Ein Ausnahmewochenende

[gero]

Reisen sind zur Zeit ja gehörig eingeschränkt, Flugreisen ganz besonders. Hotelbuchungen sind fast unmöglich, zumindest wenn man in ein anderes Bundesland muss.
Falls die Reise aber wichtigen Aufgaben dient und nichttouristisch ist, gibt es Ausnahmeregelungen. Und genau so eine Ausnahme hat uns am letzten Wochenende nach Dresden geführt.
Unser Transportmittel war natürlich unser ratteldifatz.
Wenn Ihr versprecht, die Hygieneregeln zu beachten und, wenn nötig, eine Maske zu tragen, könnt Ihr gern mitkommen...

 

[gero]

Westwind, das wird die Reisezeit verkürzen. Wir starten auf der 25 und gehen auf Nordkurs, um den Münchner Luftraum zu umfliegen. Als erstes bekommen wir Grunertshofen vor die Linse. Im Schloß befindet sich ein Landschulheim. Im Vordergrund windet sich die Maisach, die einige Kilometer später einem Ort seinen Namen geben wird.

 

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Aichach. Hier wimmelt es förmlich von Sehenswürdigkeiten. Mehrere Burgen und Schlösser, unter anderem die Ruine der Stammburg der Wittelsbacher. Für uns einfach nur ein Orientierungspunkt um nach Osten zu drehen, ab hier können wir jetzt ein wenig steigen, der Luftraumdeckel bei 4500ft endet hier. Das Freibad im Vordergrund wartet auf den Sommer.

 

[gero]

Zumindest aus luftiger Höhe ist die Paar eine Sehenswürdigkeit. Ein Nebenfluss der Donau, der fast auf seiner ganzen Länge sehr unentschlossen durch die Lande mäandert. Lustigerweise gibt es dieses Gewässer im Doppelpack, die Kleine Paar fließt ein paar Kilometer entfernt, sie kommen aber erst in der Donau zusammen.

 

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Diese Gegend ist auch für verschiedene unter und über der Erde wachsende Gemüse bekannt, die viele Saisonkräfte aus verschiedener Herren Länder anlocken. Hier scheint sowas zu wachsen.

 

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Unter FF-Liebhabern ist dieser Ort vor allem wegen dem nahegelegenen Flugplatz bekannt. Sehr zu unrecht, vor mehr als 2000 Jahren war hier schon mächtig was los. Die Kelten betrieben hier eines der bedeutendsten Handelszentren Mitteleuropas. Später soll es hier auch eine Burg gegeben haben, von der heute niemand mehr weiß, wo sie gestanden haben soll. Heute hat Manching mehr als 12.000 Einwohner.

 

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Die Südbahn dieses Platzes (im Foto oben) war eine Zeitlang eine offizielle Notlandepiste für das Space-Shuttle. Mal sehen, vielleicht kommt sie in ein paar Jahren als Notlandepiste für die neuen Hightech-Raumschiffe zum Einsatz? Oder gar für die Lilium-Jets? Wer weiß ...

 

[gero]

Die Donau ist jetzt der analoge Ersatz unseres Navigationssystems. Hier führt sie uns nach Vohburg an der Donau. Die Leute dort messen die Zeit anhand der Anzahl der Zerstörungen der Vohburg. In den letzten tausend Jahren wurde das Gemäuer wenigstens drei mal völlig zerstört. Der Baugrund war aber offenbar so wertvoll, daß die Burg immer wieder neu gebaut wurde. Ob die heutigen Stadtplaner oder die Touristen zur Zeit an einer nächsten Zerstörung arbeiten, entzieht sich unserer Kenntnis.

 

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Bei Pförring unterhielten die Römer ein Reiterkastell zur Sicherung des Donauüberganges. Die Alemannen machten das aber im dritten Jahrhundert dann platt. Wann der sagenhafte Hagen aus dem Nibelungenlied den Fährmann, der sich geweigert hatte, die Nibelungen über die Donau zu setzen hier erschlug, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Jedenfalls haben die Nibelungen auf ihrem Zug ins Hunnenland die Donau hier irgendwo dann doch überquert.

