Der Ehrentitel Flugkapitän wurde in Deutschland vor 1945 und anschließend in der DDR als staatliche Auszeichnung verliehen. Es gab ein nettes Papier und einen Händedruck, aber auch finanzielle Zuwendungen. Dieser nichtakademische Titel wurde nicht in Ausweispapieren/Personaldokumenten geführt, jedoch in offiziellen und persönlichen Schreiben dem Namen vorangesetzt. Vor dem gender Wahnsinn gab es (heute unvorstellbar) keine weibliche Form des Titels.
In der DDR war das militärische Gegenstück zum zivilen Ehrentitel Flugkapitän, der Titel Verdienter Militärflieger der DDR. Die Anzahl der Verleihungen war immer limitiert und an (wechselnde) Bedingungen gebunden.
Im der westlichen Luftverkehr galt die Bezeichnung Flugkapiän vor allem als Werbeinstrument, um den Passagieren und Kunden Seriosität und Erfahrung zu vermitteln. Da es sich dort nicht um einen staatlichen Titel handelte und es keinerlei verbindliche Vorgaben für die Verwendung des Begriffes oder entsprechender Uniformen gab, wurde die Bezeichnung Flugkapitän dort immer inflationärer und sogar im nichtfliegenden Bereich gebraucht. In den 50ern und 60ern trat beispielsweise in vielen Luftfahrtgesellschaften das nichtfliegende Führungspersonal auch gern mit Kapitänsuniformen in der Öffentlichkeit auf und auf dem Namensschild stand selbstverständlich "Capt." Dabei hängt die Vorliebe für Uniformen und Titel/Bezeichnungen relativ stark von den kulturellen Gepflogenheiten des jeweiligen Landes ab. Das ist bis heute so. Es gab afrikanische oder südamerikanische Länder, da war ein Pilot ohne Kapitänsuniform, viel Gold und großer Mütze selbst in den 90er noch unvorstellbar. Der konnte dann bis zum Sankt Nimmerleinstag warten bis ihn das Flughafenpersonal zur Kenntnis nahm.
Heute ist es eine Allerweltsbezeichnung die jeder Pilot und jedes Unternehmen ganz nach Geschmack verwenden kann.