Allgemein sehe ich bei Deutschen Airlines das Problem, dass die wahrscheinlich in MUC oder STR Crews gebased haben (wenn jemand mehr weiß im Verhältnis Heimschläfer- Hotel dort, bitte korrigieren), in Memmingen man aber mit der Crew ins Hotel müsste. In solchen Fällen müsste der Flug im Vergleich zu diesen Flughäfen einen um die Hotelkosten höheren Ertrag abwerfen. Dies wird aber kaum der Fall sein. Bei zwei Fliegern (wie es bei Tuifly war), bräuchte man für 4 Crews = 20 Personen Pro Nacht ein Hotel, das summiert sich halt im Jahr. Wenn, dann wären am ehesten Inlandsflüge denkbar, wo der Flieger am jeweiligen Zielort übernachtet.
Bei ausländischen Airlines fällt dies weg, drum könnte man eher dort versuchen, welche zu akquirieren
Möglicherweise hat Airberlin auch so gerechnet. Es wäre kaum denkbar, dass so viele Strecken ab Memmingen zu wenig abwerfen, ab München und Stuttgart aber schon. Besonders pikant ist dies bei der Brindisi Strecke. Die gab es ab München noch nicht, wurde sofort dorthin verlegt und gibt es heute noch immer. Dass lediglich zusätzliche Passagiere ab München diese Strecke ertragreich gemacht haben, wers glaubt, wird selig.
Zu der Dame von Airberlin mit der mangelnden Wirtschaftlichkeit. Es gibt zahlreiche Anhaltspunkte, dass man die Linie abstoßen wollte und in die entsprechende Richtung gesteuert hat.
So hat Tuifly die innerdeutschen Strecken reduziert, nach der Airberlin Übernahme hat man sie wieder hochgeschraubt. Da hätte man ja wissen müssen, dass sich Bsp. Köln sechs Mal wöchentlich nicht rentiert, wenn nicht bei Tuifly, warum sollte es bei Airberlin. So wurde natürlich die Wirtschaftlichkeit der Strecken geringer.
Dann wurde bei Berlin entgegen der ursprünglichen Planung wieder ein (ins Geld gehender) Nightstop eingeführt. Ob dies eine Reaktion war auf schwindende Passagierzahlen durch die geänderten Flugzeiten, oder nicht, kann man als Außenstehender natürlich schwer sagen, Vergleichszahlen sind nicht aussagekräftig, da der April ja der Aschemonat war.
Auch wurde der traditionell gut gebuchte (wenn nicht der bestgebuchte der Woche) Sonntagabend Flug plötzlich ab Mai auf 14:00 verlegt. Für Wochendendpendler ist dies natürlich zu früh, die sind wohl auf andere Flughäfen ausgewichen. So etwas macht man sicher nicht, wenn man Kunden gewinnen will, eher wenn man sie verlieren will. „Devensivmarketing“ im BWLer Jargon.
Ob es möglich gewesen wäre, weiß ich nicht, aber eventuell hätte man den Standort Memmingen mit Kanarenflügen am Wochenende finanziell attraktiver machen können.
Zu Intersky. Zuerst nach den Germanwings Flügen hieß es, man wolle auch ab Memmingen operieren, war wohl eine Trotzaktion. Aber ob das das wahre gewesen wäre, weiß ich nicht. Mit Probs und für eine Lowcost Airline hohe Einstiegspreisen wird man kaum Kunden gewinnen. Die aus der Nähe von FDH können (wenn dieselben Strecken auch von dort geflogen werden) dann gleich von dort fliegen, Memmingen hätte keine Vorteile mehr für sie. Und welche aus der Nähe von STR und MUC werden dadurch wohl auch nicht in großen Scharen angelockt.