 

[gero]

Möglicherweise das älteste Kloster Bayerns, die Benediktinerabtei zum heiligen Georg. Unter diesem Namen kennen nur wenige dieses Gebäude. Als Quelle des "Asam-Bocks" ist sie weltweit, nun gut, Bayernweit bekannt. Heute fotografieren wir sie mal von der anderen Seite.

 

[gero]

Die Donau kommt auf Abwege und hilft uns im weiteren nicht mehr bei der Navigation, wir entscheiden uns für den Ludwig-Donau-Main-Kanal.
Hier baut man Naturstein ab. An der Schleuse befindet sich auf der einen Seite eine Wirtschaft und auf der anderen der Archäologiepark Altmühltal. Wir lassen beides am Wege liegen. Wahrscheinlich ist sowieso geschlossen...

 

[gero]

Die Donau aber macht sich auf den Weg nach Regensburg. Wir winken aus der Ferne mit den Tragflächen.

(c) aller Fotos gruen-design.de 2021

 

[gero]

Auch der Ludwigkanal führt in die falsche Richtung. Es gibt aber noch weitere Gewässer, die sich zur Orientierung anbieten. Zum Beispiel die Naab.
Am Flussufer ein weiteres ehemals sakrales Bauwerk. Pielenhofen. Im laufe der Jahre ist das Kloster bereits mehrere male aufgegeben worden, zuletzt 2010 aus Personalmangel. inzwischen betreibt der Herder-Schulverein hier eine Realschule sowie eine Fachoberschule für Gestaltung.

 

[gero]

Weil es doch gar zu schön ist, hier noch einmal ein stimmungsvoller Blick gen Süden

 

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Wie bei vielen wichtigen Metropolen befindet sich auch Regensburgs Airport weit von der Stadt entfernt. Und wie viele Flugplätze Deutschlands ist er an Wochentagen geschlossen. Schade.

 

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Diese bräunliche Masse ist wertvoll. Oder war es zumindest. Lignit ist auch als "rote Kohle" bekannt und ist eine spezielle Form der Braunkohle. Die Funde waren in den 1850er Jahren eine Motivation, hier ein Schienenwalzwerk zu bauen. Die Eisenbahn begann gerade ihren Siegeszug und an dieser Stelle entstand die Maxhütte. Eine von vielen in Deutschland, aber diese hier ist nach Maximilian II., König von Bayern benannt. Seit 1990 ist Schluss mit der Hütte. Rote Kohle ist aber noch da.

 

[gero]

Wenn schon keine Schienen mehr, werden hier doch zumindest noch irgendwelche Automotive-Komponenten gebaut...
Das Freibad in der Bildmitte ist wahrscheinlich coronabedingt geschlossen.

 

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Der Kreuzberg lag einst als grüne Insel vor den Toren von Schwandorf. Heute ist er von der Stadt umzingelt. Der Ort wurde vor mehr als tausend Jahren wahrscheinlich wegen der Unentschlossenheit der Natur gegründet. Die Naab teilte sich hier in drei Flüsse auf, von denen keiner so viel Wasser führte, eine Durchquerung zu verhindern. Also brauchte man nicht einmal eine Brücke und trotzdem kamen die Reisenden hier vorbei. Ob die Ortschaft wegen irgendwelcher Tiere oder Hirten so heißt, wie sie heißt, weiß man heute nicht mehr sicher.

 

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Caroline Maximiliana Maria Gräfin von Holnstein aus Bayern war nicht nur eine der aktenkundig schönsten Frauen ihrer Zeit (ihr Porträt hängt in der Schönheitengalerie von König Ludwig I. im Schloss Nymphenburg). Wie einige andere weibliche Schönheiten nahm auch sie es mit der ehelichen Treue nicht so ganz genau. In ihrem Fall war das für ihren Gatten jedoch kein Scheidungsgrund. Im Gegenteil, ihre ehelichen und unehelichen Kinder wurden gemeinsam auf Schloß Kronberg erzogen. Und da sage einer ...

 

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Wenn der Fluß schon kostenlos Wasser anliefert, kann man damit auch Teiche und Weiher füllen. Könnten sich die Leute in dieser Gegend gedacht haben. Denn künstliche Gewässer gibt es hier ohne Ende.