platz überhaupt benutzen" und "was machen zwei oder drei Drohnen?"
Im Endeffekt braucht jeder Auftraggeber einen gesicherten Vertiport, um Drohnenlieferungen in Empfang zu nehmen.

Ein wirtschaftliches Argument (was auch DHL u.a. anführen) darf unter keinen Umständen ausser Acht gelassen werden: Der Betreiber von Liefer-Drohnen braucht immer eine zweite Infrastruktur. "Wegen Schneefall / wegen böigem Wind heute keine Pizza!" tötet das Geschäft, und in Teilen doppelte Lieferstrukturen sprengen jeden Kostenrahmen.
 
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Und einen Punkt haben wir jetzt noch gar nicht bei den Lieferdrohnen angesprochen: Der standardisierte Transport-Container. Da sich Transportcontainer selbst aus extra stabiler Pappe nicht bewährt haben, müssen diese aus Kunststoff sein, auch aus Gewichtsgründen. Die Drohne setzt diesen ab und fliegt zurück, ggf. weiter, falls sie zwei von den Containern trägt. Diese leeren Container müssen wieder zurück in den Kreislauf, d.h. der leere Container muss entweder von einer Drohne auf dem Rückflug wieder mitgenommen werden oder er muss anderweitig zurückgebracht werden (Pfandsystem über Supermärkte, würde sich aber erst bei sehr großer Zahl lohnen). Bei geschlossenen Kreisläufen, wie z.B. innerhalb einer Fabrik oder eines Krankenhauses hat man dieses Problem meist nicht, weil an jeder Station solche Container bereitstehen, wenn Bedarf besteht und auch wieder zurückgestellt werden können, wenn eine Lieferung eingetroffen ist, aber bei offenen Systemen hat man Probleme.

Um Unfälle oder Diebstahl im gelandeten Zustand zu vermeiden, werden die Drohnen die Container absetzen und sofort wieder aufsteigen. Also müssten sie entweder vor Ort warten, bis der Container geleert wurde und wieder aufgenommen werden kann oder noch mal kommen. Und dann muss der Container auch noch so liegen, dass er gefahrlos aufgenommen werden kann.
 
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Intrepid

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... Ich habe da eine tolle Drohne, was kann ich mit der denn machen? ...
So lange es darum geht, Verfahren alltagstauglich zu machen, ist das zulässig. Aber das ist ja genau der Grund, warum DHL wieder aussteigt: die Machbarkeit ist nachgewiesen, ein Geschäftsmodell dazu hat man nicht, jetzt müssen andere mit ebensolchen Geschäftsmodellen übernehmen.
 

phantomas2f4

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So lange es darum geht, Verfahren alltagstauglich zu machen, ist das zulässig. Aber das ist ja genau der Grund, warum DHL wieder aussteigt: die Machbarkeit ist nachgewiesen, ein Geschäftsmodell dazu hat man nicht, jetzt müssen andere mit ebensolchen Geschäftsmodellen übernehmen.
Und genau die wird man aber nicht finden, weil es sich nicht rechnet und damit kein Geld zu verdienen ist . Es sei denn,man will nur die Fördergelder / Subventionen abgreifen.....wie so bei manchem Startup-Unternehmen !!!!!
Klaus
 
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Hier gibt es einen recht ausführlichen Artikel zu den britischen AMAZON Lieferdrohnen. Fazit:

WIRED schrieb:
Noch vor fünf Jahren stand der Betrieb von Prime Air im Vereinigten Königreich im Mittelpunkt einer rasanten PR-Kampagne, bei der Amazon-Führungskräfte behaupteten, dass Pakete innerhalb weniger Jahre per Drohne ausgeliefert würden. Das Unternehmen bot lokalen Schulen Führungen durch sein geheimes Drohnenlabor an, eröffnete ein riesiges neues Büro in Cambridge und veröffentlichte eine Reihe von Werbevideos für die Flüge, die millionenfach angesehen wurden. Die britischen Aufsichtsbehörden beschleunigten auch die Genehmigungen für Drohnentests, was das Land zu einem idealen Testfeld für Drohnenflüge machte und Amazon den Weg für die Erteilung von Genehmigungen in anderen Ländern ebnete.

Doch in den Jahren dazwischen wurden die Touren eingestellt, die Werbevideos versiegten, und abgesehen von gelegentlichen Versprechungen von Führungskräften wie Jeff Wilke, dass Lieferdrohnen "innerhalb von Monaten" Realität werden würden, verschwand die zuvor breit angelegte PR-Kampagne des Unternehmens. In der Zwischenzeit wurde Amazon, obwohl es eines der ersten großen Unternehmen war, das Interesse an Drohnen zeigte, im Rennen um die Zulassung in den USA von Wing und UPS, die zu Alphabet gehören, überholt. Jetzt, ein halbes Jahrzehnt nach den ersten Testflügen in Großbritannien, wird das gesamte britische Datenanalyseteam des Projekts entlassen.
Ich denk mal, da steckt mehr dahinter, als (wie im Artikel angedeutet) unfähige Manager. Das mit dem Geschäftsmodell scheint, trotz idealer Bedingungen, noch einige Ecken und Kanten zu haben.

gero
 
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Ich denk mal, da steckt mehr dahinter, als (wie im Artikel angedeutet) unfähige Manager. Das mit dem Geschäftsmodell scheint, trotz idealer Bedingungen, noch einige Ecken und Kanten zu haben.
Es stellt sich ja die grundsätzliche Frage, ob der Weg durch die Luft ohne Alternative sein muss, um (moralisch) gerechtfertigt zu sein. Die Frage stellt sich bei Pizza genau so wie bei Inlandsflügen oder (Rund)flügen zu touristischen Zwecken.

