Ich war am Samstag da. Hübsch gemachte Ausstellung. Leider leidet diese darunter, dass der beengte Raum nur eine begrenzte Anzahl an Exponaten zulässt.
Insgesamt kann dieses Museum nicht mit vergleichbaren Austellungen in München oder gar in den USA mithalten. Speziell fehlt auch der rote Faden: Die Museen in den USA z. B. verfügen über wesentlich mehr Geld, daher muss man bei niedrigerem Etat zwangsläufig eine Nische besetzen und kann nicht mit großen Fluggerät protzen oder versuchen, "alles" zu zeigen. Das Museum in Berlin schlägt aber keine wirkliche Richtung ein, von allem ein bisschen.
Der Name "Technikmuseum" hätte meines Erachtens besser umgesetzt werden müssen. Die technische Seite des LFz-Baus wird nur bedingt dagestellt, die Anfänge der Fliegerei werden lebhaft wiedergegeben. Kohärente Informationen über die Entwicklung in Deutschland fehlen.
Stattdessen wird viel Fläche WkI und WkII Kram gewidmet, ohne direkten Bezug zum Thema Technik. Zwar sind Exponate wie die 'Rheintochter' sehr interessant, was aber Brocken einer Lancaster oder ne zerschossene Il-2 dort zu suchen haben bleibt fraglich. Mir kam der Eindruck, dass man alles zusammengekratzt hat, was es zu ergattern gab.
Fazit: Die Ausstellung hält nicht mit dem prominenten Ort und die beeindruckenden Architektur Schritt. Eine eindeutige Ausrichtung mit wirklichen Erkenntnisgewinn bleibt größtenteils aus. Die Ausstellung wirkt unfertig, da viele Hinweisplaketten fehlen (sehr störend!). Des Weiteren wird natürlich versucht, einen direkten Bezug zu Berlin herzustellen.
Trotz aller Kritik ist ein Besuch jederzeit empfehlenswert. Teuer ist es ja nicht und man kann auch noch anderer lustige Dinge sehen, wie etwa den ersten (mechanischen) Computer.
Ich hätte mir nur etwas mehr erhofft, aber ich gehöre ja auch nicht unbedingt zur Zielgruppe. Warum man diese Ausstellung nicht mit der Ausstellung in Gatow in irgendeiner Form vereint bleibt ein Mysterium. Somit hat Berlin jetzt zwei halbe Ausstellung.