Wobei - um bei dem Beispiel mit der Pizza zu bleiben - die letzte Pizza einer Lieferfahrt, die noch zusätzlich mit der Drohne vom Lieferwagendach aus zugestellt wird, während zwei Pizzas mit Lieferrobotor und vier persönlich vom Fahrer zugestellt werden, anders zu bewerten ist als eine generelle Auslieferung per Drohne.
 
_Michael

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Kann, darf aber nicht, weil eine Drohne in nahezu allem eben kein menschengesteuertes Auto ist. Angefangen von so simplen Fragen wie "auf welchen freien Platz soll ich denn landen - und wie und wann findet mich dann der Auftraggeber?" bis hin zu "darf ich diesen Platz überhaupt benutzen" und "was machen zwei oder drei Drohnen?"
Im Endeffekt braucht jeder Auftraggeber einen gesicherten Vertiport, um Drohnenlieferungen in Empfang zu nehmen.
Nach heutiger Rechtslage und heutigem Stand der Technik: Ja. Aber wie sieht es in 2-10 Jahren aus? Schliesslich ist nichts davon physikalisch unmöglich, nichts davon ist komplett im Widerspruch zur heutigen Gesetzeslage und für die technischen Aspekte wurde die Machbarkeit eigentlich bereits demonstriert.
 

koehlerbv

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Michael, meine Meinung: Nein. So wird es nicht sein. Wir denken zu konservativ. Es wird ganz andere Lösungen geben. Kein billiger Parkplatztausch.
 
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"Auf dem Flughafen Rostock-Laage ist am Mittwoch ein autonomes Drohnen-System vorgeführt worden. Zu dem Fluggerät gehört ein Container, der als Start-, Lande- und Akkuwechselplattform dient.

Von hier aus könne die Drohne automatisch starten, etwa zur Überwachung der Flughafenumzäunung, zur Inspektion der Start- und Landebahn oder für Pre-Flight-Checks, hieß es in einer Mitteilung des Flughafens und des Entwicklers Hive Systems. Ein weiteres Anwendungsfeld ist demnach, Drohnen als "Bird-Eye" zu nutzen, wobei die Drohne über einem rangierenden Flugzeug fliegt und den Piloten Livebilder als zusätzliche Einparkhilfe liefert.

Durch die Zusammenarbeit wolle man nun den Einsatz autonomer Drohnensysteme für zukünftige Verkehrskonzepte an Flughäfen erforschen. Ziel sei es, den Verkehr von Frachtdrohnen aufzubauen und Arbeitsabläufe zu automatisieren."


Mal als Beispiel, dass die aktuellen Anwendungen nur der Entwicklung der Techniken dienen, die dann in wenigen Jahren für ganz andere Anwendungen gebraucht werden. Es macht keinen Sinn, sich über die Sinnhaftigkeit von Pizzadrohnen zu streiten. Die Pizza ist nur Ballast, man hätte die Drohne auch ohne Pizza fliegen lassen wollen.

Laage/Rostock ist zusammen mit Paderborn, Niederrhein und Friedrichshafen für dieses Projekt von DHL und Hellmann ausgeguckt:


Das ist eine Vorbereitung auf unbemannte A320 und B737. Und die kleine autonome Drohne wiederrum ist Vorbereitung auf die 350-kg-Nutzlast-Drohne.

Das ist das Ziel (ca. 2026 will man es erreichen):


"International flight of certified cargo drones conducted in instrumental flight rule (IFR) in airspace classes A-C and taking-off and landing at aerodromes under EASA’s scope. For example, an unmanned A320 transporting a cargo from Paris to New York."
 
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Interessant, wenn man mal in einen alten Thread schaut, wie so die Einschätzung im Jahre 2014 war. Mittlerweile stehen den 30.000 bemannten Luftfahrzeugen in Deutschland rund 450.000 registrierte Drohnen gegenüber, wovon viele schon regelmäßig außerhalb der Sichtweite des Steuerers unterwegs sind.

Und die Frage von "sehen und gesehen werden" wurde auch gelöst: da, wo außerhalb von Kontrollzonen Drohnen in nennenswerter Zahl automatisiert fliegen, müssen sich die bemannten Luftfahrzeuge ab dem 26.01.2023 elektronisch sichtbar machen.
 
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